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Börsenlexikon

Spekulieren auf fallende Kurse: Eine fundierte Einführung ins Short Selling

In der Welt der Finanzen und Börse gibt es unzählige Strategien und Instrumente, die Anleger und Händler nutzen, um Profit zu erzielen. Eine solche Strategie ist das Spekulieren auf fallende Kurse, auch bekannt als "Short Selling" oder "Leerverkauf". In diesem Artikel geben wir Ihnen einen fundierten und einfachen Einblick in diese Strategie.

Was ist Short Selling?

Zunächst einmal gibt es beim Handel an der Börse zwei grundlegende Positionen, die ein Händler einnehmen kann: Long und Short. Eine "Long"-Position bedeutet, dass der Händler von steigenden Kursen profitiert und in der Hoffnung kauft, dass der Wert der Anlage steigt. Short Selling ist das Gegenteil davon. Hier spekuliert der Händler darauf, dass der Wert einer bestimmten Anlage, wie zum Beispiel einer Aktie, eines Index oder einer Währung, fallen wird.

Wie funktioniert Short Selling?

Beim Short Selling verkauft der Händler zunächst eine Anlage (z.B. Aktie), die er gar nicht besitzt. Um dies zu tun, leiht er sich diese Anlage von jemandem aus (in der Regel einem Broker), der sie kommissionsbasiert zur Verfügung stellt. Das geliehene Wertpapier wird dann im Markt verkauft und der Erlös auf dem Händlerkonto gutgeschrieben. Der Händler hofft, dass der Wert der Anlage fällt, so dass er sie später zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen kann und die Differenz als Gewinn behalten kann. Abschließend gibt der Händler die Anlage zurück in den Bestand des Brokers.

Beispiel

Um es besser zu verdeutlichen, können wir ein einfaches Beispiel benutzen: Ein Händler geht davon aus, dass die XYZ-Aktie in den kommenden Wochen im Wert sinken wird. Daraufhin leiht er sich 100 Aktien von XYZ von seinem Broker und verkauft sie sofort zum aktuellen Marktpreis von 100 Euro pro Aktie, wodurch er insgesamt 10.000 Euro erzielt.

Nach einiger Zeit sieht der Händler, dass der Aktienkurs von XYZ tatsächlich gefallen ist und nun bei 80 Euro pro Aktie steht. Er kauft die 100 Aktien zurück, gibt insgesamt also nur 8.000 Euro aus. Die Differenz zwischen den ursprünglichen 10.000 Euro und den 8.000 Euro (minus eventuell anfallenden Gebühren) ist der Gewinn des Händlers aus dieser spekulativen Transaktion. Schließlich gibt der Händler die 100 Aktien an den Broker zurück.

Risiken und Herausforderungen

Short Selling birgt jedoch einige Risiken und Herausforderungen. Da ein Händler auf fallende Kurse spekuliert, birgt die Transaktion das Risiko, dass die Anlage im Wert steigen könnte anstatt zu sinken. Als Konsequenz kann der Händler gezwungen sein, die Anlage zu einem höheren Preis zurückzukaufen als er ursprünglich verkauft hatte, was zu Verlusten führt.

Eine weitere Herausforderung ist, dass beim Short Selling Zinsen anfallen können, die der Händler an den Broker zahlen muss, um Wertpapier leihweise zur Verfügung zu stellen. Außerdem unterliegen einige Anlagen besonderen Regularien und Beschränkungen, die das Short Selling erschweren können.

Fazit

Im Zusammenhang mit der Börse ist das Spekulieren auf fallende Kurse oder Short Selling eine weitere Möglichkeit für Händler, Gewinne zu erzielen, indem sie sich gegen sinkende Kurse positionieren. Es ist jedoch eine Strategie, die gut verstanden und sorgfältig angewendet werden sollte, um unnötige Risiken zu vermeiden. Sofern ein Händler sich seiner Risikotoleranz, Zielen und den potenziellen Herausforderungen bewusst ist, kann das Spekulieren auf fallende Kurse eine interessante Möglichkeiten zur Diversifikation seiner Investitionsstrategien bieten. Wie bei jeder Handelsstrategie gilt: Wissen ist Macht und die sorgfältige Analyse und Recherche sind Schlüssel zum Erfolg.