Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Börsenlexikon

Einführung ins Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis

Einer der wichtigsten Aspekte beim Investieren ist das Verstehen der verschiedenen Kennzahlen, die Anleger bei der Bewertung von Unternehmen und ihren Aktien verwenden. Eine dieser Kennzahlen, die oft vernachlässigt wird, ist das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (KGVW). Das KGVW ist ein nützliches Wertpapieranalysetool, das Anlegern hilft, bessere Investmententscheidungen zu treffen. Warum ist diese Kennzahl so nützlich? Um das zu beantworten, schauen wir uns an, wie das KGVW berechnet wird und welche Vorteile es gegenüber anderen Bewertungsmaßstäben bietet.

Das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis: Definition und Berechnung

Das KGVW ist eine Erweiterung des traditionellen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV). Während das KGV den Aktienkurs durch den Gewinn pro Aktie (EPS) teilt, um zu bestimmen, wie teuer eine Aktie im Verhältnis zu ihrem Gewinn ist, berücksichtigt das KGVW zusätzlich das zukünftige Wachstum des Unternehmens.

Die Formel zur Berechnung des KGVW lautet:

KGVW = (KGV / Gewinnwachstumsrate)

Die Gewinnwachstumsrate wird normalerweise auf Jahresbasis angegeben und ist ein Prozentsatz, der das erwartete Wachstum der Einnahmen eines Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum widerspiegelt.

Der Vorteil des Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnisses bei der Bewertung von Unternehmen

Warum sollte man das KGVW verwenden, wenn es bereits das KGV gibt? Die Antwort liegt in der Berücksichtigung des Wachstums. Das KGV berücksichtigt nur den aktuellen Aktienkurs und den Gewinn eines Unternehmens. Es sagt jedoch nichts darüber aus, wie gut oder schlecht ein Unternehmen in der Zukunft abschneiden könnte. Das KGVW hingegen bezieht das zukünftige Wachstumspotenzial des Unternehmens mit ein, wodurch Anleger ein besseres Verständnis der Bewertung einer Aktie erhalten.

Ein niedriges KGVW deutet darauf hin, dass eine Aktie im Vergleich zu ihrem Gewinnwachstum möglicherweise unterbewertet ist, während ein hohes KGVW darauf hindeutet, dass die Aktie möglicherweise überbewertet ist. Im Idealfall suchen Anleger nach Aktien mit einem niedrigen KGVW, da dies bedeutet, dass sie eine günstige Bewertung im Verhältnis zu ihrem Wachstumspotenzial haben.

KGVW: Risiken und Grenzen

Wie bei jeder Finanzkennzahl gibt es auch bei der Verwendung des KGVW gewisse Risiken und Grenzen. Hier sind einige Punkte, die man im Hinterkopf behalten sollte:

  1. Verlässlichkeit der Wachstumsprognosen: Das KGVW verwendet erwartete Wachstumsraten, und diese Prognosen können ungenau sein. Es ist wichtig, eine Vielzahl von Quellen zu nutzen und die zugrunde liegenden Annahmen zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die Wachstumsprognosen realistisch und verlässlich sind.
  2. Ungeeignet für Branchenvergleiche: Das KGVW kann nicht zur direkten Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen aus verschiedenen Branchen verwendet werden, da Wachstumserwartungen und Bewertungen branchenspezifisch sind. Es ist am besten, das KGVW innerhalb derselben Branche zum Vergleich zu verwenden.
  3. Nicht für Unternehmen ohne Gewinne: Das KGVW kann nicht für Unternehmen verwendet werden, die keine Gewinne erzielen, da sowohl das KGV als auch das KGVW Berechnungen auf der Grundlage des Gewinns erfordern.

Beispiel: KGVW in der Praxis

Um das Konzept des KGVW zu veranschaulichen, betrachten wir ein Beispiel mit zwei fiktiven Unternehmen: A und B. Beide Unternehmen sind in der gleichen Branche tätig und haben ein KGV von 20. Unternehmen A hat eine erwartete jährliche Gewinnwachstumsrate von 10%, während Unternehmen B eine Gewinnwachstumsrate von 15% aufweist.

KGVW (Unternehmen A) = KGV / Gewinnwachstumsrate = 20 / 10 = 2

KGVW (Unternehmen B) = KGV / Gewinnwachstumsrate = 20 / 15 = 1,33

Da das KGVW von Unternehmen B niedriger ist als das von Unternehmen A, könnte man argumentieren, dass Unternehmen B im Vergleich zu seinem zukünftigen Gewinnwachstumspfad günstiger bewertet ist als Unternehmen A.

Schlussfolgerung

Das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis ist ein wertvolles Tool, das Anlegern dabei helfen kann, Unternehmen auf der Grundlage ihres zukünftigen Gewinnwachstums zu bewerten. Es ist jedoch wichtig, die Grenzen und Risiken des KGVW zu verstehen und es in Kombination mit anderen Finanzkennzahlen und qualitativen Faktoren zu verwenden, um fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Wie bei jedem Finanzinstrument gilt auch hier, dass das KGVW am besten in Verbindung mit Ihrer eigenen Due Diligence und Analyse eingesetzt werden sollte. Bleiben Sie neugierig, stellen Sie Fragen und sammeln Sie so viele Informationen wie möglich, um das beste Renditepotenzial für Ihre Investments zu erzielen.