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Börsenlexikon

Devisenfuture: Was ist das und wie funktioniert es?

Ein Devisenfuture, auch bekannt als Forex Future oder FX Future, ist ein Finanzderivat, das es Anlegern ermöglicht, auf die zukünftigen Preisbewegungen von Währungspaaren zu spekulieren. Diese standardisierten börsengehandelten Verträge besitzen feste Kontraktgrößen und Fälligkeitstermine und bestimmen den Preis, zu dem eine bestimmte Währung gegen eine andere Währung getauscht wird.

Durch Devisenfutures können Anleger Kursveränderungen von Währungen nutzen, um potenzielle Gewinne zu erzielen oder sich gegen Wechselkursschwankungen abzusichern. Im Folgenden werden die Funktionsweise, die Vor- und Nachteile sowie einige Anwendungsbeispiele dieser Finanzinstrumente erläutert.

Grundlagen des Devisenfuture-Markts

Der Devisenfuture-Markt entstand in den 1970er Jahren als Reaktion auf die Schwankungen der Wechselkurse nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems. Der Handel mit Devisenfutures findet hauptsächlich an der Chicago Mercantile Exchange (CME) statt, einer der größten Terminbörsen der Welt.

In einem Devisenfuture-Kontrakt gibt es zwei Parteien: den Käufer (Long-Position) und den Verkäufer (Short-Position). Der Käufer des Kontrakts verpflichtet sich, eine bestimmte Währung zu einem vereinbarten Kurs am Fälligkeitsdatum zu erwerben, während der Verkäufer die Verpflichtung eingeht, die Währung zu liefern.

Der Handel mit Devisenfutures basiert auf der Spekulation über zukünftige Wechselkurse. Anleger versuchen, von Preisschwankungen der Währungspaare zu profitieren, indem sie Long- oder Short-Positionen eingehen. Das bedeutet im Falle einer Long-Position, dass der Anleger auf eine Aufwertung der Basiswährung gegenüber der anderen Währung im Paar setzt, während bei einer Short-Position auf eine Abwertung spekuliert wird.

Vorteile von Devisenfutures

Devisenfutures bieten Anlegern einige Vorteile gegenüber anderen Finanzinstrumenten:

  1. Transparenz und Liquidität: Der Devisenfuture-Markt ist sehr liquid und transparent, da alle Transaktionen zentralisiert und öffentlich an einer Börse durchgeführt werden. Das bedeutet, dass die Preise in Echtzeit aktualisiert werden und Anleger immer genau wissen, wie viel ein Devisenfuture kostet.

  2. Standardisierung und einfacher Zugang: Devisenfutures sind standardisierte Verträge mit festgelegten Kontraktgrößen und Fälligkeitsterminen. Anleger können problemlos auf den Markt zugreifen und benötigen keine anspruchsvollen Handelsplattformen oder spezielle Kenntnisse, um mit Devisenfutures zu handeln.

  3. Hebelwirkung: Bei der Nutzung von Devisenfutures müssen Anleger lediglich eine Sicherheitsleistung (Margin) hinterlegen, die einen Bruchteil des Kontraktwertes beträgt. Dadurch entfaltet sich ein Hebelfaktor, der den potenziellen Gewinn und Verlust des Anlegers erhöht.

  4. Absicherung gegen Wechselkursschwankungen: Unternehmen und Anleger können Devisenfutures nutzen, um sich gegen Wechselkursschwankungen abzusichern. Indem sie eine bestimmte Währung zu einem festgelegten Wechselkurs kaufen oder verkaufen, können sie das Risiko von negativen Preisveränderungen minimieren.

Nachteile von Devisenfutures

Trotz ihrer Vorteile haben Devisenfutures auch einige Nachteile:

  1. Begrenzte Auswahl an handelbaren Währungspaaren: Im Vergleich zum Spot-Forex-Markt, der eine Vielzahl von Währungspaaren bietet, ist die Auswahl im Devisenfuture-Markt begrenzt. Dies kann für Anleger nachteilig sein, die in weniger bekannte oder seltene Währungen investieren möchten.

  2. Unflexibilität bei Kontraktgröße und Laufzeit: Die standardisierte Kontraktgröße und die festgelegten Laufzeiten können für einige Anleger möglicherweise nicht ideal sein, insbesondere für diejenigen, die maßgeschneiderte Transaktionen benötigen, und somit für sie weniger attraktiv sein.

  3. Risiko von Hebeleffekten: Während die Hebelwirkung in Devisenfutures es Anlegern ermöglicht, potenziell höhere Gewinne zu erzielen, erhöht sie auch das Risiko von Verlusten. Anleger müssen sich dieser Risiken bewusst sein und sicherstellen, dass sie geeignete Risikomanagementstrategien einsetzen.

Beispiele für Devisenfuture-Anwendungen

  1. Spekulation: Ein Händler glaubt, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar im nächsten Monat aufwerten wird. Er kauft einen Devisenfuture-Kontrakt, der die Euro/US-Dollar-Währungspaare betrifft. Wenn der Wechselkurs am Fälligkeitsdatum tatsächlich höher ist als der vereinbarte Kurs im Kontrakt, macht der Händler einen Gewinn. Andernfalls erleidet er einen Verlust.

  2. Absicherung: Ein europäisches Unternehmen kauft Rohstoffe in US-Dollar und erwartet eine Lieferung in drei Monaten. Da das Unternehmen das Risiko von Wechselkursschwankungen vermeiden möchte, verkauft es einen Devisenfuture-Kontrakt mit Fälligkeit in drei Monaten. Dadurch sichert es den Wechselkurs ab und reduziert das Risiko von Verlusten durch Schwankungen im Euro/US-Dollar-Wechselkurs.

Zusammenfassend bieten Devisenfutures Anlegern eine effektive Möglichkeit, auf zukünftige Wechselkurse zu spekulieren und sich gegen Risiken aus Währungsschwankungen abzusichern. Während sie einige Nachteile haben, sind Devisenfutures dank ihrer Liquidität, Transparenz und standardisierten Kontrakte ein wichtiges Instrument für den Handel und das Risikomanagement in der Welt des Forex.