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Börsenlexikon

Der Hebel an der Börse: Eine leicht verständliche Einführung

Ein Begriff, der häufig im Zusammenhang mit der Börse verwendet wird und für Anfänger oft verwirrend sein kann, ist der sogenannte Hebel. Die Idee dahinter ist einfach: Die Möglichkeit, mit einer kleinen Investition große Gewinne (und leider auch Verluste) zu erzielen. Aber wie funktioniert das genau und worauf sollten Anleger achten? Dieser Artikel soll dabei helfen, ein besseres Verständnis für das Thema Hebel an der Börse zu entwickeln.

Was ist ein Hebel?

Im Grunde genommen ermöglicht der Hebel dem Anleger, an der Entwicklung von Wertpapieren (z.B. Aktien, Indizes oder Währungen) teilzuhaben, ohne den vollen Wert dieser Papiere bezahlen zu müssen. Dabei wird der zugrunde liegende Wert der Position – der sogenannte Basiswert – durch einen bestimmten Faktor des Hebelproduktes multipliziert. Der Hebel kann sowohl für steigende als auch für fallende Kurse verwendet werden.

Wie funktioniert der Hebel an der Börse?

Im Normalfall erwirbt man beim Börsenhandel Wertpapiere, z.B. Aktien oder Anleihen, für deren vollen Wert. Wenn man zum Beispiel für 1000 Euro Aktien eines Unternehmens kauft, besitzt man diese für genau diesen Betrag und deren Wert entwickelt sich entsprechend. Jetzt kommt der Hebel ins Spiel: Statt für die vollen 1000 Euro Aktien zu erwerben, könnte man auch ein sogenanntes Hebelprodukt für einen Bruchteil dieses Betrags erwerben, beispielsweise für nur 100 Euro, das jedoch trotzdem am Wert dieser Aktien partizipiert.

Das bedeutet, dass wenn der Wert der Aktien um zehn Prozent steigt, er sich für den Inhaber des Hebelproduktes mit dem Faktor zehn verändert – in diesem Beispiel also um satte 100 Prozent. Natürlich kann es genau so auch in die andere Richtung gehen: Fällt der Wert der Aktien um zehn Prozent, wäre der Verlust für den Inhaber des Hebelproduktes wiederum 100 Prozent.

Welche Instrumente gibt es?

Hebelprodukte sind in verschiedenen Formen erhältlich, z.B. Optionsscheine, Knock-out-Zertifikate oder Contracts for Difference (CFDs). Alle diese Instrumente ermöglichen es, mit einem kleineren Kapitaleinsatz von der Entwicklung von Wertpapieren zu profitieren, unterscheiden sich jedoch in ihrer Funktionsweise und den möglichen Risiken.

  • Optionsscheine: Ein Optionsschein ist ein an der Börse gehandeltes Wertpapier, das seinem Inhaber das Recht einräumt, eine bestimmte Anzahl von Wertpapieren (z.B. Aktien) zu einem vordefinierten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt (Europäische Option) oder innerhalb einer bestimmten Frist (Amerikanische Option) zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put).

  • Knock-out-Zertifikate: Knock-out-Zertifikate sind Hebelprodukte, die mit einer "Stopp-Loss"-Schwelle (dem sogenannten Knock-out-Level) ausgestattet sind. Wird diese Schwelle erreicht oder überschritten, verfällt das Zertifikat sofort wertlos. Dadurch können Anleger Chancen auf hohe Renditen bei relativ geringem Kapitaleinsatz nutzen, das Risiko eines Totalverlustes ist jedoch immer gegeben.

  • Contracts for Difference (CFDs): CFDs sind Finanzkontrakte, die den Unterschied zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis eines zugrunde liegenden Wertpapiers abbilden. Sie ermöglichen den Handel auf Margin, was bedeutet, dass nur ein Bruchteil des Gesamtwerts der Position hinterlegt werden muss (Margin). Der Anleger partizipiert dabei an der Entwicklung des Basiswertes, ohne diesen physisch zu besitzen.

Die Risiken des Hebels

Die Verwendung von Hebelprodukten ist nicht ohne Risiko. Denn während die möglichen Gewinne sehr attraktiv scheinen, ist das Risiko des Totalverlustes ebenfalls erhöht. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass sich der Hebel auch negativ auswirkt: Wenn sich der Basiswert in die entgegengesetzte Richtung entwickelt, als vom Anleger erwartet, können Verluste schnell ansteigen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, mit Hebelprodukten verantwortungsbewusst umzugehen und nur mit Kapital zu arbeiten, dessen Verlust man verschmerzen kann. Zudem sollte man vor jeder Entscheidung, ein Hebelprodukt zu verwenden, alle damit verbundenen Risiken genau unter die Lupe nehmen und eine sorgfältige Überlegung hinsichtlich der Auswahl des passenden Instruments treffen.

Fazit

Der Hebel an der Börse kann als ein "doppeltes Schwert" betrachtet werden: Auf der einen Seite ermöglichen Hebelprodukte Anlegern, mit einem kleineren Kapitaleinsatz größere Gewinne zu erzielen. Auf der anderen Seite bergen sie jedoch auch das Risiko, große Verluste zu erleiden. Daher ist es entscheidend, die Funktionsweise und die Risiken von Hebelprodukten gründlich zu verstehen und verantwortungsbewusst mit ihnen umzugehen. Der Schlüssel zum Erfolg besteht darin, gut informiert zu sein und stets einen klaren Kopf zu bewahren.