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Börsenlexikon

Bullische Divergenz: Eine leicht verständliche Erklärung

Eines der faszinierendsten und komplexesten Gebiete der Finanzwelt ist ohne Zweifel die Börse. Hier treffen Millionen von Investoren auf Zusammenhänge, die sowohl technisch als auch emotional sind. Grund genug, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen - insbesondere, wenn es um Begriffe geht, die auf den ersten Blick schwer verständlich erscheinen. Einer dieser Begriffe ist die sogenannte Bullische Divergenz. Im Folgenden soll dieser Artikel versuchen, zu ergründen, was genau sich hinter diesem Begriff verbirgt und ihn so leicht verständlich wie möglich darzustellen.

Zunächst ist es hilfreich, die grundlegenden Begriffe zu klären, die uns während der Analyse der bullischen Divergenz begegnen. Die Börse ist ein Ort, an dem Handels- und Investitionsentscheidungen getroffen werden. Um diese Entscheidungen treffen zu können, bedienen sich Marktakteure bestimmter Werkzeuge, wie zum Beispiel technischer Analysemethoden. Eine solche Methode ist die Divergenz. Diese tritt in zwei verschiedenen Formen auf: bullisch und bärisch.

Verständnis der Divergenz

Divergenz bezieht sich auf das unterschiedliche Verhalten von zwei korrelierten Variablen. Im Kontext der Börse bezieht sich die Divergenz auf die Diskrepanz zwischen dem Preisverlauf eines Wertpapiers - zum Beispiel einer Aktie - und einem technischen Indikator, wie einem Momentum- oder Oszillator-Indikator. Die Hauptfunktion der technischen Indikatoren besteht darin, Investoren bei der Beurteilung von Kauf- oder Verkaufsentscheidungen zu unterstützen.

Eine bullische Divergenz tritt auf, wenn sich der Kursverlauf eines Wertpapiers und der zugehörige Indikator in entgegengesetzte Richtungen bewegen - der Kurs fällt, während der Indikator steigt. Damit signalisiert die bullische Divergenz, dass ein Wertpapier trotz sinkendem Kurs von einer potenziellen Erholung profitieren könnte. Das bedeutet, dass das allgemeine Marktsentiment möglicherweise positiv ist, obwohl der Kurs des Wertpapiers kurzfristig sinkt.

Erkennung der bullischen Divergenz

Eines der wichtigsten Konzepte der technischen Analyse ist das Erkennen von Mustern in Preisverläufen und Indikatoren - auch als Chartanalyse bezeichnet. Es gibt eine Vielzahl von Indikatoren, die verwendet werden können, um Divergenzen zu erkennen. Einige der bekanntesten Indikatoren sind der Relative Strength Index (RSI), der Moving Average Convergence Divergence (MACD) und der Stochastic Oszillator.

Um eine bullische Divergenz zu identifizieren, suchen Analysten nach einer Abwärtsbewegung im Kurs des Wertpapiers, während der entsprechende Indikator Anzeichen einer Aufwärtsbewegung zeigt. Häufig wird dabei auf Tiefpunkte bei den Kursen und Indikatoren geachtet. Wenn sich ein so genannter höheres Tief (Higher Low) beim Indikator und ein sogenanntes niedrigeres Tief (Lower Low) beim Kurs zeigt, kann dies als Signal einer bullischen Divergenz gewertet werden.

Handeln auf Basis der bullischen Divergenz

Das Erkennen einer bullischen Divergenz ist das eine, das sinnvolle Handeln auf Grundlage dieser Informationen das andere. Bei all diesen Überlegungen gilt: Es handelt sich um Wahrscheinlichkeiten, nicht um Gewissheiten. Dennoch kann das Erkennen einer bullischen Divergenz insbesondere bei der Identifikation von Wendepunkten im Markt hilfreich sein.

Eine Strategie, die auf einer bullischen Divergenz basiert, könnte darin bestehen, in den Markt einzusteigen, wenn die Divergenz erkannt wird, in der Erwartung, dass der Kurs des Wertpapiers in Richtung des Indikators tendiert, also steigt. Stop-Loss-Order und andere Formen des Risikomanagements sind hierbei unverzichtbar, um mögliche Verluste zu begrenzen.

Abschließende Gedanken

Die bullische Divergenz ist ein interessantes und nützliches Konzept im Rahmen der technischen Analyse an der Börse. Indem sie die Abweichung zwischen Kursverlauf und technischem Indikator erfasst und auswertet, kann sie Investoren bei der Identifikation potenziell unterbewerteter Wertpapiere und Marktumdrehungen unterstützen. Die Ergebnisse der Analyse sollten jedoch nie isoliert betrachtet werden. Jeder Investor sollte stets das gesamte Spektrum der verfügbaren Informationen berücksichtigen und seine Anlageentscheidungen auf einem breit gefächerten Fundament an Wissen und Erfahrung aufbauen.