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Börsenlexikon

Fairer Wert an der Börse: Ein Leitfaden für Anleger

Wenn es um den Handel an der Börse geht, ist der faire Wert eines Vermögenswerts ein entscheidendes Konzept, das Anleger kennen und verstehen sollten. Der faire Wert ist im wesentlichen der Preis, bei dem ein Vermögenswert gehandelt werden sollte, basierend auf den zugrunde liegenden wirtschaftlichen Faktoren und dem aktuellen Marktumfeld. In diesem Artikel wird der faire Wert genau erläutert und wie er Anlegern bei ihren Handelsentscheidungen helfen kann.

Grundlagen des fairen Werts

Der faire Wert eines Vermögenswerts ist der theoretische Gleichgewichtspreis, der sowohl von Käufern als auch von Verkäufern als angemessen angesehen wird. Dabei wird davon ausgegangen, dass beide Parteien über alle relevanten Informationen verfügen und rationale Entscheidungen treffen. Es ist wichtig zu beachten, dass der faire Wert kein objektiver, abschließender Wert ist; er ist eine Schätzung, die auf Fundamentaldaten und Marktbedingungen basiert.

In der Praxis gibt es verschieden Methoden, mit denen der faire Wert eines Wertpapiers berechnet werden kann. Dazu gehören etwa die Diskontierung von zukünftigen Cashflows (Discounted Cash Flow, DCF), die Bewertung im Vergleich zu anderen Aktien im selben Sektor (Peer Group-Analyse) oder die Schätzung des Unternehmenswerts im Verhältnis zu Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV).

Warum ist der faire Wert für die Anlageentscheidungen wichtig?

Nehmen wir an, ein Anleger ist auf der Suche nach guten Gelegenheiten am Aktienmarkt. Dabei stößt er auf zwei Aktien: Die Aktie A wird für 50€, die Aktie B für 100€ gehandelt. Welche ist nun die bessere Investition? Um diese Frage zu beantworten, muss der Anleger untersuchen, ob die Kurse dieser Aktien ihrem fairen Wert entsprechen.

Vielleicht hat die Aktie A ein hohes KGV und schlechte Wachstumsaussichten, während die Aktie B ein niedriges KGV und gute Wachstumsaussichten hat. In diesem Fall könnte der tatsächliche faire Wert für die Aktie A nur 40€ und für die Aktie B tatsächlich 120€ betragen. Damit wäre die Aktie B trotz ihres höheren Preises eine bessere Investition. Das Verständnis des fairen Werts hilft also Anlegern dabei, attraktive Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren.

Faire Werte und Markteffizienz

Die Theorie der effizienten Märkte besagt, dass sämtliche relevanten Informationen in den Aktienkursen berücksichtigt werden und dass es daher kaum möglich ist, den Markt systematisch zu schlagen. In einem vollständig effizienten Markt würden die Kurse stets ihren fairen Werten entsprechen.

Doch die Realität ist, dass Märkte niemals perfekt effizient sind, denn der faire Wert kann je nach Bewertungsmethode oder Annahmen verschiedener Analysten variieren. Daher sind beständige Unterschiede zwischen dem Marktpreis und dem fairen Wert möglich. Für Anleger bedeutet dies, dass es Chancen gibt, von diesen Diskrepanzen zu profitieren.

Wie können Anleger den fairen Wert nutzen?

Anleger, die aktiv nach unter- oder überbewerteten Aktien suchen, können den fairen Wert als Grundlage für ihre Anlageentscheidungen verwenden. Sie können den fairen Wert schätzen, indem sie Fundamentalanalysen und verschiedene Bewertungsmethoden anwenden. Anschließend könnte man die Differenz zwischen dem Marktpreis und dem geschätzten fairen Wert nutzen, um potenzielle Kauf- oder Verkaufssignale zu identifizieren.

Es ist jedoch wichtig, dabei stets die Grenzen der fairen Wertbestimmung im Hinterkopf zu behalten. Der faire Wert ist keine unumstößliche Zahl und kann sich mit veränderten Markterwartungen oder Geschäftsbedingungen ändern. Daher ist es für Anleger ratsam, ihre Bewertungsannahmen regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen.

Fazit

Der faire Wert ist ein zentrales Konzept für Anleger und Trader, die ihren Erfolg an der Börse maximieren möchten. Durch das Verständnis des fairen Werts und das Anwenden von Fundamentalanalysen können Anleger geeignete Wertpapiere für ihre Portfolios finden und auf Basis fundierter Informationen Entscheidungen treffen. Wichtig ist dabei jedoch, stets zu berücksichtigen, dass der faire Wert lediglich eine Schätzung ist, die sich im Laufe der Zeit verändern kann.