Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Börsenlexikon

Präsenzbörse: Was ist das und wie funktioniert sie?

Im Bereich des Finanzwesens sind Börsen die zentralen Plattformen, an denen Wertpapiere wie Aktien, Anleihen und andere Finanzinstrumente gehandelt werden. Eine solche Börse ist die sogenannte Präsenzbörse. In diesem Artikel werden wir den Begriff Präsenzbörse genauer erläutern, wie sie sich von anderen Börsenformen unterscheidet und welche Vor- und Nachteile sie hat.

Eine Präsenzbörse, auch bekannt als Floor Exchange, ist eine Börse, bei der Käufer und Verkäufer zusammenkommen und physisch anwesend sind, um Geschäfte abzuschließen. Im Gegensatz zu elektronischen Börsen werden Geschäfte bei Präsenzbörsen von Börsenhändlern, auch als Market Makers bezeichnet, direkt vor Ort abgewickelt. Dabei wird der Handel häufig mithilfe von Handzeichen oder anderen Kommunikationsmethoden durchgeführt. Die wichtigsten Präsenzbörsen der Welt sind die New York Stock Exchange (NYSE) und die London Stock Exchange (LSE).

Wie funktionierte ein Handelstag an einer Präsenzbörse?

Ein typischer Handelstag an einer Präsenzbörse beginnt mit einer Eröffnungs- oder Auktionssitzung, bei der die ersten Handelspreise für den Tag festgelegt werden. Die Händler treffen in der Mitte des Handelsbodens zusammen und tauschen Informationen über Angebots- und Nachfragezahlen aus. Während des Tages verhandeln Market Makers kontinuierlich Preise für einzelne Wertpapiere, um einen geordneten Handel zu gewährleisten. Zum Ende des Handelstages gibt es wieder eine Auktionssitzung, die sogenannte Closing Auction, bei der die Schlusskurse für den Tag festgelegt werden.

Vorteile von Präsenzbörsen

Es gibt einige Vorteile für den Handel an Präsenzbörsen, die wir im Folgenden betrachten wollen:

  1. Erhöhte Transparenz: Da sich Käufer und Verkäufer direkt gegenüberstehen, ist der Handel an Präsenzbörsen in der Regel transparenter. Es ist leichter für Händler, die Stimmung des Marktes einzuschätzen und entsprechend zu agieren, als bei rein elektronischen Börsen.

  2. Menschliches Urteilsvermögen: Durch den Face-to-Face-Handel sind Menschen weiterhin in den Entscheidungsprozess involviert. Dies ermöglicht eine bessere Bewertung von potenziell ungewöhnlichen oder riskanten Transaktionen. Bei elektronischen Börsen kann es passieren, dass solche Transaktionen aufgrund von algorithmischen Fehlern oder automatisierten Handelsstrategien übersehen werden.

  3. Stabilität: Bei Präsenzbörsen gibt es keine scharfen Kursausschläge wie bei elektronischen Börsen, da sie weniger anfällig für elektronische Störungen, Cyberangriffe und automatisierten Hochfrequenzhandel sind. Dies kann zu einer geringeren Volatilität und stabileren Märkten führen.

Nachteile von Präsenzbörsen

Trotz der Vorteile gibt es auch einige Nachteile für den Handel an Präsenzbörsen:

  1. Geringere Geschwindigkeit: Im Vergleich zu Computer-basierten Börsen sind Präsenzbörsen deutlich langsamer. Elektronische Börsen ermöglichen den Handel in Millisekunden oder sogar schneller, während der persönliche Handel an einer Präsenzbörse viel mehr Zeit in Anspruch nimmt.

  2. Schwierigerer Zugang für Privatanleger: Präsenzbörsen sind für Privatanleger schwieriger zugänglich, da sie in der Regel professionelle Broker benötigen, die auf ihrem Namen handeln. Elektronische Börsen bieten hingegen eine leichtere Anbindung für Privatkunden.

  3. Höhere Kosten: Der Face-to-Face-Handel an Präsenzbörsen führt in der Regel zu höheren Vermittlungs- und Transaktionskosten im Vergleich zu elektronischen Börsen.

Fazit

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Interesse an Präsenzbörsen reduziert, da immer mehr Handelsplattformen online verfügbar sind und sich der Großteil des globalen Aktienhandels zu elektronischen Börsen verlagert hat. Dennoch haben Präsenzbörsen wie die NYSE und die LSE immer noch ihre Daseinsberechtigung und bieten Vorteile wie erhöhte Transparenz und Stabilität im Handelsprozess.