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Börsenlexikon

Hebelprodukte: Eine Erklärung für Anfänger

Ein wesentlicher Aspekt des Börsenhandels ist das Verständnis von Hebelprodukten und ihrer Rolle im Anlageportfolio. Es handelt sich dabei um Finanzinstrumente, die es Anlegern ermöglichen, ihre Renditen zu steigern, indem sie die möglichen Gewinne oder Verluste ihrer Geldanlage hebeln. Dieser Artikel erläutert den Begriff "Hebelprodukte" und erklärt den Zusammenhang mit dem Thema Börse, um Einsteigern das Thema näherzubringen.

Zunächst sollte geklärt werden, was unter einem Hebel verstanden wird. In der Finanzwelt ist ein Hebel ein Multiplikator, der die Hebelwirkung eines bestimmten Finanzprodukts beschreibt. Das bedeutet, dass eine kleine Veränderung des Basiswerts (z.B. einer Aktie) eine überproportionale Veränderung des Preises des Hebelprodukts zur Folge hat. Dies kann sowohl zu schnelleren und höheren Gewinnen als auch zu schnelleren und höheren Verlusten führen, je nach Situation.

Hebelprodukte gibt es in verschiedensten Formen, wie beispielsweise:

  1. Optionsscheine: Dieses Finanzinstrument bietet dem Anleger das Recht, eine bestimmte Anzahl von Aktien (oder einem anderen Basiswert) zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Die Hebelwirkung ergibt sich aus dem Preisverhältnis des Basiswerts zum Preis des Optionsscheins.

  2. Knock-out-Zertifikate: Ein Knock-out-Zertifikat ist ein gehebeltes, meistens börsengehandeltes Wertpapier, das Anlegern die Partizipation an der Wertentwicklung eines Basiswerts (z.B. Aktie, Index, Rohstoff) ermöglicht. Dabei besteht die Besonderheit, dass die Wertentwicklung nur bis zu einer bestimmten Kursschwelle (Knock-out-Schwelle) berücksichtigt wird, und das Wertpapier bei Erreichen dieser Schwelle wertlos verfällt.

  3. CFDs (Contracts for Difference): CFDs sind Derivate, bei denen Anleger auf die Preisentwicklung eines Basiswerts setzen, ohne diesen tatsächlich zu besitzen. Sie schließen dabei einen Vertrag mit einer Gegenpartei, meist einem Broker, der die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis des Basiswerts vergütet, bei Geldverlust ebenso wie bei Gewinn.

  4. Futures und Forwards: Diese Finanzinstrumente sind ebenfalls derivative Verträge, bei denen zwei Parteien den Handel eines Basiswerts zu einem bestimmten Preis und einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft vereinbaren. Die Hebelwirkung ergibt sich hier ebenfalls aus der Tatsache, dass nur ein Bruchteil des Handelswerts als Sicherheit hinterlegt werden muss (Margin).

Um den Zusammenhang zwischen Hebelprodukten und der Börse besser zu verstehen, sollte man die Vor- und Nachteile dieser Finanzinstrumente kennen. Zu den Vorteilen zählen:

  • Potenziell höhere Renditen: Durch den Hebel können Anleger größere Gewinne in kürzerer Zeit erzielen. Wenn der Basiswert sich positiv entwickelt, multiplizieren sich die Gewinne des Hebelprodukts.
  • Niedriger Kapitaleinsatz: Hebelprodukte erfordern oft nur einen geringen Kapitaleinsatz, um von der Wertentwicklung des Basiswerts zu profitieren. Dies ermöglicht eine breitere Streuung des Anlagekapitals.
  • Möglichkeit zur Absicherung: Hebelprodukte können auch zur Absicherung (Hedging) eines bestehenden Portfolios verwendet werden. Durch den Einsatz von Hebelprodukten können Anleger auf eine gegenläufige Wertentwicklung ihrer Anlagen setzen und so mögliche Verluste ausgleichen.

Trotz der genannten Vorteile haben Hebelprodukte auch ihre Nachteile, die Anleger beachten sollten:

  • Hohes Verlustrisiko: Durch ihre Hebelwirkung können Hebelprodukte – insbesondere bei falschen Anlageentscheidungen – hohe Verluste erzeugen, die sogar den ursprünglichen Kapitaleinsatz übersteigen können.
  • Komplexität: Der Wert und die Funktionsweise von Hebelprodukten sind oftmals schwer zu durchschauen, da sie von einer Vielzahl von Faktoren abhängig sind. Daher eignen sie sich eher für erfahrene Anleger.

Zusammenfassend sind Hebelprodukte eine interessante Anlageklasse, die vor allem aufgrund ihrer Hebelwirkung sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Um auf der Börse erfolgreich zu sein, sollten Anleger die Funktionsweise von Hebelprodukten sowie ihre Vor- und Nachteile genau verstehen und immer im Hinterkopf behalten, dass höhere Renditechancen auch immer mit entsprechend höheren Risiken verbunden sind.