Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Börsenlexikon

Aktiva: Verständliche Erklärungen für Anfänger an der Börse

Wer sich mit dem Thema Börse beschäftigt, stößt zwangsläufig auf Begriffe wie "Aktiva" und "Passiva". Aber was genau bedeuten diese beiden Begriffe und wie hängen sie zusammen? In diesem Artikel möchten wir uns den Begriff Aktiva im Detail anschauen und anhand von leicht verständlichen Beispielen erklären.

Zuallererst: Aktiva und Passiva sind die zwei Hauptelemente jeder Bilanz, die wiederum ein zentrales Instrument der Finanzberichterstattung und -analyse ist. Vereinfacht gesagt, repräsentieren Aktiva die Vermögenswerte eines Unternehmens, während Passiva die Schulden und Verpflichtungen darstellen.

Aktiva: Was ist das?

Aktiva bezeichnen die Vermögenswerte eines Unternehmens oder einer Person, die einen Wert repräsentieren und bei Bedarf in Bargeld umgewandelt werden können. Dabei geht es nicht nur um Bargeld oder Bankguthaben, sondern um alle materiellen und immateriellen Werte, die ein Unternehmen besitzt und die bei richtiger Verwaltung zur Erwirtschaftung von Gewinnen beitragen.

Man kann Aktiva in zwei Hauptkategorien unterteilen: Umlaufvermögen und Anlagevermögen.

  • Umlaufvermögen: Umlaufvermögen umfasst kurzfristige Vermögenswerte, die innerhalb eines Jahres oder einer Geschäftsperiode in Bargeld umgewandelt werden können. Typische Beispiele dafür sind:

    • Bargeld und Bankguthaben
    • Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (offene Rechnungen, die noch bezahlt werden müssen)
    • Vorräte (Waren, die verkauft oder weiterverarbeitet werden)
    • Wertpapiere (z.B. Aktien oder Anleihen, die kurzfristig verkauft werden können)
  • Anlagevermögen: Anlagevermögen besteht aus längerfristigen Vermögenswerten, die das Unternehmen langfristig halten und nutzen möchte, um Geschäftsziele zu erreichen. Beispiele hierfür sind:

    • Sachanlagen (z.B. Gebäude, Maschinen, Fahrzeuge)
    • Finanzanlagen (z.B. Beteiligungen an anderen Unternehmen, langfristige Wertpapiere)
    • Immaterielle Anlagen (z.B. Patente, Markenrechte, Urheberrechte)

Aktiva und Börse

Nun mag man sich fragen: Was haben Aktiva mit der Börse zu tun? Ganz einfach: Wenn man in Aktien investiert, erwirbt man Anteile an einem Unternehmen – und damit auch an dessen Aktiva. Je mehr Vermögenswerte ein Unternehmen besitzt und je besser es diese einsetzt, um Gewinne zu erzielen, desto attraktiver ist das Unternehmen für Investoren.

Deshalb ist es wichtig, die Aktiva in der Bilanz eines Unternehmens genauer unter die Lupe zu nehmen, bevor man sich entscheidet, in dessen Aktien zu investieren. Anhand der Bilanz kann man unter anderem die finanzielle Stabilität, die Liquidität und die Rentabilität eines Unternehmens einschätzen:

  • Finanzielle Stabilität: Verfügt ein Unternehmen über ausreichend eigene finanzielle Mittel, um schwierige Zeiten oder Investitionen zu überstehen?

  • Liquidität: Kann das Unternehmen seine kurzfristigen Verpflichtungen, wie zum Beispiel offene Rechnungen oder Kredite, mit seinem Umlaufvermögen decken?

  • Rentabilität: Wie effizient sind die Aktiva des Unternehmens eingesetzt, um Gewinne zu generieren?

Aktiva & Performance

Natürlich sind die Aktiva nur ein Teil der Gleichung. Es ist auch entscheidend zu sehen, wie gut das Unternehmen diese Vermögenswerte verwendet, um Gewinn zu erwirtschaften. Dafür analysieren Finanzexperten das Verhältnis der Gewinne zum eingesetzten Kapital – eine Kennzahl, die als Return on Assets (ROA) oder in Deutsch: Eigenkapitalrendite bezeichnet wird.

Ein hoher ROA bedeutet, dass ein Unternehmen effizient arbeitet und Goodwill aufbaut. Ein niedriger ROA hingegen zeigt an, dass es möglicherweise Schwierigkeiten geben könnte, das eingesetzte Kapital gewinnbringend zu verwenden.

Fazit

Aktiva sind ein wesentlicher Aspekt bei der Bewertung von an der Börse gehandelten Unternehmen. Wenn man in Aktien investiert, ist es deshalb unerlässlich, sich mit den Vermögenswerten des Unternehmens vertraut zu machen – schließlich erwirbt man als Aktionär einen Anteil daran.

Es ist jedoch wichtig, die Aktiva im Kontext der gesamten Bilanz und des Geschäftsmodells des Unternehmens zu betrachten und nicht nur isoliert zu analysieren. Nur so erhält man ein umfassendes Bild von dem Unternehmen und kann fundierte Anlageentscheidungen treffen.