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Börsenlexikon

Was ist LIBOR und wie funktioniert es?

Stellen Sie sich vor, Sie sind in der Welt der Fondsmanager, Anleger und Banker eingetaucht, und plötzlich hören Sie Begriffe wie "LIBOR" und "Zinssatz" durch die Gespräche um Sie herum fließen. Was genau ist diese LIBOR, von der alle sprechen, und was hat sie mit der Börse zu tun? Lassen Sie uns das im Detail klären, aber zuerst ein paar grundlegende Infos: LIBOR steht für London Interbank Offered Rate und bezeichnet die Zinsen, die Banken zahlen, wenn sie Geld voneinander ausleihen. Klingt interessant? Lesen Sie weiter!

Das Herzstück: LIBOR und seine Bedeutung

LIBOR ist nicht irgendein Zufallspreis, der in den Finanznachrichten auftaucht. Stattdessen ist es einer der wichtigsten Zinssätze der Welt, der dazu dient, das Vertrauen zwischen Banken zu messen und gefühlt das "Herzstück" des weltweiten Kreditmarktes. Tatsächlich beziehen sich viele Finanzprodukte auf LIBOR, einschließlich hypothekenbasierter Wertpapiere, Swaps und anderen komplexen Derivaten.

Einfach ausgedrückt: Internationale Banken verlassen sich auf LIBOR, wenn sie Geld über kurze Zeiträume verleihen und ausleihen möchten – in der Regel weniger als ein Jahr. Das Schöne an LIBOR ist, dass es den Marktteilnehmern zeigt, wie sehr Banken sich gegenseitig vertrauen, und somit hilft, die Liquidität im Markt aufrechtzuerhalten.

Ein Blick zurück: Die Entstehung von LIBOR

Lassen Sie uns kurz in die Geschichte der Entstehung von LIBOR eintauchen:

LIBOR wurde erstmals Anfang der 1980er Jahre in London, der damaligen Finanzhauptstadt der Welt, eingeführt, um weitverbreiteten Betrug und Marktmanipulation abzuwenden. Da London zu dieser Zeit die weltweit dominierende Finanzmacht war, wurde der Standard in britischen Pfund (GBP) festgesetzt. Mittlerweile gibt es jedoch LIBOR-Sätze für fünf Hauptwährungen: USD, EUR, JPY, CHF und eben GBP.

Mittlerweile ist LIBOR allerdings alles andere als statisch, seine Berechnung hat sich im Laufe der Jahre entwickelt. Heutzutage fallen verschiedene Faktoren in die Berechnung von LIBOR ein, wie zum Beispiel die allgemeine Verfassung des Geldmarktes, die Bonität der beteiligten Banken und zugehörige Transaktionskosten.

Die Dynamik von LIBOR: Anpassung an Marktbewegungen

Da LIBOR ein wichtiger Indikator für das weltweite Vertrauen im Finanzsektor ist, reagiert der Satz auf verschiedenste wirtschaftliche Faktoren und Ereignisse. Während der Weltfinanzkrise ab 2007 stieg LIBOR rasant an – ein Zeichen dafür, dass viele Banken in Bedrängnis gerieten und sich gegenseitig misstrauten.

Seitdem haben sich jedoch Bestimmungen und Aufsichtsmechanismen verändert, und LIBOR wurde umstrukturiert, um zu versuchen, genauer und vertrauenswürdiger zu werden. Einer dieser Mechanismen war die Einführung von Expertengremien, die die Berechnung des LIBOR beaufsichtigen und die Einhaltung von Regeln prüfen, um Marktmanipulation zu verhindern.

LIBOR und die Börse: Der Zusammenhang

Nun, da LIBOR und seine Funktionsweise erklärt wurden, fragen Sie sich vielleicht, welche Rolle LIBOR bei der Börse spielt? Wie wir bereits erwähnt haben, ist LIBOR ein zentraler Baustein des globalen Geldmarktsystems – und beeinflusst somit auch Unternehmen und Marktwerte.

Wenn LIBOR steigt, verlangsamen sich in der Regel die Kreditvergaben, was die Liquidität auf den Märkten reduziert und möglicherweise die Aktienkurse beeinflusst. Insbesondere kann ein höherer LIBOR zu einer erhöhten Volatilität auf dem Aktienmarkt führen und dazu, dass Anleger aus risikoreicheren Anlagen wie Aktien aussteigen und stattdessen in sichere Anlagen wie Anleihen flüchten.

Umgekehrt kann ein niedriger LIBOR dazu führen, dass Banken bereitwilliger Kredite vergeben und mehr Liquidität in den Märkten vorhanden ist, was sich positiv auf die Aktienkurse auswirken kann. Das bedeutet, dass Anleger grundsätzlich ein Auge auf den LIBOR werfen sollten, um ein Gefühl für Geldmarktbedingungen, das Kreditrisiko und den Appetit auf Risiko in der Wirtschaft zu bekommen.

Fazit

LIBOR mag auf den ersten Blick einfach wie eine willkürliche Abkürzung erscheinen – aber in Wirklichkeit ist es so wichtig, dass es als das "Herzstück" der globalen Liquidität und Risikobewertung gilt. Als solches spielt es eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Attraktivität von Anlagen und repräsentiert die allgemeine Wirtschaftsdynamik.

Um bei der Verfolgung der Börse den Überblick zu behalten und fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen, sollten daher alle Anleger sich über die Grundlagen von LIBOR im Klaren sein und dessen Schwankungen sorgfältig beobachten. Denn nur dann können sie sich schlüssig auf sich verändernde Marktbedingungen einstellen und ihre Portfolios entsprechend optimieren, um das Beste aus ihrem hart verdienten Geld herauszuholen.