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Börsenlexikon

Juristische Personen und ihre Rolle an der Börse

Juristische Personen spielen eine wichtige Rolle im Wirtschafts- und Börsenumfeld. Doch bevor tiefer in das Thema eingetaucht wird, ist es wichtig, zunächst zu klären, was genau eine juristische Person ist und wie sie sich von natürlichen Personen unterscheidet.

Was sind juristische Personen?

Eine juristische Person ist eine rechtlich anerkannte Einheit, die Rechte und Pflichten hat, genauso wie ein Individuum, das als natürliche Person bezeichnet wird. Juristische Personen können Unternehmen, Organisationen, Stiftungen oder auch staatliche Einrichtungen sein. Sie können Verträge schließen, Schulden aufnehmen und auch rechtlich belangt werden – und das alles meist unabhängig von den dahinterstehenden natürlichen Personen, also den Unternehmensgründern, Managern oder Eigentümern.

Der Hauptunterschied zwischen juristischen und natürlichen Personen ist, dass juristische Personen eine künstlich geschaffene rechtliche Identität haben, die von den natürlichen Personen, die sie leiten und besitzen, getrennt ist.

Juristische Personen und die Börse

Jetzt, da der Begriff juristische Person geklärt ist, liegt der Fokus auf ihrer Rolle an der Börse. Eine zentrale Funktion der Börse ist es, Unternehmen – also juristischen Personen – die Möglichkeit zu bieten, Kapital aufzunehmen. Das geschieht durch den Verkauf von Aktien, Anleihen oder anderen Finanzinstrumenten. Diese Finanzinstrumente repräsentieren einen Anteil am Unternehmen oder im Falle von Anleihen, eine Schuld des Unternehmens gegenüber dem Investor.

Investoren, die diese Wertpapiere erwerben, geben damit den Unternehmen – und damit auch den juristischen Personen – finanzielle Mittel, die sie nutzen können, um ihre Geschäftsaktivitäten zu expandieren oder neue Projekte zu starten. Im Gegenzug erwarten sie eine Rendite auf ihre Investition, meist in Form von Dividenden bei Aktien oder Zinszahlungen bei Anleihen.

Erstmaliges öffentliches Angebot (IPO)

Eine bedeutende Rolle an der Börse übernehmen juristische Personen beim sogenannten Initial Public Offering (IPO), also dem erstmaligen öffentlichen Angebot von Wertpapieren eines Unternehmens. Beim IPO gibt das Unternehmen seine Wertpapiere, zumeist Aktien, erstmalig an der Börse aus und wird dadurch zu einer Aktiengesellschaft oder einer anderen börsennotierten juristischen Person. Durch die Platzierung der Aktien sammeln Unternehmen Kapital ein, das sie dann zur Erreichung ihrer Geschäftsziele einsetzen können.

Börsenhandel und Wertentwicklung

Sobald eine juristische Person börsennotiert ist, können Investoren ihre Wertpapiere an der Börse handeln. Dabei entscheiden Angebot und Nachfrage am Markt über den jeweiligen Preis der Wertpapiere. Die Wertentwicklung der Finanzinstrumente hängt oftmals von der wirtschaftlichen Gesundheit und der Performance des jeweiligen Unternehmens – und damit auch der betreffenden juristischen Person – ab. Eine gute Geschäftsperformance kann dazu führen, dass der Wert der Wertpapiere steigt, während eine schlechte Performance Verluste für die Investoren bedeuten kann.

Corporate Governance und Aktionärsrechte

Juristische Personen sind an der Börse verpflichtet, bestimmte Regularien einzuhalten, die der Corporate Governance zugeordnet werden. Dazu zählen unter anderem Transparenz, Verantwortlichkeit und die Einhaltung von Geschäftsprinzipien. Diese Richtlinien sollen den Aktionären und anderen Investoren Vertrauen geben und Machtmissbrauch verhindern.

Außerdem haben Aktionäre als Teilhaber an einer juristischen Person Rechte, die sie gegenüber dem Unternehmen geltend machen können. Dazu zählen beispielsweise das Stimmrecht bei Hauptversammlungen oder das Anrecht auf Dividendenausschüttungen.

Fazit

Juristische Personen sind eng mit dem Börsengeschehen verbunden und stellen einen bedeutenden Faktor im globalen Wirtschaftsgefüge dar. Sie ermöglichen die Kapitalaufnahme, die zur Expansion und Erfolg von Unternehmen führen kann. Gleichzeitig haben Investoren in börsennotierte juristische Personen Rechte, die sicherstellen sollen, dass das Kapital gewinnbringend und im Sinne der Aktionäre verwendet wird.