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Börsenlexikon

Insidergeschäfte an der Börse: Was ist das und warum sollte es beachtet werden?

Handel an der Börse ist ein komplexes Spiel, bei dem viele Faktoren eine Rolle spielen. Eine der Fragen, die häufig aufkommen, ist die der Insidergeschäfte. Dieser Begriff stiftet oft Verwirrung und es ist wichtig, zu verstehen, was dahinter steckt, um fundierte Entscheidungen als Anleger oder als Unternehmen treffen zu können.

Insidergeschäfte, auch bekannt als Insider Trading, beziehen sich auf den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren durch Personen, die internen Zugang zu vertraulichen Informationen über das betreffende Unternehmen haben. Diese Informationen sind der breiten Öffentlichkeit nicht zugänglich, weshalb ein Insider, der aufgrund dieser Informationen Geschäfte tätigt, einen rechtswidrigen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Investoren hat.

Warum sind Insidergeschäfte ein Problem?

Insidergeschäfte können sowohl in der Wirtschaft als auch im rechtlichen Sinne problematisch sein. Aus wirtschaftlicher Sicht haben Insidergeschäfte das Potenzial, den freien Markt und das Vertrauen der Anleger in die Integrität der Börse zu untergraben. Wenn Anleger das Gefühl haben, dass die Spielregeln unfair sind und Insider aufgrund von Informationen, die ihnen nicht zur Verfügung stehen, enorme Gewinne erzielen können, ziehen sie sich möglicherweise aus dem Markt zurück. Dies könnte zu weniger Liquidität auf dem Markt und einer Verringerung der Effizienz führen, mit der Preise das tatsächliche Wertangebot eines Wertpapiers widerspiegeln.

Aus rechtlicher Sicht sind vielen Ländern Insidergeschäfte gesetzlich verboten. Hier steht meist das Argument im Vordergrund, dass sie zu ungleichen Bedingungen zwischen Insidern und Investoren führen, die diese Informationen nicht besitzen. Strafen und Konsequenzen sind unterschiedlich und können in manchen Fällen sogar zu Gefängnisstrafen führen.

Was kennzeichnet einen Insider?

Einen "Insider" an der Börse zu identifizieren, ist nicht immer einfach, da es sich um Personen handeln kann, die auf verschiedene Weise mit einem Unternehmen verbunden sind. Dazu können gehören:

  • Direktoren, Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte, die entscheidende Informationen über Unternehmensentscheidungen und -strategien besitzen
  • Großaktionäre, die mehr als 10% der Unternehmensanteile halten
  • Familienmitglieder der oben genannten Personengruppen
  • Berater, Rechtsanwälte oder Banker, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit Zugang zu vertraulichen Informationen haben
  • Mitarbeiter, die an der Erstellung von Finanz- oder Geschäftsplänen beteiligt sind und gegebenenfalls Zugang zu sensiblen Unternehmensdaten haben

Welche Arten von Insidergeschäften gibt es?

Es ist wichtig zu unterscheiden, dass nicht alle Insidergeschäfte illegal sind. Im Allgemeinen gibt es zwei Hauptkategorien:

  1. Legale Insidergeschäfte: Wenn ein Insider, wie ein Vorstandsmitglied oder ein leitender Angestellter, Wertpapiere des Unternehmens kauft oder verkauft, ohne geheime Informationen zu nutzen, handelt es sich um legale Insidergeschäfte. Solche Transaktionen müssen jedoch in der Regel den zuständigen Regulierungsbehörden gemeldet werden und sind öffentlich einsehbar. Anleger können diese Informationen nutzen, um Rückschlüsse auf das Vertrauen der Insider in ihr eigenes Unternehmen zu ziehen.

  2. Illegale Insidergeschäfte: Diese Art von Geschäften bezieht sich auf den Handel mit Unternehmenswertpapieren durch Insider, die geheime Informationen nutzen, um einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Investoren zu erlangen. Diese Geschäfte sind gesetzeswidrig und können in vielen Fällen zu strafrechtlichen Konsequenzen führen.

Wie werden illegale Insidergeschäfte aufgedeckt und verfolgt?

Regulierungsbehörden wie die amerikanische SEC (U.S. Securities and Exchange Commission) oder die deutsche BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) sind dafür verantwortlich, den Markt auf verdächtige Handelsaktivitäten zu überwachen und potenzielle Fälle von Insidergeschäften zu untersuchen. Sie verwenden verschiedene Überwachungs- und Analysetools, um ungewöhnliche Handelsmuster und -trends ausfindig zu machen.

Sobald ein Verdacht auf Insiderhandel besteht, leiten die Behörden oft eine Untersuchung ein. Dies kann die Auswertung von Handelsdaten, E-Mail-Kommunikation und anderen Beweismitteln sowie Befragungen von Beteiligten umfassen. Wenn nach der Untersuchung eine Gesetzesübertretung festgestellt wird, haben die Behörden normalerweise die Befugnis, Sanktionen zu verhängen. Diese können Geldstrafen, Berufsverbote oder in schweren Fällen sogar Gefängnisstrafen beinhalten.

Abschließende Gedanken

Anleger sollten sich bewusst sein, dass Insidergeschäfte ein komplexes Thema sind und nicht automatisch verbotene Praktiken darstellen. Gleichzeitig ist es von entscheidender Bedeutung für das Funktionieren eines fairen und effizienten Marktes, dass illegale Insidergeschäfte verfolgt und geahndet werden. Die Kenntnis über das Thema und die Unterscheidung zwischen legalen und illegalen Aktivitäten kann Anlegern helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und den fairen Wettbewerb an der Börse zu unterstützen.