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Börsenlexikon

Der Begriff "Absichern" an der Börse erklärt

An der Börse kommt es oft vor, dass Markteilnehmer Risiken abwägen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um ihr Kapital zu schützen. Eine dieser Maßnahmen ist das sogenannte "Absichern" oder "Hedging". Absichern bedeutet, das Risiko eines unerwünschten Ereignisses in den Finanzmärkten zu reduzieren, indem man eine gegenläufige Position in einem verwandten Anlageinstrument eingeht.

Um das Konzept des Absicherns besser zu verstehen, sollte zuerst die Frage geklärt werden: Warum sichern sich Marktteilnehmer überhaupt ab? Die Antwort ist einfach: Investoren, Händler und Unternehmen möchten finanzielle Verluste minimieren, die durch unvorhersehbare Ereignisse oder Marktschwankungen entstehen können. Werfen wir einen genaueren Blick auf verschiedene Szenarien, in denen Absicherungsstrategien zum Einsatz kommen.

Marktrisiko

Ein Hauptgrund für das Absichern ist die Absicherung gegen Marktrisiken. Diese Risiken können beispielsweise aus Zinsänderungen, Preisschwankungen und Währungsschwankungen resultieren. Ein Beispiel hierfür ist das Absichern von Fremdwährungsrisiken. Wenn ein Unternehmen international agiert und in verschiedenen Währungen handelt, kann es sich gegen Wechselkursverluste absichern, indem es einen Devisenterminkontrakt abschließt. So ist der zukünftige Wechselkurs der betroffenen Währungen gesichert und unerwünschte Überraschungen werden vermieden.

Portfolio-Absicherung

Auch beim Investieren in Aktien und Anleihen möchten Anleger ihre Portfolios gegen Marktabschwünge absichern. Eine gängige Methode hierfür ist das Hinzufügen von derivativen Finanzinstrumenten wie Optionen oder Futures zum Portfolio. Durch den Kauf von Put-Optionen, die dem Anleger das Recht geben, die zugrundeliegende Aktie zu einem festgelegten Preis zu verkaufen, kann das Risiko eines fallenden Aktienkurses reduziert werden.

Industrieabsicherung

Industrieabsicherungen erlangen insbesondere bei Rohstoffproduzenten und -verbrauchern Bedeutung. Beispielsweise kann ein Landwirt, der Weizen produziert, einen Future-Kontrakt abschließen, um den Verkaufspreis des Weizens schon heute festzulegen. Auf diese Weise schützt sich der Landwirt vor möglichen Preisschwankungen im Weizenmarkt.

Ein ähnliches Beispiel zur Industrieabsicherung ist das Absichern von Ölpreisschwankungen von Fluglinien. Fluglinien verbrauchen große Mengen von Treibstoff und sind somit anfällig für Preisschwankungen im Ölmarkt. Durch das Abschließen von Terminkontrakten können sie sich gegen steigende Ölpreise absichern.

Arbitrage-Absicherung

Arbitrage ist eine Strategie, bei der Händler versuchen, risikofreie Gewinne zu erzielen, indem sie Preisunterschiede zwischen ähnlichen Finanzinstrumenten oder zwischen verschiedenen Märkten ausnutzen. Eine häufig verwendete Arbitrage-Absicherungsstrategie ist das sogenannte "Pair Trading". Dabei werden verwandte Aktien oder Anleihen, die normalerweise parallel zueinander laufen, gegeneinander gehandelt. Wenn sich der Kursverlauf der beiden Wertpapiere voneinander entfernt, wird eine long-Position in der unterbewerteten Aktie und eine short-Position in der überbewerteten Aktie eröffnet, um so von der zukünftigen Annäherung der beiden Wertpapiere zu profitieren.

Fazit

Absichern oder Hedging ist ein fundamentales Konzept an der Börse, das Investoren, Händler und Unternehmen hilft, ihre Risiken zu minimieren und Verluste zu begrenzen, die durch Marktschwankungen und unvorhersehbare Ereignisse entstehen können. Durch den Einsatz von Optionen, Futures, Terminkontrakten und anderen derivativen Finanzinstrumenten sowie durch intelligente Anlagestrategien können Marktteilnehmer ihre Exposition gegenüber Risiken effektiv steuern und somit auf lange Sicht erfolgreich im Markt agieren.

Gleichzeitig ist es wichtig zu betonen, dass Risiko-Management und Absicherungsstrategien eine ständige Überprüfung erfordern und an die sich ändernden Marktbedingungen angepasst werden sollten. Erfolgreiche Absicherung erfordert ein tiefes Verständnis der Marktdynamik und eine sorgfältige Analyse der Risikofaktoren, die das eigene Portfolio oder Geschäft betreffen.