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Börsenlexikon

Disagio: Ein grundlegendes Konzept im Börsenhandel einfach erklärt

Beim Handel an der Börse geht es darum, Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen, um Gewinne zu erzielen oder eine langfristige Investition aufzubauen. Dabei stoßen Anleger häufig auf finanzielle Begriffe, die auf den ersten Blick verwirrend wirken können. Einer dieser Begriffe ist das Disagio. In diesem Artikel wird der Begriff Disagio im Zusammenhang mit dem Thema Börse erläutert sowie Antworten auf einige häufig gestellte Fragen rund um dieses Finanzkonzept gegeben.

Was ist ein Disagio?

Disagio, auch bekannt als Abschlag, bezieht sich auf die Differenz zwischen dem Nominalwert (oder Nennwert) eines Wertpapiers und dem tatsächlichen Preis, zu dem es an der Börse gehandelt wird. Schließlich hat es einen niedrigeren Preis als seinen Nennwert. Dies kann bei verschiedenen Wertpapieren wie Aktien, Anleihen oder sogar Währungen auftreten.

Wie funktioniert das Disagio im Börsenkontext?

Im Börsenkontext liegt der Hauptfokus des Disagios häufig auf festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen. Da Anleihen zu einem festen Zinssatz über einen bestimmten Zeitraum verzinst werden, kann es vorkommen, dass der Marktpreis dieser Anleihen unter ihrem Nennwert liegt – also im Disagio.

Warum passiert das? Hier sind einige mögliche Gründe dafür:

  1. Steigende Zinssätze: Wenn die Zinssätze im Markt steigen, werden ältere Anleihen mit niedrigeren Zinssätzen weniger attraktiv für Investoren. Da die Anleger höhere Zinsen für ihre Investitionen bevorzugen, sinkt die Nachfrage nach diesen "älteren" Anleihen und letztlich auch der Preis. So werden sie unter ihrem Nennwert gehandelt - im Disagio.

  2. Bonitätsprobleme: Wenn die Emittenten von Anleihen (also diejenigen, die das Geld über die Anleihe aufnehmen) Bonitätsprobleme bekommen oder wenn das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit zunimmt, sinkt der Wert der Anleihen im Disagio. Anleger fürchten nämlich mögliche Zahlungsausfälle und sind weniger bereit, ihr Geld in diese Anleihen zu investieren.

  3. Änderungen der Marktstimmung: Gelegentlich kann auch die Stimmung der Anleger dazu führen, dass Wertpapiere in das Disagio fallen. Eventuell könnten Investoren zum Beispiel befürchten, dass Wirtschaftskrisen bevorstehen, und bevorzugten daher Anlagen, die als sicherer gelten.

Was bedeutet Disagio für Anleger und Emittenten?

Für Anleger kann der Kauf von Wertpapieren im Disagio attraktiv sein, insbesondere wenn sie glauben, dass sich die Marktbedingungen in Zukunft wieder bessern werden. So könnten sie die Papiere zu einem niedrigeren Preis kaufen und später zu einem höheren Preis verkaufen, wenn die Kurse steigen.

Für Emittenten von Anleihen hat das Disagio etwas unterschiedliche Implikationen. Bei der Emission neuer Anleihen, könnten Unternehmen gezwungen sein, höhere Zinssätze zu bieten, um Investoren anzuziehen, falls ihre Anleihen zu einem Disagio gehandelt werden. Dies erhöht die Finanzierungskosten für die Emittenten, da sie mehr Zinsen an die Anleger zahlen müssen.

Zusammenfassung

Das Disagio ist ein wichtiges Finanzkonzept, das Anlegern hilft, die Dynamik der Wertpapierpreise auf der Börse besser zu verstehen. Ein Disagio entsteht, wenn der Marktpreis eines Wertpapiers unter dem Nennwert liegt, was aus verschiedenen Gründen eintreten kann - etwa steigende Zinssätze, Bonitätsprobleme oder Änderungen in der Marktstimmung. Für Anleger bietet das Disagio die Möglichkeit, Wertpapiere zu einem niedrigeren Preis zu erwerben und möglicherweise von Kursgewinnen zu profitieren. Emittenten hingegen könnten mit höheren Finanzierungskosten konfrontiert sein, wenn ihre Anleihen im Disagio gehandelt werden. Das Verständnis dieses Konzepts hilft sowohl Anlegern als auch Emittenten bei der Informationsbeschaffung und Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit dem Handel an der Börse.