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Börsenlexikon

Convertible Bonds: Eine Win-Win-Situation für Investoren und Unternehmen

Finanzmärkte können manchmal überwältigend sein, insbesondere wenn es darum geht, die verschiedenen Anlageinstrumente zu verstehen. Eine solche Anlageklasse sind wandelbare Anleihen, die sowohl bei Anlegern als auch bei Unternehmen immer beliebter werden. Aber was sind wandelbare Anleihen genau, und warum sind sie so attraktiv? Dieser Artikel bietet eine detaillierte Einführung in das Thema und zeigt, welche Vorteile diese Anlageform sowohl für Investoren als auch für Unternehmen bietet.

Der Begriff wandelbare Anleihen

Wandelbare Anleihen oder Convertible Bonds verbinden die Merkmale von Anleihen und Aktien in einem einzigen Wertpapier. Im Wesentlichen handelt es sich um Schuldverschreibungen mit einem besonderen Recht: Die Anleger haben die Möglichkeit, ihre Anleihe später in Aktien des ausgebenden Unternehmens umzuwandeln. Die genauen Bedingungen, wie zum Beispiel der Umtauschkurs und das Wandlungsdatum, werden bereits bei der Emission der Anleihe festgelegt.

Es gibt grundsätzlich zwei Szenarien: Entweder die Anleger halten die Anleihe bis zum Laufzeitende und erhalten dann ihren Nennbetrag zurück, oder sie entscheiden sich für die Wandlung in Aktien und profitieren so von einer potenziell höheren Rendite, sollte sich der Aktienkurs positiv entwickeln.

Vorteile für Investoren

Wandelbare Anleihen bieten eine attraktive Kombination aus Sicherheit und Renditechancen, die sie für unterschiedliche Anlegerprofile interessant macht:

  1. Einkommen aus Zinsen: Wie bei herkömmlichen Anleihen erhalten Investoren bei wandelbaren Anleihen regelmäßige Zinszahlungen. Diese Zinsen können als stabilen Einkommensstrom dienen, was besonders für risikoscheue Anleger interessant ist.
  2. Aktienkurssteigerungspotenzial: Gleichzeitig profitieren Anleger von der Möglichkeit, ihre Anleihe in Aktien umzuwandeln und so von steigenden Aktienkursen des Unternehmens zu profitieren. Dieses Aufwärtspotenzial ist attraktiv für Investoren, die ihre Rendite steigern möchten, ohne auf die Sicherheit von Anleihen zu verzichten.
  3. Risikobegrenzung: Da wandelbare Anleihen ein Anleihe-ähnliches Instrument sind, bieten sie im Gegensatz zu reinen Aktieninvestments einen gewissen Schutz vor einem möglichen Wertverlust. Sollte sich der Aktienkurs negativ entwickeln, haben Anleger immer noch die Möglichkeit, ihre Anleihe bis zum Laufzeitende zu halten und den Nennbetrag zurückzuerhalten.
  4. Portfoliodiversifikation: Wandelbare Anleihen können zur Diversifikation eines Investmentportfolios beitragen, da sie sowohl Anleihen- als auch Aktienrisiken bieten. Diese Kombination reduziert die Volatilität des Portfolios und kann die langfristige Performance verbessern.

Vorteile für Unternehmen

Auch für Unternehmen bieten wandelbare Anleihen einige Vorteile gegenüber traditionellen Finanzierungsinstrumenten:

  1. Niedrigere Zinskosten: Da wandelbare Anleihen den Anlegern zusätzlich zu den Zinszahlungen auch das Potenzial für Aktienkurssteigerungen bieten, sind sie oft bereit, eine niedrigere Verzinsung als bei herkömmlichen Anleihen zu akzeptieren. Dies kann die Zinskosten für das Unternehmen reduzieren und Liquidität schonen.
  2. Eigenkapitalfinanzierung ohne Verwässerung: Bei der Umwandlung von Anleihen in Aktien erhöht das Unternehmen seine Eigenkapitalbasis, ohne dass dies sofort zu einer Verwässerung für die bestehenden Aktionäre führt. Erst wenn die Anleger tatsächlich beschließen, ihre Anleihen in Aktien umzuwandeln, gibt es eine Verwässerung.
  3. Zugang zu neuen Investorenkreisen: Wandelbare Anleihen können für Unternehmen auch eine alternative Finanzierungsmöglichkeit sein, um Investoren anzusprechen, die sowohl an festverzinslichen Anlagen als auch an Aktien interessiert sind. Dies kann die Investorenbasis erweitern und eine stärkere Nachfrage für die Wertpapiere des Unternehmens schaffen.

Risiken und Überlegungen

Wie bei jeder Anlageform gibt es auch bei wandelbaren Anleihen Risiken, die berücksichtigt werden sollten:

  1. Zinsänderungsrisiko: Wie bei allen festverzinslichen Wertpapieren sind auch wandelbare Anleihen von Zinsänderungen am Markt betroffen. Steigende Zinsen können den Wert der Anleihe reduzieren und für Verluste sorgen.
  2. Emittentenrisiko: Das Risiko des Ausfalls des ausgebenden Unternehmens sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Da es sich um eine Schuldverschreibung handelt, kann die Anleihe im Falle einer Insolvenz des Unternehmens ihren Wert verlieren.

Fazit: Wandelbare Anleihen bieten eine interessante Mischung aus Sicherheit und Rendite und sind daher sowohl für risikoaverse als auch für renditeorientierte Anleger eine interessante Ergänzung im Portfolio. Unternehmen können von den niedrigeren Zinskosten und erweiterten Finanzierungsmöglichkeiten profitieren, die diese Anlageform bietet. Dennoch sollten Anleger die damit verbundenen Risiken berücksichtigen und sorgfältig abwägen, ob wandelbare Anleihen zu ihrer Anlagestrategie passen.