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Börsenlexikon

Investmentbanking: Die Kraft hinter dem Börsengeschäft

Eine zentrale Rolle in der Welt der Börse und des Kapitalmarkts spielen Investmentbanken: finanzwirtschaftliche Institutionen von großer Bedeutung und Komplexität. Aber was genau ist Investmentbanking und wie funktioniert es im Kontext der Börse? In diesem Artikel möchten wir diese Frage leicht verständlich und anschaulich erläutern.

Warum Investmentbanking?

Zunächst muss man verstehen, dass Unternehmen - egal ob groß oder klein - Geld benötigen, um ihre Geschäftsziele zu erreichen. Das kann beispielsweise die Erweiterung eines Geschäftsbereichs oder die Finanzierung von Zukäufen anderer Unternehmen sein. Um dieses Kapital zu beschaffen, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Schulden aufnehmen oder Eigenkapital erhöhen. Genau hier kommen Investmentbanken ins Spiel.

Das Hauptgeschäft der Investmentbanken

Die Aktivitäten im Investmentbanking lassen sich grob in zwei Hauptbereiche unterteilen:

  1. Übernahme von fremdem Kapital (Debt Capital Markets)
  2. Erhöhung des Eigenkapitals (Equity Capital Markets)

Um einschätzen zu können, welche Art der Kapitalbeschaffung am besten geeignet ist, stellen Investmentbanken ihren Kunden Experten zur Verfügung, die mit spezifischem Wissen rund um die Branche, das Unternehmensumfeld und den Kapitalmarkt aufwarten. Sie bieten maßgeschneiderte Lösungen, die auf die Bedürfnisse ihres jeweiligen Auftraggebers zugeschnitten sind. Damit stellen Investmentbanken eine Art Brücke zwischen Unternehmen, die Kapital benötigen, und Kapitalgebern dar.

Am Anfang eines Börsengangs

Wenn ein Unternehmen seinen Wert steigern oder frisches Geld beschaffen möchte, erscheint ein Börsengang häufig als die beste Lösung. Hier ist vor allem der Bereich Equity Capital Markets im Investmentbanking gefragt. Erfahrene Berater und Analysten bereiten den Börsengang in einer sogenannten Initial Public Offering (IPO) vor.

Während des IPO-Prozesses analysieren Investmentbanker den Wert des Unternehmens und helfen, einen geeigneten Angebotspreis für die Aktien festzulegen. Um potenzielle Investoren zu gewinnen, organisieren sie sogenannte Roadshows, bei denen sie das Unternehmen und sein Geschäftsmodell vorstellen. Schließlich ist es Aufgabe der Investmentbank, die Wertpapiere am Markt zu platzieren und an interessierte Anleger zu verkaufen.

Die Zusammenarbeit endet jedoch nicht nach dem Börsengang. Auch in Zukunft können die Investmentbanken als Berater zur Verfügung stehen, um zum Beispiel bei Kapitalerhöhungen, Aktienrückkäufen oder anderen Finanztransaktionen zu unterstützen.

Handel, Fusionen und Übernahmen

Ein weiterer zentraler Aspekt des Investmentbankings betrifft den Handel mit Wertpapieren sowie Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions). Dabei vermitteln Investmentbanken bei Transaktionen zwischen Unternehmen oder handeln im eigenen Namen mit Wertpapieren.

Bei Fusionen und Übernahmen beraten Investmentbanken sowohl Käufer- als auch Verkäuferseite und führen Marktanalysen, Unternehmensbewertungen sowie Verhandlungen durch. Ziel dabei ist es stets, den bestmöglichen Preis und die optimalen Bedingungen für ihre Kunden zu erzielen.

Risikomanagement und Absicherung

Ein bedeutender Bereich im Investmentbanking ist das Risikomanagement. Hierbei werden Finanzinstrumente und Strategien verwendet, um Unternehmen gegen Preisschwankungen, Währungsrisiken oder Zinsänderungen abzusichern. Ein bekanntes Beispiel sind sogenannte Derivate – Finanzinstrumente, deren Wert sich aus anderen Finanzprodukten ableitet. Diese können beispielsweise dazu genutzt werden, das Risiko von Währungsschwankungen zu reduzieren, indem man sich gegen Währungsverluste absichert.

Die Verbindung zur Börse

Die meisten Handelsaktivitäten im Investmentbanking sind eng mit der Börse verknüpft. Beispielsweise werden die im Rahmen von Börsengängen emittierten Wertpapiere an der Börse gehandelt. Auch in den anderen Geschäftsbereichen wie Debt Capital Markets oder Mergers & Acquisitions spielen börsennotierte Unternehmen eine große Rolle.

Fazit

Investmentbanken sind komplexe Finanzinstitutionen, die eine zentrale Rolle im Zusammenhang mit der Börse einnehmen. Sie agieren nicht nur als Vermittler zwischen kapitalbedürftigen Unternehmen und Kapitalgebern, sondern bieten auch umfassende Beratung im Bereich des Handels, der Fusionen und Übernahmen sowie beim Risikomanagement. Somit sind Investmentbanken einer der fundamentalen Pfeiler im Börsengeschäft und tragen maßgeblich zur Vitalität und Dynamik des Kapitalmarkts bei.