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Börsenlexikon

Bookbuilding: Eine Einführung in den Börsenkontext

Bookbuilding ist ein weit verbreitetes Verfahren auf dem Finanzmarkt, das zur Preisfindung bei der Emission von Wertpapieren, wie Aktien und Anleihen, eingesetzt wird. Beim Bookbuilding arbeiten Emittenten und Investmentbanken Hand in Hand, um den idealen Ausgabepreis für die angebotenen Wertpapiere zu ermitteln. Im Folgenden wird erläutert, wie das Bookbuilding durchgeführt wird, welche Teilnehmer involviert sind und welche Vorteile dieses Verfahren gegenüber anderen Methoden der Preisfindung bietet.

Der Ablauf des Bookbuilding-Verfahrens

Bevor in den Ablauf des Verfahrens eingestiegen wird, sollten einige zentrale Akteure identifiziert werden: Der Emittent, welcher die Wertpapiere ausgibt; die Investmentbank(en), die den Emittenten beim Preisfindungsprozess unterstützen; und die Investoren, die daran interessiert sind, die Wertpapiere zu erwerben. Nachdem diese Akteure eingeführt wurden, lässt sich der Bookbuilding-Prozess in drei Hauptschritte aufteilen:

  1. Erstellung eines Preisspektrums: Die Investmentbank führt eine Analyse durch, um das Interesse potenzieller Investoren an den angebotenen Wertpapieren abzuschätzen. Auf Grundlage dieser Analyse erstellt die Bank ein Preisspektrum, das den möglichen Ausgabepreis der Wertpapiere abbildet. Dieses Preisspektrum besteht aus einer Preisspanne mit einem unteren und einem oberen Limit.

  2. Sammeln von Geboten: In der nächsten Phase des Bookbuildings sind Investoren aufgerufen, Gebote für die Wertpapiere abzugeben. Diese Gebote beinhalten die Stückzahl der gewünschten Wertpapiere und den maximalen Kaufpreis, den der Investor bereit ist, zu zahlen. Die Gebotsphase dauert in der Regel einige Tage, aber im Falle einer hohen Nachfrage kann sie auch länger andauern.

  3. Festlegung des endgültigen Ausgabepreises: Sobald alle Gebote gesammelt wurden, werten die Investmentbank und der Emittent die Gebote aus. Sie ermitteln den Preis, bei dem die meisten Wertpapiere platziert werden können und die Nachfrage der Investoren am besten bedient wird. Dieser Preis wird als endgültiger Ausgabepreis festgelegt, und die Wertpapiere werden den Investoren entsprechend zugeteilt.

Vorteile des Bookbuilding-Verfahrens

Bookbuilding bietet viele Vorteile gegenüber anderen Methoden zur Preisfindung, wie dem Festpreisverfahren oder der Auktion. Einige der wichtigsten Vorteile sind:

  • Marktnahe Preisfindung: Im Bookbuilding-Verfahren basiert der Ausgabepreis der Wertpapiere auf den Geboten der Investoren. Somit spiegelt der Preis die tatsächliche Nachfrage und den Wert wider, den der Markt den Wertpapieren beimisst. Das Ergebnis ist somit ein marktorientierter Preis, der Volatilität und unerwünschtes Verhalten der Anleger nach dem Börsengang minimiert.

  • Attraktivität für institutionelle Investoren: Da das Bookbuilding Verfahren es Investoren ermöglicht, ihr Interesse und ihre Gebote zum Ausdruck zu bringen, ist es besonders bei großen institutionellen Investoren, wie Fonds und Pensionskassen, beliebt. Dies erhöht gegebenenfalls die Breite und Diversität des Investorenpools und kann zusätzliche Liquidität für ein Wertpapier generieren.

  • Flexibilität für Emittenten: Während des gesamten Bookbuilding-Prozesses können Emittenten das Angebot, etwa die Anzahl der Wertpapiere oder den Preisbereich, an die Marktbedingungen anpassen. Dadurch haben sie die Möglichkeit, auf das Marktumfeld und die spezifische Nachfrage besser zu reagieren.

  • Möglichkeit einer Überzeichnung: Wenn der Emittent feststellt, dass die Nachfrage nach den Wertpapiere höher ist als zunächst erwartet, besteht die Möglichkeit der Überzeichnung, bei der mehr Wertpapiere ausgegeben werden als ursprünglich geplant. Dies kann dabei helfen, zusätzliches Kapital für das Unternehmen zu generieren.

Fazit

Das Bookbuilding-Verfahren ist ein wichtiger Schritt in der Wertpapieremission, der Emittenten, Investmentbanken und Investoren zusammenbringt, um den besten Ausgabepreis für die angebotenen Wertpapiere zu ermitteln. Die Vorteile dieses Verfahrens reichen von einer marktnahen Preisfindung bis hin zu einer erhöhten Attraktivität für institutionelle Investoren.

Das Verstehen des Bookbuilding-Verfahrens ist für Anleger, die in Börsengänge oder Anleihenemissionen investieren möchten, unabdingbar. Die fundierte Kenntnis dieses Prozesses kann insbesondere dabei helfen, den richtigen Einstiegspunkt für neue Investitionen zu finden und das Risiko eines schlechten Investments zu minimieren.