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Börsenlexikon

Feindliches Übernahmeangebot: Was ist das und wie funktioniert es?

Ein feindliches Übernahmeangebot wird häufig im Zusammenhang mit Börsen und Aktienmärkten diskutiert. Um diese Begrifflichkeit zu verstehen, ist es wichtig, sich zuerst mit den Grundlagen von Übernahmen vertraut zu machen. In dieser Analyse wird das feindliche Übernahmeangebot detailliert erläutert, damit auch Laien auf dem Gebiet der Finanzen den Begriff mühelos verstehen können.

Grundlagen der Unternehmensübernahmen

Eine Unternehmensübernahme ist ein Prozess, bei dem ein Unternehmen ein anderes Unternehmen erwirbt und dessen Kontrolle übernimmt. Dies findet häufig statt, wenn zwei Unternehmen gemeinsame Interessen verfolgen oder wenn ein größeres Unternehmen ein kleineres Unternehmen, das einen wirtschaftlichen Nutzen bietet, erwerben möchte. Die Übernahme kann auf verschiedenen Wegen erfolgen, wie zum Beispiel durch einen Aktientausch, ein Barangebot oder eine Kombination aus beiden.

Freundliche und feindliche Übernahmen

Nun gibt es zwei Hauptformen der Übernahmen: freundliche und feindliche Übernahmen. Eine freundliche Übernahme erfolgt, wenn das Management beider beteiligten Unternehmen der Übernahme zustimmt. In solchen Fällen laufen die Verhandlungen und die Transaktionen in der Regel reibungslos ab, da beide Parteien konstruktiv und in Übereinstimmung zusammenarbeiten.

Eine feindliche Übernahme hingegen ist ein Szenario, in dem das übernehmende Unternehmen versucht, ein Zielunternehmen zu erwerben, ohne dessen Zustimmung. Stellen Sie sich das wie eine Belagerung in der Wirtschaftswelt vor. Im Folgenden wird das feindliche Übernahmeangebot näher erörtert und Zeichen für eine möglicherweise bevorstehende feindliche Übernahme erläutert.

Feindliches Übernahmeangebot: Die Definition

Ein feindliches Übernahmeangebot ist ein Ansatz, bei dem die Akquisition eines Zielunternehmens ohne dessen Einverständnis durchgeführt wird. Das übernehmende Unternehmen versucht, genügend Aktienanteile am freien Markt oder direkt von Aktionären zu kaufen, um die Kontrolle über das Zielunternehmen zu erlangen. Dies geschieht in der Regel trotz des Widerstands seitens des Managements und des Verwaltungsrats des Zielunternehmens.

Das übernehmende Unternehmen kann dabei verschiedene Strategien verfolgen, um die feindliche Übernahme zum Erfolg zu führen:

  • Tender-Angebot: Mit einem Tender-Angebot unterbreitet das Unternehmen den Aktionären des Zielunternehmens ein Angebot, ihre Aktien in der Regel zu einem höheren Preis als dem aktuellen Marktwert zu verkaufen. Dadurch soll den Anlegern dieser Aktien ein finanzieller Anreiz geboten werden, der es dem Bieterunternehmen ermöglicht, genug Stimmrechte am Ziel zu erlangen.
  • Proxy-Kampf: Hier versucht das übernehmende Unternehmen, die Stimmrechte der Aktionäre des Zielunternehmens zu gewinnen, um die Mitglieder des Verwaltungsrats oder der Geschäftsleitung auszutauschen. Diese Strategie wird häufig angewendet, wenn der feindliche Bieter bereits einen beträchtlichen Aktienanteil am Zielunternehmen besitzt.
  • Übernahmeangebote: Eine weitere Strategie besteht darin, direkt mit anderen Aktionären des Zielunternehmens in Verbindung zu treten, um Aktienpakete zu kaufen, die ihnen eine Kontrolle über das Unternehmen ermöglichen. Dies könnte beispielsweise über direkte Verhandlungen oder öffentliche Ankündigungen erfolgen.

Anzeichen für eine bevorstehende feindliche Übernahme

Einige Anzeichen und Indikatoren deuten darauf hin, dass ein Unternehmen möglicherweise Ziel eines feindlichen Übernahmeangebots ist:

  1. Unterbewertete Aktien: Wenn die Aktien eines Unternehmens unterbewertet sind, wird es möglicherweise zum Ziel einer feindlichen Übernahme, da es potenziellen Käufern eine attraktive Investitionsmöglichkeit bietet.
  2. Veränderungen in der Aktionärsstruktur: Wenn ein Unternehmen feststellt, dass es vermehrt unerwartete oder unerwünschte Investoren anzieht, könnte dies ein Anzeichen für eine bevorstehende feindliche Übernahme sein.
  3. Konjunkturschwankungen: Unternehmen in einem wirtschaftlich instabilen Umfeld sind häufiger von feindlichen Übernahmen betroffen, da ihre Aktien im Vergleich zu anderen besser aufgestellten Unternehmen günstig erscheinen.
  4. Hochkarätige Übernahmen in der Branche: Wenn in der Branche, in der das Unternehmen tätig ist, bereits hochkarätige Übernahmen stattgefunden haben, könnte dies darauf hindeuten, dass der Druck auf das Unternehmen, eine feindliche Übernahme abzuwehren, zunimmt.

Zusammenfassung

Ein feindliches Übernahmeangebot findet statt, wenn ein übernehmendes Unternehmen versucht, ein anderes Unternehmen zu erwerben, ohne dessen Zustimmung. Die Strategien, die dabei angewendet werden, umfassen Tender-Angebote, Proxy-Kämpfe und Übernahmeangebote. Um das Risiko einer feindlichen Übernahme zu verringern, sollten Unternehmen wachsam sein und mögliche Indikatoren, wie zum Beispiel unterbewertete Aktien oder Veränderungen in der Aktionärsstruktur, genau beobachten. Insgesamt ist es wichtig, sich über die Mechanismen und Strategien bewusst zu sein, die bei einer feindlichen Übernahme Anwendung finden, um fundierte Entscheidungen in Bezug auf mögliche Investitionen und Zukunftspläne zu treffen.