Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Börsenlexikon

Einführende Gedanken

Finanzmärkte und Börsen können oft verwirrend und kompliziert wirken. Eine der zentralen Aufgaben eines Finanzanalysten ist es, Licht ins Dunkel zu bringen und die vielen Fachbegriffe und Mechanismen, die in der Welt der Finanzen verwendet werden, anschaulich und verständlich zu machen. Ein solcher Begriff, der oft in der Analyse von Anlagen und Derivatestrategien verwendet wird, ist die Hedge-Ratio. Lassen Sie uns gemeinsam betrachten, was genau diese Kennzahl bedeutet und wie sie im Kontext von Börsen und Finanzinstrumenten eingesetzt wird.

Hedge-Ratio: Eine Definition

Zuallererst sollte die Hedge-Ratio in einfachen Worten definiert werden. Die Hedge-Ratio ist ein Begriff, der oft in der Derivatebranche verwendet wird, um das Verhältnis zwischen dem Wert eines Portfolios und dem Wert eines derivativen Finanzinstruments, das zur Absicherung (Hedging) des Portfolios gegen bestimmte Risiken verwendet wird, zu messen. Der Begriff "Hedge" oder "Absicherung" bezieht sich auf die Praxis, Schutz vor potenziellen Verlusten aufgrund von Marktentwicklungen wie etwa Kursveränderungen von Finanzinstrumenten zu suchen.

Wie wird die Hedge-Ratio berechnet?

Die genaue Berechnung der Hedge-Ratio variiert je nach Art des derivativen Finanzinstruments, das zum Hedging verwendet wird, sowie nach der Art des Basiswerts, der abgesichert werden soll. Im Grunde genommen besteht die Hedge-Ratio jedoch aus der Division des Wertes des Basiswerts (meistens als Delta bezeichnet) durch den Wert des Derivats (bekannt als Delta des Derivats).

Ein einfache Formel dafür sieht folgendermaßen aus:

Hedge-Ratio = ΔBasiswert / ΔDerivat

An dieser Stelle mag man sich fragen, warum der Begriff "Delta" in der Finanzwelt verwendet wird. Delta ist ein Begriff aus der Optionspreistheorie, der das Verhältnis der Veränderung des Optionspreises zur Veränderung des Basiswerts der Option misst, also eine Art Sensitivitätsindikator darstellt. Delta kann als ein Maß für die Exposition oder das Risiko in Bezug auf den Basiswert interpretiert werden.

Die Hedge-Ratio im Praxiseinsatz

Um zu veranschaulichen, wie die Hedge-Ratio im realen Leben eingesetzt werden kann, betrachten wir ein Beispiel. Angenommen, ein Investor hat ein großes Engagement in einem bestimmten Aktienportfolio, das ihm Sorgen bereitet, weil er glaubt, dass die Kurse fallen könnten. Um sein Risiko zu reduzieren, entscheidet er sich, sein Portfolio mit Optionen oder Futures abzusichern.

Um die ideale Hedge-Ratio zu ermitteln, müsste der Anleger zunächst das Delta seines Basiswertes und das Delta des gewählten Derivats berechnen. Nehmen wir an, das Delta des Basiswerts beträgt +1, und das Delta des gewählten Futures-Kontrakts beträgt -0,5. Dann beträgt die Hedge-Ratio +1 / -0,5 = -2. Das bedeutet, dass der Investor zwei Futures-Kontrakte auf die Gegenposition des Basiswerts (in diesem Fall eine Short-Position) abzuschließen hätte, um sein Portfolio ideal abzusichern.

Möchte ein Investor seine Hedge-Ratio anpassen, kann er dafür handeln - zum Beispiel Optionen kaufen oder verkaufen - um den gewünschten Grad an Absicherung zu erreichen. Dieser Prozess wird auch als "Re-Hedging" oder "Anpassung" der Hedge-Ratio bezeichnet.

Fazit

Abschließend und nachdem wir uns eine Vorstellung davon gemacht haben, was die Hedge-Ratio bedeutet und wie sie berechnet wird, ist es wichtig zu betonen, dass eine gut aufgebaute Absicherungsstrategie nicht nur eine optimale Hedge-Ratio, sondern auch eine sorgfältige Überlegung und regelmäßige Überwachung erfordert. Investoren sollten den Hedging-Prozess periodisch überprüfen, um sicherzustellen, dass ihre Absicherungsziele erreicht werden und ihr Portfolio vor potenziellen Verlusten geschützt bleibt.

Die Hedge-Ratio ist daher ein nützliches Werkzeug zur Steuerung des Risikos in Anlageportfolios. Kenntnis dieses Begriffs und seiner praktischen Anwendung kann dazu beitragen, bessere Entscheidungen über das eigene Investment und die sinnvolle Nutzung von Derivaten zur Risikosteuerung zu treffen. Immerhin ist ein gut abgesichertes Portfolio nicht nur sicherer, sondern auch weniger anfällig für plötzliche und unerwartete Ereignisse auf den Finanzmärkten.