Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Börsenlexikon

Ein Konzern leicht erklärt: Was ist ein Konzern und wie beeinflusst er die Börse?

Eine der Hauptfragen, die vielen Anlegern bei der Analyse von Aktien und Unternehmen begegnen, ist das Konzept eines Konzerns. Was genau ist ein Konzern, wie funktioniert er und welche Rolle spielt er an der Börse? In diesem Artikel werden diese Fragen in einfachen Worten beantwortet, um ein besseres Verständnis der Grundlagen hinter dem Konzept eines Konzerns zu ermöglichen.

Definieren von Konzernstrukturen

Ein Konzern ist ein Unternehmen, das aus mehreren rechtlich selbstständigen Unternehmen besteht und von einer Muttergesellschaft (Holding) kontrolliert wird. Die Muttergesellschaft besitzt dabei entweder alle oder zumindest eine Mehrheit der Anteile an den Tochtergesellschaften.

Die Gründe für die Bildung von Konzernen können sehr unterschiedlich sein: von der Suche nach Größenvorteilen über die Ausnutzung von Synergieeffekten bis hin zur Risikostreuung. Durch die Konsolidierung von Unternehmen in verschiedenen Branchen oder geografischen Regionen können Konzerne beispielsweise ihre Marktanteile und -positionen ausbauen, flexibler auf Marktveränderungen reagieren oder in bestimmten Fällen sogar Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber erhöhen.

Verschiedene Arten von Konzernen

Es gibt unterschiedliche Arten von Konzernen, die sich in der Regel durch die Art ihrer Beteiligungen und die Struktur ihrer Organisation unterscheiden:

  • Vertikale Konzerne: Diese Konzerne bestehen aus Unternehmen, die entlang einer Wertschöpfungskette ausgerichtet sind. Das bedeutet, dass sie in verschiedenen Phasen der Produktion, Vermarktung oder dem Vertrieb von Waren oder Dienstleistungen tätig sind. Ein Beispiel dafür wäre ein Automobilkonzern, der auch Zulieferbetriebe und Verkaufsunternehmen besitzt.

  • Horizontale Konzerne: In dieser Art von Konzernen sind die Tochtergesellschaften in der gleichen Branche oder dem gleichen Wirtschaftsbereich tätig. Ein Beispiel hierfür wäre ein Pharmakonzern, der verschiedene Pharmaunternehmen unter einem Dach vereint.

  • Konglomerate: Diese Art von Konzernen setzt sich aus Unternehmen unterschiedlichster Branchen zusammen. Hier gibt es in der Regel keine enge Verbindung zwischen den Geschäftsaktivitäten der verschiedenen Tochtergesellschaften. Ein Beispiel hierfür wäre ein Mischkonzern, der sowohl in der Automobilindustrie als auch im Bereich Telekommunikation oder Versicherungen aktiv ist.

Konzerne an der Börse

Konzernstrukturen spielen eine wichtige Rolle an der Börse. Da Muttergesellschaften in der Regel Aktien ihrer Tochtergesellschaften halten, können Aktionäre der Muttergesellschaft indirekt von den Erfolgen der Tochtergesellschaften profitieren.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen börsennotierten Konzernen und normalen Aktiengesellschaften besteht in der Konsolidierung der Finanzzahlen. Bei börsennotierten Konzernen muss die Muttergesellschaft einen konsolidierten Jahresabschluss erstellen, um die Finanzlage und die Geschäftsergebnisse des gesamten Konzerns zu vermitteln. Diese konsolidierten Finanzberichte sind besonders wichtig für Anleger und Analysten, da sie ein Gesamtbild der Leistungsfähigkeit des Konzerns bieten.

Vor- und Nachteile von Konzernen

Konzernstrukturen können sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringen. Einige Vorteile sind:

  • Durch Größenvorteile und Synergieeffekte können Kosteneinsparungen und Rentabilitätssteigerungen erzielt werden.
  • Die Risikostreuung durch die Kombination verschiedener Geschäftsaktivitäten kann die Stabilität des Gesamtgeschäfts erhöhen.
  • Diversifizierte Einnahmequellen können dazu beitragen, das Risiko von plötzlichen Marktschwankungen zu mindern.

Andererseits gibt es auch Nachteile, die beachtet werden sollten:

  • Komplexere Unternehmensstrukturen können die Transparenz einschränken und die Entscheidungsfindung verlangsamen.
  • Die mögliche Entstehung von Interessenskonflikten zwischen der Muttergesellschaft und ihren Tochtergesellschaften.
  • In einigen Fällen besteht das Risiko, dass einzelne Tochtergesellschaften in Schwierigkeiten geraten und den Gesamt-Konzern belasten können.

Fazit

Konzernstrukturen sind ein wesentliches Merkmal des Wirtschaftslebens und spielen eine wichtige Rolle an der Börse. Um besser zu verstehen, wie sie funktionieren, und um fundierte Anlageentscheidungen treffen zu können, ist es unerlässlich, sich mit der Unternehmensstruktur, den Anlagemöglichkeiten und den Finanzinformationen auseinanderzusetzen. Obwohl Konzerne aus Anlegersicht sowohl Vor- als auch Nachteile bieten, können sie langfristig eine gute Anlagemöglichkeit darstellen, wenn man sich intensiv mit ihnen beschäftigt und die damit verbundenen Risiken abschätzen kann.