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Börsenlexikon

ABS: Vermögenswertbesicherte Wertpapiere an der Börse

Wenn es um Finanzprodukte geht, ist die Welt der Börse voller Möglichkeiten. Eine der Optionen, die Anleger in Betracht ziehen könnten, sind die sogenannten vermögenswertbesicherten Wertpapiere (engl. Asset-Backed Securities, kurz ABS). Aber was genau sind ABS und wie funktionieren sie? Lassen Sie uns das in einfachen, leicht verständlichen Worten erklären.

Grundlagen ABS: Was ist das überhaupt?

ABS sind eine Art von Wertpapier, das durch ein Bündel von Vermögenswerten und Finanzanlagen besichert ist, wie zum Beispiel Hypotheken, Autokredite oder Kreditkartenschulden. Diese Anlagen werden in einen Pool zusammengefasst, und die daraus entstehenden Wertpapiere sind so konzipiert, dass sie den Investoren einen Anteil an den Cashflows oder Schuldenrückzahlungen bieten, die durch diese Vermögenswerte generiert werden. Klingt kompliziert? Zerlegen wir es in einfachere Begriffe.

Stellen Sie sich diese Vermögenswerte als eine Gruppe von Krediten vor, die verschiedene Leute aufgenommen haben. Jeder dieser Kreditnehmer zahlt jeden Monat eine bestimmte Summe zurück. Diese Rückzahlungen fließen dann an die Investoren, die ABS gekauft haben. So erhalten die Anleger im Wesentlichen einen Teil der Erträge, die durch diese Kreditnehmer generiert werden.

Wie entstehen ABS?

Der ABS-Markt beginnt mit einem Originator, also einer Bank oder einem Finanzinstitut, das Kredite an Verbraucher vergibt. Diese Kredite werden dann "verpackt" und an eine Zweckgesellschaft (SPV) oder eine Emittentenstruktur verkauft. Die SPV emittiert dann ABS und verkauft diese an Investoren, wobei sie den Erlös aus diesen Verkäufen verwendet, um die ursprünglichen Kredite vom Originator zu kaufen.

Mit der Gründung einer SPV isolieren die Banken die zugrunde liegenden Vermögenswerte effektiv vom Rest ihres Portfolios. Dies ermöglicht ihnen, das Kreditrisiko der Vermögenswerte zu reduzieren und gleichzeitig weiterhin Kredite vergeben zu können.

Warum sollten Anleger in ABS investieren?

ABS haben einige Vorteile, die sie für Anleger attraktiv machen können. Einige der Gründe, warum Investoren sich für den Kauf von ABS entscheiden, sind:

  • Diversifikation: Da ABS aus verschiedenen Krediten bestehen, erhalten Investoren Zugang zu einer Vielzahl von Vermögenswerten, was dazu beitragen kann, das Risiko zu verteilen.
  • Einkommen: Die regelmäßigen Zahlungen, die von den Kreditnehmern erfolgen, können den Anlegern ein stetiges Einkommen bieten, insbesondere wenn sie in ABS mit hoher Bonität investieren.
  • Höhere Rendite: ABS neigen dazu, eine höhere Rendite als andere festverzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen zu bieten, was sie besonders in einem Niedrigzinsumfeld attraktiv macht.

Natürlich gibt es auch einige Risiken, die mit ABS-Investitionen verbunden sind. Ein Hauptproblem ist das Kreditrisiko. Wenn zu viele Kreditnehmer in einem ABS-Pool ihre Zahlungen nicht leisten können, können die Cashflows sinken, was zu Verlusten für die Investoren führt. Um dieses Risiko zu mindern, sollten wohlüberlegte Entscheidungen getroffen und die ABS-Qualität vor dem Kauf geprüft werden.

Wie werden ABS bewertet?

Da die Qualität von ABS entscheidend für die Risikobereitschaft von Investoren ist, ist es wichtig, dass diese Wertpapiere von unabhängigen Ratingagenturen bewertet werden. Agenturen wie Standard & Poor's, Fitch und Moody's bewerten ABS nach der Wahrscheinlichkeit von Zahlungsausfällen und der allgemeinen Risikostufe der zugrunde liegenden Vermögenswerte.

Die Bewertungen werden mithilfe von Kredit- und Kollateralanalysen ermittelt, wobei verschiedene Faktoren wie Bonität der Kreditnehmer, Art der zugrunde liegenden Vermögenswerte und die Performanz zuvor emittierter ähnlicher Wertpapiere einbezogen werden.

Fazit

ABS sind eine interessante Anlageoption für diejenigen, die nach Diversifikation und möglicherweise höheren Renditen suchen. Wie bei jeder Investition sind jedoch auch bei ABS gewisse Risiken zu beachten. Bevor Sie sich auf den ABS-Markt wagen, ist es wichtig, dass Sie sich ausführlich über die Wertpapiere und deren zugrunde liegende Vermögenswerte informieren. Stellen Sie sicher, dass Sie die Bewertungen und das damit verbundene Risiko gut verstehen und prüfen Sie, ob diese Art von Anlage in Ihr bestehendes Portfolio passt.