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Börsenlexikon

HV (Historische Volatilität) und ihre Bedeutung an der Börse

Die historische Volatilität (HV) ist ein Schlüsselbegriff im Bereich der Finanzmärkte, der sich auf ein faszinierendes und zugleich komplexes Phänomen bezieht. Sie beschäftigt sich mit der Tatsache, dass die Wertentwicklung von Anlageinstrumenten im Laufe der Zeit Schwankungen unterworfen ist. Mit anderen Worten - der Wert von Aktien, Anleihen, Rohstoffen und Währungen kann steigen oder fallen; manchmal sehr stark, manchmal weniger intensiv.

Doch bevor ins Detail gegangen wird, sollte man sich fragen: Warum ist die HV überhaupt wichtig? Ganz einfach, weil sie eine Schätzung der Risiken und Unsicherheiten liefert, die bei einer Investition in bestimmte Anlageklassen bestehen. Je höher die historische Volatilität, desto größer ist das Risikopotenzial und umgekehrt.

Wie wird die HV berechnet?

Die HV wird meistens anhand der täglichen oder wöchentlichen Schlusskurse eines Wertpapiers berechnet. Dabei wird die Veränderung in Prozent (Rendite) von Tag zu Tag oder Woche zu Woche ermittelt. Anschließend wird die Standardabweichung dieser Renditen berechnet, die im Wesentlichen die Unsicherheit oder Variabilität dieser Renditen misst. Die Standardabweichung wird anschließend annualisiert, um sie mit anderen Wertpapieren oder Anlageklassen vergleichbar zu machen.

Ist HV gleichzusetzen mit Risiko?

Es ist verlockend, HV mit Risiko gleichzusetzen, aber das wäre eine ziemlich ungenaue Darstellung. Denn obwohl HV einen guten Einblick in die Unsicherheit einer Investition gibt, sollte sie nicht als alleiniger Indikator für das Risiko verwendet werden. HV ist nur ein Aspekt - ein wichtiger zwar, aber dennoch ein Teil des gesamten Risikobildes.

Für ein umfassenderes Verständnis des Risikopotenzials sollten auch andere Faktoren wie Fundamentaldaten, Dividendenrenditen, Marktbedingungen und geopolitische Entwicklungen berücksichtigt werden.

Verwendung der HV bei der Portfolio-Strategie

Wie kann die HV einem Anleger bei der Portfolio-Strategie helfen? Hier sind einige grundlegende Möglichkeiten:

  1. Risikosteuerung - Ein fundamentales Prinzip der Portfoliotheorie ist es, das Risiko durch Diversifizierung zu steuern. Eine Mischung aus Wertpapieren mit unterschiedlichen HV-Werten kann dazu beitragen, das Gesamtrisiko des Portfolios zu senken.
  2. Rendite-Risiko-Analyse - HV kann nützlich sein, um das Verhältnis zwischen erwarteter Rendite und Risiko für verschiedene Wertpapiere zu beurteilen. Auf diese Weise können Anleger ein diversifiziertes Portfolio aufbauen, das eine angemessene Balance zwischen Sicherheit und Wachstum bietet.
  3. Markttiming - In Zeiten, in denen die Märkte als überhitzt oder überbewertet erscheinen, kann die HV verwendet werden, um mögliche zukünftige Wertkorrekturen besser einzuschätzen. Dies kann helfen, Entscheidungen über den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren in volatilen Marktphasen zu treffen.
  4. Optionspreisgestaltung - Die HV ist ein wichtiger Faktor bei der Preisgestaltung von Optionen, da sie eine Vorstellung davon gibt, wie stark der Preis eines Basiswerts in Zukunft schwanken könnte.

Die Rolle der HV in der technischen Analyse

Anhänger der technischen Analyse betrachten die HV auch als Indikator für mögliche Trendumkehrpunkte oder Handelssignale. Beispielsweise kann eine plötzliche Zunahme der HV auf erhöhte Unsicherheit und potenzielle Trendumkehr hindeuten, während eine niedrige HV auf ein stabiles Marktumfeld mit geringerer Unsicherheit hindeutet.

Abschließend sollte man sich stets bewusst sein, dass HV eine wertvolle Kennzahl ist, aber nur ein Aspekt des Risikomanagements und der Portfoliostrategie. Wie bei jedem anderen Indikator sollte sie mit Bedacht und in Kombination mit anderen Informationen und Kennzahlen verwendet werden, um ein umfassendes Verständnis der Marktbedingungen zu erhalten und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.