Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Börsenlexikon

Nachhaltig Investieren an der Börse: Eine Einführung

Wirtschaft, Umwelt und Soziales sind die drei Komponenten, die die Grundlage für das Konzept der nachhaltigen Entwicklung bilden. Dieses Prinzip der nachhaltigen Entwicklung ist auch in der Finanzbranche angekommen, wo Anleger heute nachhaltiges Investieren als eine rentable und zukunftssichere Methode betrachten, um Kapital zu binden. Doch wie genau funktioniert nachhaltiges Investieren, insbesondere im Kontext der Börse? Lassen Sie uns dieses spannende Thema gemeinsam erkunden.

Die Grundprinzipien: ESG-Kriterien und Anlagestrategien

Nachhaltiges Investieren, auch als ethisches oder grünes Investieren bekannt, ist der Prozess, bei dem eine bewusste Kapitalanlage in Unternehmen oder Fonds getätigt wird, die wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltig handeln. Die wesentlichen Kriterien, die bei der Auswahl von Anlagen beachtet werden, sind die sogenannten ESG-Kriterien, die für Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) stehen.

Im Rahmen der Umweltkriterien wird darauf geachtet, wie ein Unternehmen Ressourcen nutzt, Emissionen reduziert und einen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Soziale Kriterien betreffen Unternehmen, die faire Arbeitsbedingungen, eine ausgewogene Vielfalt und ein gutes Gruppenklima fördern. Die Governance-Kriterien bewerten die Unternehmensführung, wie beispielsweise die Transparenz und Verantwortlichkeit.

Anleger, die nachhaltig investieren möchten, können verschiedene Strategien verfolgen. Hier sind einige Beispiele:

  • Best-in-Class-Ansatz: Investition in Unternehmen, die innerhalb ihrer Branche als führend in Bezug auf ESG-Kriterien gelten.
  • Ausschlusskriterien: Vermeidung von Unternehmen, die in kontroversen Branchen wie Waffen, Tabak oder fossilen Brennstoffen tätig sind.
  • Engagement: Aktive Beteiligung an Unternehmen durch Stimmrechtsausübung und Gespräche mit dem Management, um positive Veränderungen in ESG-Kriterien zu fördern.
  • Impact Investing: Investition in Unternehmen oder Projekte, die eine deutliche positive soziale und/oder ökologische Wirkung erzeugen, gemessen an klar definierten Kennzahlen.

Die Vorteile: Warum Anleger auf Nachhaltigkeit setzen

Nachhaltiges Investieren mag zwar auf den ersten Blick idealistisch klingen, aber es hat sich gezeigt, dass diese Anlagestrategie einige wesentliche Vorteile bietet. Um nur einige zu nennen:

  1. Rentabilität: Studien haben gezeigt, dass Unternehmen, die sich effektiv auf ESG-Kriterien konzentrieren, oft eine bessere finanzielle Leistung zeigen. Ein Grund dafür ist, dass solche Unternehmen effizienter wirtschaften und Risiken im Zusammenhang mit Umwelt, Sozialem und Governance besser bewältigen.
  2. Risikominderung: Nachhaltiges Investieren kann dazu beitragen, das Portfolio zu diversifizieren und Risiken zu reduzieren. Unternehmen mit einer guten ESG-Leistung haben tendenziell weniger Skandale und regulatorische Sanktionen.
  3. Zukunftssicherheit: Unternehmen, die nachhaltig handeln und in zukunftsweisende Technologien und Lösungen investieren, sind besser gerüstet, um sich an Veränderungen auf dem Markt und in der Gesetzgebung anzupassen.
  4. Öffentliche Meinung: Immer mehr Menschen sind sich der gesellschaftlichen und ökologischen Probleme bewusst und wenden ihr Kapital dementsprechend an. Unternehmen, die diesen Trend erkennen und einen nachhaltigen Kurs verfolgen, dürften von einem verbesserten Ruf und der steigenden Nachfrage profitieren.

Wie man nachhaltig an der Börse investiert: Fonds, ETFs und Aktien

Anleger, die nachhaltig investieren möchten, haben verschiedene Optionen zur Verfügung. Eine Möglichkeit sind Investmentfonds, die sich auf Nachhaltigkeit konzentrieren. Diese Fonds wählen ihre Anlagen auf Basis von ESG-Kriterien aus und bündeln sie zu einem diversifizierten Portfolio. Ein ähnlicher Ansatz sind nachhaltige ETFs (Exchange-Traded Funds), die wie reguläre ETFs börsengehandelt sind, sich aber auf nachhaltige Unternehmen fokussieren.

Individuelle Aktien nachhaltiger Unternehmen sind ebenfalls eine mögliche Anlageform. Dazu sollten Anleger gründlich recherchieren und Unternehmen auf Basis von ESG-Kriterien bewerten. Diverse Rating-Agenturen und Informationsquellen können hierbei hilfreich sein.

Fazit

Nachhaltiges Investieren an der Börse bietet Anlegern die Möglichkeit, in solide Unternehmen zu investieren, die nicht nur finanzielle Renditen, sondern auch positive soziale und ökologische Ergebnisse erzielen. Durch die Berücksichtigung von ESG-Kriterien und die Wahl geeigneter Strategien können Sie ein Portfolio aufbauen, das langfristig wächst und gleichzeitig einen Beitrag zum Gemeinwohl leistet.