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Börsenlexikon

Horizontaler Spread und dessen Bedeutung an der Börse

Der Handel mit Wertpapieren und Derivaten an den Finanzmärkten ist mit verschiedenen Strategien und Techniken möglich. Eine dieser Techniken ist der horizontale Spread. Um diesen Begriff und die zugrunde liegende Strategie leicht verständlich darzustellen, wird in diesem Artikel genau auf den horizontalen Spread und seine Anwendung im Zusammenhang mit dem Thema Börse eingegangen.

Ein horizontaler Spread, auch als Calendar Spread oder Zeit-Spread bezeichnet, ist eine Optionsstrategie, bei der ein Händler gleichzeitig Optionen (Kaufoptionen (Call) oder Verkaufsoptionen (Put)) auf ein zugrunde liegendes Wertpapier (beispielsweise Aktien) mit gleicher Basispreisen, jedoch unterschiedlichen Verfallsterminen kauft und verkauft. Es wird als horizontal bezeichnet, weil die Unterschiede in der Zeitachse des Optionsmarktes liegen - daher auch der Name "Calendar Spread".

Warum sollten Anleger diese Strategie verwenden?

Horizontale Spreads werden von Händlern und Anlegern in verschiedenen Szenarien eingesetzt. Hier einige Gründe, warum diese Strategie attraktiv ist:

  • Einkommensgenerierung: Durch den Verkauf einer Option mit einem näheren Verfallsdatum und dem Kauf einer Option mit einem späteren Verfallsdatum kann ein Händler Prämieneinnahmen erzielen, vorausgesetzt, dieOptionsprämien sind unterschiedlich.

  • Volatilitätserwartungen: Händler können ihre Erwartungen über die zukünftige Kursentwicklung des Basiswerts mithilfe von horizontalen Spreads ausdrücken. Wenn beispielsweise ein Händler erwartet, dass die Volatilität in der Zukunft zunehmen wird, kann er einen Calendar Spread einrichten, um davon zu profitieren.

  • Risikomanagement: Im Vergleich zu ungedeckten Optionen sind horizontale Spreads eine weniger riskante Strategie, da das Risiko einer unerwarteten Preisbewegung des Basiswerts durch die Kombination von gekauften und verkauften Optionen abgemildert wird.

Beispiel für einen horizontalen Call Spread

Um die Vorgehensweise bei der Verwendung eines horizontalen Spreads praktisch nachvollziehen zu können, betrachten wir ein Beispiel mit Kaufoptionen (Calls) auf eine Aktie.

Angenommen, ein Händler ist der Meinung, dass eine Aktie in naher Zukunft nur wenig an Wert steigen wird, er möchte jedoch seine Position bei einem signifikanten Kursanstieg absichern. In diesem Fall könnte er einen horizontalen Call Spread einrichten, indem er folgende Schritte ausführt:

  1. Verkauf einer Call-Option (Front-Month Call) auf die Aktie mit einem Basispreis von 100€ und einem Verfallsdatum in einem Monat. Dafür erhält er eine Prämie von beispielsweise 5€.

  2. Kauf einer Call-Option (Back-Month Call) auf die Aktie mit demselben Basispreis von 100€, jedoch einem Verfallsdatum in drei Monaten. Der Kaufpreis für diese Option beträgt beispielsweise 8€.

Durch diesen horizontalen Call Spread hätte der Händler eine Netto-Auszahlung von 3€ (8€ – 5€) pro Optionspaar. Sollte der Kurs der Aktie am Verfallsdatum der verkauften Call-Option nahe am Basispreis liegen, verfällt die Option wertlos, und der Händler behält die Netto-Auszahlung. Wenn hingegen der Preis der Aktie deutlich über 100€ liegt, würde der Händler von der gekauften Call-Option mit dem späteren Verfallsdatum profitieren.

Beispiel für einen horizontalen Put Spread

Eine ähnliche Strategie kann mit Verkaufsoptionen (Puts) eingesetzt werden. Angenommen, ein Händler möchte seine Aktienposition gegen einen möglichen Kursrückgang absichern, ohne die Aktien sofort zu verkaufen. Er könnte einen horizontalen Put Spread einrichten, indem er folgende Schritte ausführt:

  1. Verkauf einer Put-Option (Front-Month Put) auf die Aktie mit einem Basispreis von 90€ und einem Verfallsdatum in einem Monat. Dafür erhält er eine Prämie von 4€.

  2. Kauf einer Put-Option (Back-Month Put) auf die Aktie mit demselben Basispreis von 90€, jedoch einem Verfallsdatum in drei Monaten. Der Kaufpreis für diese Option beträgt beispielsweise 7€.

Eine Netto-Auszahlung von 3€ (7€ – 4€) pro Optionspaar wäre hier das Ergebnis. Sollte der Kurs der Aktie am Verfallsdatum der verkauften Put-Option nahe am Basispreis liegen, verfällt die Option wertlos, und der Händler behält die Netto-Auszahlung. Wenn hingegen der Preis der Aktie deutlich unter 90€ liegt, würde der Händler von der gekauften Put-Option mit dem späteren Verfallsdatum profitieren.

Abschließende Gedanken

Der horizontale Spread ist eine gängige Optionsstrategie, die sowohl für Kaufoptionen (Calls) als auch für Verkaufsoptionen (Puts) eingesetzt werden kann. Sie ermöglicht es Händlern, von ihren Erwartungen bezüglich Volatilität, Kursentwicklungen und anderen Faktoren zu profitieren, während das Risiko gegenüber ungedeckten Optionen reduziert wird. Wie bei jeder Handelsstrategie ist es jedoch wichtig, die potenziellen Szenarien und Risiken zu analysieren, bevor man in den Markt eintritt.