Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Börsenlexikon

Was ist der Cost-Average-Effekt?

Als Finanzanalyst gibt es einen Begriff, der Anlegern immer wieder begegnet: der Cost-Average-Effekt. Um diesen Effekt besser zu verstehen, ist es wichtig, sich mit der Funktionsweise der Börse vertraut zu machen und herauszufinden, wie der Cost-Average-Effekt für das eigene Wertpapierportfolio genutzt werden kann.

Die Börse ist ein Marktplatz, auf dem Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen gehandelt werden. Anleger kaufen und verkaufen dabei Wertpapiere in der Hoffnung, von Kurssteigerungen oder Dividenden zu profitieren. Der Cost-Average-Effekt ist das Phänomen, dass die durchschnittlichen Anschaffungskosten für ein Wertpapier sinken, wenn man regelmäßig einen festen Betrag in dieses Wertpapier investiert, unabhängig vom aktuellen Kurs. Im Grunde geht es darum, sich langfristig und systematisch an der Wertentwicklung der Börse zu beteiligen.

Warum ist der Cost-Average-Effekt hilfreich?

Zunächst stellt sich die Frage: Warum ist der Cost-Average-Effekt überhaupt nützlich für Anleger? Die Antwort liegt in der Tatsache, dass es äußerst schwierig ist, den "richtigen" Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren zu finden. Kurse sind ständig in Bewegung und niemand kann mit Sicherheit sagen, wann sie steigen oder fallen werden.

Den richtigen Einstiegszeitpunkt zu finden, ist eine komplexe Aufgabe, auch für Experten. Die Gefahr besteht, dass man in Zeiten hoher Kurse kauft und dann in Zeiten niedriger Kurse verkauft – sprich: man kauft teuer und verkauft billig. Genau hier kommt der Cost-Average-Effekt ins Spiel, denn er ermöglicht es, eine Anlagestrategie unabhängig von der aktuellen Marktlage zu verfolgen.

Wie funktioniert der Cost-Average-Effekt?

Um den Cost-Average-Effekt zu nutzen, investiert man regelmäßig einen festen Betrag in ein Wertpapier oder einen Wertpapierbestand, zum Beispiel einmal monatlich. Dadurch kauft man automatisch mehr Anteile, wenn die Kurse niedrig sind, und weniger Anteile, wenn die Kurse hoch sind. So werden hohe und niedrige Kaufpreise ausgeglichen und die durchschnittlichen Anschaffungskosten sinken.

Ein Beispiel:

Angenommen, ein Anleger investiert jeden Monat 100 Euro in einen bestimmten Aktienindexfonds. In den ersten drei Monaten sind die Fondsanteile mit jeweils 5 Euro, 4 Euro und 6 Euro bewertet. Im ersten Monat kauft der Anleger 20 Anteile (100 Euro / 5 Euro = 20). Im zweiten Monat kann er für das gleiche Geld 25 Anteile kaufen (100 Euro / 4 Euro = 25) und im dritten Monat 16,67 Anteile (100 Euro / 6 Euro = 16,67).

Nach drei Monaten hat der Anleger also insgesamt 61,67 Anteile im Wert von 370 Euro erworben (20 Anteile * 5 Euro + 25 Anteile * 4 Euro + 16,67 Anteile * 6 Euro). Die durchschnittlichen Anschaffungskosten pro Anteil liegen bei etwa 4,84 Euro (300 Euro investiert / 61,67 Anteile). Der Cost-Average-Effekt hat also bewirkt, dass der Anleger im Durchschnitt weniger für seine Anteile gezahlt hat, als wenn er sie zu einem festen Zeitpunkt gekauft hätte.

Welche Vorteile bietet der Cost-Average-Effekt?

Einer der Hauptvorteile des Cost-Average-Effekts ist die Verringerung des Risikos, zu einem unvorteilhaften Zeitpunkt in den Markt einzusteigen. Hier sind einige weitere Vorteile:

  1. Einfaches Vorgehen: Man investiert einen festen Betrag in regelmäßigen Abständen, unabhängig vom aktuellen Kurs. Das ist einfach und stressfrei.

  2. Keine Marktkenntnisse erforderlich: Man muss nicht wissen, wann der richtige Zeitpunkt zum Einstieg in den Markt oder wann der richtige Zeitpunkt zum Ausstieg ist. Dies sorgt für entspanntere und langfristige Anlagestrategien.

  3. Langfristige Investition: Der Cost-Average-Effekt eignet sich besonders für langfristige Anlagen, da kurzfristige Marktschwankungen ausgeglichen werden können.

  4. Diszipliniertes Sparen: Durch die regelmäßige Investition in ein Wertpapier baut man diszipliniert Vermögen auf und gewöhnt sich daran, monatlich zu sparen.

Natürlich gibt es auch Nachteile: Eine Garantie für positive Renditen gibt es nicht, und der Cost-Average-Effekt funktioniert nur, wenn Kurse langfristig steigen.

Zusammenfassung

Der Cost-Average-Effekt ist eine Investment-Strategie, die es ermöglicht, langfristig von den Entwicklungen an der Börse zu profitieren, ohne den Druck, den idealen Einstiegs- oder Ausstiegszeitpunkt finden zu müssen. Durch regelmäßige, gleichbleibende Investitionen in Wertpapiere, unabhängig von der aktuellen Marktlage, sinken die durchschnittlichen Anschaffungskosten und das Risiko, einen ungünstigen Zeitpunkt zu erwischen, wird minimiert. Somit kann der Cost-Average-Effekt eine hilfreiche Methode für Anleger sein, die auf langfristigen Vermögensaufbau abzielen und dabei ihre Nerven schonen möchten.