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Börsenlexikon

Auftragsbestand und seine Bedeutung an der Börse

Beim Handel an der Börse hört man häufig Begriffe wie "Auftragsbestand" oder "Orderbuch". Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Begriffen und warum sind sie für Anleger so wichtig? In diesem Artikel wirst du alles erfahren, was es über den Auftragsbestand im Zusammenhang mit der Börse zu wissen gibt.

Was ist der Auftragsbestand?

Der Auftragsbestand, auch Orderbuch genannt, ist eine Liste aller offenen Kauf- und Verkaufsaufträge für eine bestimmte Aktie oder ein anderes Wertpapier. An der Börse wird der Auftragsbestand laufend aktualisiert, um die aktuellen Handelsbedingungen widerzuspiegeln. In diesem Zusammenhang ist der Auftragsbestand ein wichtiges Werkzeug, das Anlegern hilft, Handelsentscheidungen zu treffen.

Jeder Kauf- oder Verkaufsauftrag verfügt über einen bestimmten Preis und eine bestimmte Menge an Wertpapieren. Das Orderbuch ist nach Preis und Zeit sortiert, wobei die besten Kauf- und Verkaufsangebote (also das höchste Gebot und das niedrigste Angebot) oben im Buch stehen. Der Unterschied zwischen diesen beiden Preisen ist der sogenannte Spread.

Warum ist der Auftragsbestand wichtig?

Der Auftragsbestand ist aus mehreren Gründen entscheidend für die Preisbildung an der Börse:

  1. Liquidität: Eine hohe Liquidität, also viele offene Aufträge im Orderbuch, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Anleger schnell Wertpapiere kaufen oder verkaufen kann, ohne dabei große Preisschwankungen auszulösen. Damit bleibt der Spread niedrig, und es sind weniger Kursveränderungen erforderlich, um Aufträge zusammenzuführen.

  2. Transparenz: Das Orderbuch bietet Einblick in das aktuelle Interesse am Kauf und Verkauf eines Wertpapiers. Dadurch können Anleger die Stimmung am Markt besser einschätzen und eine fundiertere Entscheidung über ihr Engagement in einem Wertpapier treffen.

  3. Marktstimmung: Der Auftragsbestand hilft dabei, die Marktstimmung einzuschätzen, indem er aufzeigt, ob es überwiegend Kauf- oder Verkaufsinteressenten gibt und ob es starke oder schwache Preisunterstützungs- bzw. Widerstandsniveaus gibt.

  4. Handelsstrategien: Einige Anleger verwenden den Auftragsbestand, um ihre Handelsstrategien anzupassen oder um mögliche Handelsopportunitäten zu identifizieren. Beispielsweise kann ein Anleger, der eine geringe Nachfrage nach einem Wertpapier feststellt, diesem Trend folgen und seine Positionen verkaufen oder vice versa.

Wie lässt sich der Auftragsbestand interpretieren?

Die Informationen im Auftragsbestand können auf verschiedene Weise interpretiert werden, um Einblicke in das Handelsumfeld und mögliche Handelssignale zu gewinnen. Hier einige grundlegende Ansätze:

  • Betrachte den Spread: Ein großer Spread zwischen dem höchsten Gebot und dem niedrigsten Angebot deutet auf eine geringe Liquidität oder eine starke Meinungsverschiedenheit über den Wert des Wertpapiers hin. Ein enger Spread hingegen weist auf eine hohe Liquidität hin und ermöglicht es Anlegern möglicherweise, schnell und ohne erhebliche Marktbelastung zu handeln.

  • Achte auf den Angebots- und Nachfrageüberhang: Ein Verkaufsüberhang ist eine Situation, in der die Anzahl der Verkaufsangebote das Volumen der Kaufgebote übersteigt. In diesem Fall könnten Verkäufer preislich nachgeben und die Preise könnten fallen. Umgekehrt deutet ein Kaufüberhang darauf hin, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt, was zu steigenden Preisen führen könnte.

  • Untersuche Preisunterstützungs- und Widerstandsniveaus: Bei manchen Preisniveaus sind große Mengen an offenen Aufträgen angesammelt, die als Preisunterstützung oder Widerstand fungieren können. Beobachte solche Niveaus, um leichter zu erkennen, ob der Kurs eines Wertpapiers von diesen Niveaus abprallen oder sie durchbrechen könnte.

Fazit

Der Auftragsbestand ist ein wichtiges Instrument, um die Stimmung und Liquidität an der Börse einzuschätzen. Durch die Analyse von Kauf- und Verkaufsaufträgen kann man als Anleger mögliche Handelsstrategien entwickeln und Entscheidungen treffen. Die Interpretation des Auftragsbestands ist jedoch keine genaue Wissenschaft und sollte in Kombination mit anderen Fundamentaldaten und Marktanalysen herangezogen werden.