Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Börsenlexikon

Kennzahlen an der Börse: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) einfach erklärt

Die Börse kann mit ihrer Fülle an Informationen und Kennzahlen für Einsteiger und selbst für fortgeschrittene Anleger schnell überwältigend erscheinen. Eine der wichtigsten Kennzahlen, mit der Anleger den Wert eines Unternehmens beurteilen können, ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Doch was genau bedeutet das KGV und wie kann es für Investitionsentscheidungen genutzt werden? In diesem Artikel soll diese Frage für jeden verständlich beantwortet werden.

Was ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)?

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis, kurz KGV, ist eine Kennzahl, die das Verhältnis des aktuellen Börsenkurses einer Aktie zum Jahresgewinn je Aktie ausdrückt. Das KGV ermöglicht es, den relativen Wert von Aktien verschiedener Unternehmen miteinander zu vergleichen und gibt Aufschluss darüber, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist.

Eine einfache Formel für die Berechnung des KGV lautet:

KGV = Aktienkurs / Gewinn je Aktie

Wenn beispielsweise der Kurs einer Aktie bei 100 Euro liegt und der Gewinn je Aktie bei 10 Euro, beträgt das KGV 10. Das bedeutet, dass ein Anleger für jeden Euro Gewinn, den das Unternehmen erwirtschaftet, 10 Euro bezahlt.

Was sagt das KGV über den Wert eines Unternehmens aus?

Das KGV gibt einen ersten Anhaltspunkt für den Wert eines Unternehmens und zeigt, wie viele Jahre es dauern würde, um den Kaufpreis der Aktie durch den Gewinn je Aktie zurückzuerhalten, wenn das Unternehmen seinen aktuellen Gewinn konstant halten könnte. Ein niedriges KGV kann darauf hindeuten, dass eine Aktie relativ günstig bewertet ist, während ein hohes KGV auf eine hohe Bewertung und möglicherweise eine Aktienblase hindeuten kann.

Beispiel: Angenommen, es gibt zwei Unternehmen, A und B, die beide in der gleichen Branche tätig sind. Unternehmen A hat ein KGV von 12, während Unternehmen B ein KGV von 24 hat. Auf den ersten Blick könnte man annehmen, dass Unternehmen A günstiger bewertet ist, weil das KGV niedriger ist. Daher könnten Investoren, die auf der Suche nach "Schnäppchen" sind, eher dazu neigen, die Aktien von Unternehmen A zu kaufen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das KGV nur eine Kennzahl ist und nicht die ganze Geschichte erzählt. Ein niedriges KGV kann darauf hindeuten, dass Anleger niedrigere zukünftige Gewinne oder sogar Verluste erwarten, während ein hohes KGV auf hohe Wachstumserwartungen zurückzuführen sein kann. Daher sollten Anleger immer mehrere Faktoren berücksichtigen, bevor sie Investitionsentscheidungen treffen.

Wie kann man das KGV für Anlageentscheidungen nutzen?

Das KGV kann verwendet werden, um Aktien innerhalb einer Branche oder eines Sektors miteinander zu vergleichen, um herauszufinden, welche Unternehmen günstiger bzw. teurer bewertet sind. Auch Vergleiche zwischen verschiedenen Branchen sind möglich, jedoch aufgrund unterschiedlicher Wachstumsraten und Risiken weniger zuverlässig.

Allerdings sollte das KGV nicht die einzige Kennzahl sein, die bei Anlageentscheidungen berücksichtigt wird. Investoren sollten das KGV immer in Verbindung mit anderen Kennzahlen und Informationen betrachten. Dazu können etwa das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) oder die Dividendenrendite zählen.

Ein hohes KGV könnte beispielsweise auf ein hohes Wachstumspotenzial hindeuten – falls die Wachstumsaussichten jedoch nicht gegeben sind, könnte es sich um eine überbewertete Aktie handeln. Umgekehrt könnte ein niedriges KGV darauf hindeuten, dass das Unternehmen unterbewertet oder in Schwierigkeiten ist. Hier hilft es, auch auf die Geschäftsentwicklung, die Bilanzen oder fundamentale Veränderungen in der Branche zu achten.

Fazit

Insgesamt ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) eine nützliche Kennzahl, die Anlegern bei der Beurteilung des relativen Werts von Unternehmen helfen kann. Es ist jedoch wichtig, sich nicht ausschließlich auf das KGV zu verlassen und immer eine umfassende Analyse unter Einbeziehung weiterer Kennzahlen und Informationen durchzuführen, um fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. So lassen sich Chancen am Aktienmarkt erkennen und informierte Entscheidungen über Kauf- oder Verkaufspositionen treffen.