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Erstellt von Erntehelfer 

Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF) diskutieren

Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF)

WKN: LS9CJQ / Wikifolio /

440,48 €
0,00 %


Trotz des wegen der Lieferkettenproblematik negativen 1. Quartals konnte man einen gute Halbjahresgewinn verbuchen. Interessant ist zudem die Umsatzentwicklung, die innerhalb des Q2 immer stärker wurden (vgl HV-Berichte im UD-Thread und meinem Depot-Thread).

Ein wesentlicher Push-Faktor im Q2 war der schwache Euro, da man Geräte mit guter Marge im USD-Ausland verkaufen konnte. Dabei möge man beachten, dass der Dollar in den letzten 2 Wochen (also erst im Q3!) noch erheblich weiter gefallen ist, so dass die UD-Margen hier weiter verbessert werden können.

Kurz gesagt: UniDevice hat die Durststrecke hinter sich gelassen und kann auf größere Erfolge in 2022 hoffen. Einzig neue Lieferkettenschwerigkeiten könnten dem wohl im Weg stehen. Im Orderbuch steht eine dicke Position bei 1,30, die von sehr kleinen Anlegern als Hürde wahrgenommen werden kann - oder aber mittelgroßen Anlegern eine seltene Einkaufsgelegenheit bietet.

 

https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56537866-dgap-news-unidevice-ag-halbjahresergebnis-2022-022.htm

Yoc hat eine Werbekampagne von Audi in der Schweiz an Land gezogen. Wenn man bedenkt wie winzig klein die Schweizer Tochter noch beim Kauf vor einem halben Jahr war, ist es wirklich beachtenswert, dass man durch die Integration der Technologieplattform VIS.X nun schon in der Lage ist, einen derart großen Kunden wie Audi geräteübergreifend zu versorgen. Die Geschäftsentwicklung Yocs bleibt offenbar sehr dynamisch!

Mit Mike Bell, dem CEO von First Graphene, konnte ich gestern eine Zoom-Konferenz führen, wobei wir die veröffentlichten Unterlagen zum 4. Quartal (das endet immer im Juni bei FG) diskutierten und tiefere Einblicke in die Gesellschaft erhalten konnten. Die Kommerzialisierung des Geschäftes sieht Mike als wichtigste Aufgabe und treibt diese nach Kräften voran. Hierzu setzt er insbesondere auf erfahrenes Personal in den verschiedenen Geschäftsbereichen, das nicht zuletzt auch die entscheidenden Kontakte in die Industrie mitbringt, um das Produkt zu platzieren. Auf Quartalsebene erkennt man, dass die Umsätze nun endlich auch stark zu steigen anfallen. Bis man die Umsätze so steigert, dass man den break Even erreicht, ist es noch ein Stück Weg, aber entscheidend ist aus meiner Sicht die eingeschlagene Richtung in Verbindung mit der neuen Geschwindigkeit, in der Fahrt in die Sache kommt. Das ganze Unternehmen ist an der Börse nur rund 50 Mio Euro wert und angesichts der Stärke der Technologie und der immer neuen Anwendungsbereiche könnte FG eines Tages auch interessant als Kaufobjekt für größere Konzerne werden. Im nun angelaufenen Geschäftsjahr 22/23 könnte die Graphen-Beimischung zu Beton ein besonders bedeutender Katalysator des Geschäfts werden.

ArcelorMittal veröffentlichte heute seine sehr starken HJ-Zahlen und kündigte einen neues Aktienrückkaufprogramm über rund 1,4 Milliarden Euro (ca. 7% der ausstehenden Aktien) an. Da die Mittals als Hauptaktionär ihre Position (knapp 40%) dem Markt nicht zum Verkauf anbieten, sind die 7% durchaus eine relevante Größenordnung. Mittals Anteil steigt damit sukzessive über 40% und später wohl auch Richtung 50%. Dann könnte sich vielleicht auch die Frage eines Übernahmeangebotes stellen. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt jedenfalls bei nur rund 0,35. Warren Buffet könnte sich somit an dieser Stelle freuen, dass man knapp drei Dollar zum Preis von einem Dollar kaufen kann (gemäß seiner klassischen Buchwert-Strategie).

Bei Sixt warten alle gespannt auf die HJ-Zahlen, ich nutzte die Zwischenzeit wieder für kleinere Trades und verbilligte eine Teilposition nochmal um 5%. Das hat keinen wirklich großen direkten Effekt, aber über die Zeit macht Kleinvieh eben auch Mist.

Bei MPC gab es eine kräftige Quartalsdividende. Aufmerksame Beobachter des Wikifolios werden festgestellt haben, dass sogar drei Dividenden an unterschiedlichen Tagen gebucht worden sind. Hintergrund ist, dass zunächst fälschlicherweise Quellensteuern abgezogen worden sind. Nach meiner ersten Intervention wurde zunächst die norwegische Steuer korrigiert und erst nach meinem erneuten Hinweis dann auch die Deutsche, so dass die Auszahlung wie sich das gehört quellensteuerfrei erfolgen konnte. Das hat mir einige Arbeit gemacht, aber sie hat sich gelohnt und im nächsten Quartal klappt dann hoffentlich direkt alles steuerfrei bei MPC. Der Kurs steht trotz Dividende heute höhe als bei meinem Kauf – schön, wenn man auch in einem schwachen Börsenjahr mal so etwas feststellen kann! Die Charterraten sind weiterhin sehr hoch, so dass auch der kommende Halbjahresbericht einige positive Meldungen beinhalten könnte. Ich würde mich insbesondere freuen, wenn man den eingeschlagenen Weg – nämlich Verkäufe von Altschiffen (zu den aktuellen Höchstpreisen) und gleichzeitiger Neubeschaffung von Schiffen, die CO2-neutral betrieben werden können und die so langfristig verchartert werden, dass sie kein Investitionsrisiko für MPC darstellen – fortsetzt. Dann wird es noch lange hohe Dividenden und starke Gewinne geben können.

Das frei gewordene Kapital investierte ich während eines sehr kurzen Kursrücksetzers in den Verlag Bastei Lübbe. Hier gibt es demnächst noch 40 Cent Dividende, das Geschäft ist grundsolide und man hat einige sehr erfolgreiche Buchreihen im Angebot (u.a.: Ken Follett; Gregs Tagebuch). Die Aktie erscheint günstig bewertet und recht krisenresistent – auch nicht schlecht im aktuellen makroökonomischen Umfeld.

Rechtzeitig vor der Veröffentlichung des Jahreskonzernbericht 2021 habe ich die UMT AG verkauft. Ursache waren einige mir nicht erklärliche Angaben im zuvor veröffentlichten Einzelabschluss, wegen denen ich mehrfach die Investor Relations kontaktiert hatte, die aber auch keine Erklärung finden konnte. Ein klärendes Gespräch mit dem Vorstand ist nicht zustandegekommen, so dass ich vorsichtshalber zu 6,50 Euro verkaufte. Das stellte sich dann auch als goldrichtig heraus, denn es erschien bald der Konzernbericht, der Kurs fiel erwartungsgemäß und die 6,50 Euro liegen 30% über dem Kurs heute.

Im Depot hat es zuletzt nur kleinere Änderungen gegeben, aber es gibt einige Neuigkeiten. Ich stelle sie im folgenden (s.u.) in separaten Postings vor, um sie den einzelnen Aktien zuordnen zu können.

Bei den weiteren Depotwerten hat sich zuletzt nicht viel neues ergeben, hier warten die Marktteilnehmer vor allem auf die HJ-Zahlen!

Viel Spaß beim Lesen!

Das Wikifolio steht aktuell bei 308 Punkten.

Yoc hat eine Werbekampagne von Audi in der Schweiz an Land gezogen. Wenn man bedenkt wie winzig klein die Schweizer Tochter noch beim Kauf vor einem halben Jahr war, ist es wirklich beachtenswert, dass man durch die Integration der Technologieplattform VIS.X nun schon in der Lage ist, einen derart großen Kunden wie Audi geräteübergreifend zu versorgen. Die Geschäftsentwicklung Yocs bleibt offenbar sehr dynamisch!

Mit Mike Bell, dem CEO von First Graphene, konnte ich gestern eine Zoom-Konferenz führen, wobei wir die veröffentlichten Unterlagen zum 4. Quartal (das endet immer im Juni bei FG) diskutierten und tiefere Einblicke in die Gesellschaft erhalten konnten. Die Kommerzialisierung des Geschäftes sieht Mike als wichtigste Aufgabe und treibt diese nach Kräften voran. Hierzu setzt er insbesondere auf erfahrenes Personal in den verschiedenen Geschäftsbereichen, das nicht zuletzt auch die entscheidenden Kontakte in die Industrie mitbringt, um das Produkt zu platzieren. Auf Quartalsebene erkennt man, dass die Umsätze nun endlich auch stark zu steigen anfallen. Bis man die Umsätze so steigert, dass man den break Even erreicht, ist es noch ein Stück Weg, aber entscheidend ist aus meiner Sicht die eingeschlagene Richtung in Verbindung mit der neuen Geschwindigkeit, in der Fahrt in die Sache kommt. Das ganze Unternehmen ist an der Börse nur rund 50 Mio Euro wert und angesichts der Stärke der Technologie und der immer neuen Anwendungsbereiche könnte FG eines Tages auch interessant als Kaufobjekt für größere Konzerne werden. Im nun angelaufenen Geschäftsjahr 22/23 könnte die Graphen-Beimischung zu Beton ein besonders bedeutender Katalysator des Geschäfts werden.

ArcelorMittal veröffentlichte heute seine sehr starken HJ-Zahlen und kündigte einen neues Aktienrückkaufprogramm über rund 1,4 Milliarden Euro (ca. 7% der ausstehenden Aktien) an. Da die Mittals als Hauptaktionär ihre Position (knapp 40%) dem Markt nicht zum Verkauf anbieten, sind die 7% durchaus eine relevante Größenordnung. Mittals Anteil steigt damit sukzessive über 40% und später wohl auch Richtung 50%. Dann könnte sich vielleicht auch die Frage eines Übernahmeangebotes stellen. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt jedenfalls bei nur rund 0,35. Warren Buffet könnte sich somit an dieser Stelle freuen, dass man knapp drei Dollar zum Preis von einem Dollar kaufen kann (gemäß seiner klassischen Buchwert-Strategie).

Bei Sixt warten alle gespannt auf die HJ-Zahlen, ich nutzte die Zwischenzeit wieder für kleinere Trades und verbilligte eine Teilposition nochmal um 5%. Das hat keinen wirklich großen direkten Effekt, aber über die Zeit macht Kleinvieh eben auch Mist.

Bei MPC gab es eine kräftige Quartalsdividende. Aufmerksame Beobachter des Wikifolios werden festgestellt haben, dass sogar drei Dividenden an unterschiedlichen Tagen gebucht worden sind. Hintergrund ist, dass zunächst fälschlicherweise Quellensteuern abgezogen worden sind. Nach meiner ersten Intervention wurde zunächst die norwegische Steuer korrigiert und erst nach meinem erneuten Hinweis dann auch die Deutsche, so dass die Auszahlung wie sich das gehört quellensteuerfrei erfolgen konnte. Das hat mir einige Arbeit gemacht, aber sie hat sich gelohnt und im nächsten Quartal klappt dann hoffentlich direkt alles steuerfrei bei MPC. Der Kurs steht trotz Dividende heute höhe als bei meinem Kauf – schön, wenn man auch in einem schwachen Börsenjahr mal so etwas feststellen kann! Die Charterraten sind weiterhin sehr hoch, so dass auch der kommende Halbjahresbericht einige positive Meldungen beinhalten könnte. Ich würde mich insbesondere freuen, wenn man den eingeschlagenen Weg – nämlich Verkäufe von Altschiffen (zu den aktuellen Höchstpreisen) und gleichzeitiger Neubeschaffung von Schiffen, die CO2-neutral betrieben werden können und die so langfristig verchartert werden, dass sie kein Investitionsrisiko für MPC darstellen – fortsetzt. Dann wird es noch lange hohe Dividenden und starke Gewinne geben können.

Das frei gewordene Kapital investierte ich während eines sehr kurzen Kursrücksetzers in den Verlag Bastei Lübbe. Hier gibt es demnächst noch 40 Cent Dividende, das Geschäft ist grundsolide und man hat einige sehr erfolgreiche Buchreihen im Angebot (u.a.: Ken Follett; Gregs Tagebuch). Die Aktie erscheint günstig bewertet und recht krisenresistent – auch nicht schlecht im aktuellen makroökonomischen Umfeld.

Rechtzeitig vor der Veröffentlichung des Jahreskonzernbericht 2021 habe ich die UMT AG verkauft. Ursache waren einige mir nicht erklärliche Angaben im zuvor veröffentlichten Einzelabschluss, wegen denen ich mehrfach die Investor Relations kontaktiert hatte, die aber auch keine Erklärung finden konnte. Ein klärendes Gespräch mit dem Vorstand ist nicht zustandegekommen, so dass ich vorsichtshalber zu 6,50 Euro verkaufte. Das stellte sich dann auch als goldrichtig heraus, denn es erschien bald der Konzernbericht, der Kurs fiel erwartungsgemäß und die 6,50 Euro liegen 30% über dem Kurs heute.

Im Depot hat es zuletzt nur kleinere Änderungen gegeben, aber es gibt einige Neuigkeiten. Ich stelle sie im folgenden (s.u.) in separaten Postings vor, um sie den einzelnen Aktien zuordnen zu können.

Bei den weiteren Depotwerten hat sich zuletzt nicht viel neues ergeben, hier warten die Marktteilnehmer vor allem auf die HJ-Zahlen!

Viel Spaß beim Lesen!

Das Wikifolio steht aktuell bei 308 Punkten.

HV Deutsche Forfait

Die heutige HV der Deutschen Forfait (bislang nicht im Wikifolio, da nicht handelbar bei LuS) fand in Köln als Präsenz-HV statt. Hauptaktionär Manzouri (79%) war nicht persönlich vor Ort, sondern ließ sich vertreten, ohne dass sich der Vertreter zu Wort meldete. Etwas mehr als 5% wurden von uns Kleinaktionären vertreten. Damit konnten Manzouri natürlich allein entscheiden, wie die Abstimmungen ausgehen, bemerkenswert war dennoch das starke Zeichen der Kleinaktionäre, die (fast) geschlossen gegen den Vorschlag der Gesellschaft stimmte, keine Dividende auszahlen zu wollen. Offenbar folgten sie meiner Argumentation, dass weniger als 0,5 Mio als Mindestdividende (4 Ct pro Aktie) keine echte Bedeutung für die sehr gute Liquiditätssituation der Gesellschaft haben. Anschließend wurde auch Widerspruch gegen den Tagesordnungspunkt zu Protokoll geben. Dieser Denkanstoß wirkt fürs nächste Jahr hoffentlich ein wenig nach.

Darüber hinaus verlief die HV sehr angenehm und trotz mehrerer - auch kritischer Fragen - in recht harmonischer Atmosphäre. Es wurde deutlich, dass alle Beteiligten naturgemäß das Wohl der Gesellschaft verfolgen und Kritik immer konstruktiv ausfiel. Vorstand und AR bedankten sich am Ende für die Fragen und das Feedback.

Zum laufenden Jahr wurden keine Zahlen genannt, da man aus grundsätzlichen Überlegungen immer erst geprüfte Zahlen herausgeben möchte. Allerdings konnte man - durch die Blume - durchaus verstehen, dass das Geschäft rund läuft und wächst. Die Jahresprognose des GB wurde erneut bekräftigt.

Besonders interessant aus meiner Sicht waren Hinweis zum geplanten Atom-Abkommen mit dem Iran (Iran-Geschäftsanteil 90%). Es stellte sich aus Aktionärssicht die Frage, ob ggf. durch einen Sanktionswegfall neben einem steigerbaren Geschäftsvolumen auch Nachteile, etwa durch weniger notwendige Beratungsleistungen, entstehen würden.
Die Einschätzung des Vorstands war hier sehr deutlich. Demnach wäre eine Sanktionsreduktion eine große Chance für die DF. Man ist überzeugt, dass das existierende Netzwerk im Iran einen sehr großen Expertisenvorteil darstellt, der dazu nützen könnte, neue Geschäftsfelder (z.B. Energie, Rohstoffe, Gebrauchtmaschinen) aufzubauen und das Geschäftsvolumen deutlich zu steigern.

Für mein Wikifolio bat ich den Vorstand, darauf hinzuwirken, die DF bei LuS handelsfähig werden zu lassen. Dies stieß auf großes Interesse und offene Ohren, und ich würde mich freuen, wenn es hier bald Neuigkeiten geben würde. Dann könnte die DF bald neu ins Wiki aufgenommen werden. Insofern hoffe ich mal, die Kurse bleiben noch ein Weilchen moderat, bis es dann ggf. soweit ist :)

HV Deutsche Forfait

Die heutige HV der Deutschen Forfait (bislang nicht im Wikifolio, da nicht handelbar bei LuS) fand in Köln als Präsenz-HV statt. Hauptaktionär Manzouri (79%) war nicht persönlich vor Ort, sondern ließ sich vertreten, ohne dass sich der Vertreter zu Wort meldete. Etwas mehr als 5% wurden von uns Kleinaktionären vertreten. Damit konnten Manzouri natürlich allein entscheiden, wie die Abstimmungen ausgehen, bemerkenswert war dennoch das starke Zeichen der Kleinaktionäre, die (fast) geschlossen gegen den Vorschlag der Gesellschaft stimmte, keine Dividende auszahlen zu wollen. Offenbar folgten sie meiner Argumentation, dass weniger als 0,5 Mio als Mindestdividende (4 Ct pro Aktie) keine echte Bedeutung für die sehr gute Liquiditätssituation der Gesellschaft haben. Anschließend wurde auch Widerspruch gegen den Tagesordnungspunkt zu Protokoll geben. Dieser Denkanstoß wirkt fürs nächste Jahr hoffentlich ein wenig nach.

Darüber hinaus verlief die HV sehr angenehm und trotz mehrerer - auch kritischer Fragen - in recht harmonischer Atmosphäre. Es wurde deutlich, dass alle Beteiligten naturgemäß das Wohl der Gesellschaft verfolgen und Kritik immer konstruktiv ausfiel. Vorstand und AR bedankten sich am Ende für die Fragen und das Feedback.

Zum laufenden Jahr wurden keine Zahlen genannt, da man aus grundsätzlichen Überlegungen immer erst geprüfte Zahlen herausgeben möchte. Allerdings konnte man - durch die Blume - durchaus verstehen, dass das Geschäft rund läuft und wächst. Die Jahresprognose des GB wurde erneut bekräftigt.

Besonders interessant aus meiner Sicht waren Hinweis zum geplanten Atom-Abkommen mit dem Iran (Iran-Geschäftsanteil 90%). Es stellte sich aus Aktionärssicht die Frage, ob ggf. durch einen Sanktionswegfall neben einem steigerbaren Geschäftsvolumen auch Nachteile, etwa durch weniger notwendige Beratungsleistungen, entstehen würden.
Die Einschätzung des Vorstands war hier sehr deutlich. Demnach wäre eine Sanktionsreduktion eine große Chance für die DF. Man ist überzeugt, dass das existierende Netzwerk im Iran einen sehr großen Expertisenvorteil darstellt, der dazu nützen könnte, neue Geschäftsfelder (z.B. Energie, Rohstoffe, Gebrauchtmaschinen) aufzubauen und das Geschäftsvolumen deutlich zu steigern.

Für mein Wikifolio bat ich den Vorstand, darauf hinzuwirken, die DF bei LuS handelsfähig werden zu lassen. Dies stieß auf großes Interesse und offene Ohren, und ich würde mich freuen, wenn es hier bald Neuigkeiten geben würde. Dann könnte die DF bald neu ins Wiki aufgenommen werden. Insofern hoffe ich mal, die Kurse bleiben noch ein Weilchen moderat, bis es dann ggf. soweit ist :)

Im August fanden mehrere wichtige Veranstaltungen statt.

Zuvorderst ist der Hamburger Investorentag zu nennen. Ich bedanke mich bei den Veranstaltern für zwei sehr gelungene Tage mit vielen interessanten Unternehmensvertretern und Investoren. Hier konnte man hervorragend sein Netzwerk erweitern und tiefe Recherche bei einigen SmallCaps betreiben. Das ein oder andere dieser SmallCaps habe ich auf meine Watchlist genommen, ohne dass ich darüber in diesem frühen Stadium bereits berichten möchte. Besonders positiv aufgefallen ist mir aber Creditshelf, deren Aktionär ich nun schon einige Monate bin und wo ich gelegentlich nachkaufe; der Handel ist leider recht illiquide. Creditshelf bietet jedenfalls eine Online-Plattform zur Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen, verfügt über eine hausinterne, automatisierte Kreditfähigkeits-Prüfsoftware und vermittelt diese Kredite dann an Investorenpools. Ganz wichtig: Creditshelf geht dabei kein eigenes Kreditrisiko ein, sondern agiert nur als Vermittler und erhält hierfür Provisionen. Der Aktienkurs litt im Herbst 21 unter einem SDK-Video auf Youtube, das die Patronatserklärung des Großaktionärs für Creditshelf meines Erachtens sehr einseitig negativ beleuchtete. Creditshelf brauchte damals externes Kapital, da man die Gewinnschwelle noch nicht erreicht hatte. Typisch für ein Plattformgeschäft sind aber die niedrigen Grenzkosten, so dass Umsatzwachstum schnell zu Verbesserungen in der GuV führen. Die operative Entwicklung ist seitdem richtig gut, im Q1-22 hat man infolge von 40% Umsatzwachstum (!) bereits erstmals schwarze Zahlen geschrieben. Die Halbjahreszahlen stehen nächste Woche an. Setzt man die dynamische Entwicklung fort, könnten die Gewinne in wenigen Quartalen rasant steigen.

Zudem gab es zwei Hauptversammlungen:

Bei Lang&Schwarz wurden satte 1,50 Euro Dividende beschlossen und die Kleinaktionäre lehnten eine Steigerung der Aufsichtsratsvergütung ab, ansonsten gab es hier kaum neue Erkenntnisse. Q3 wird wohl wie immer saisonal eher mau, Q4 dann sicherlich wieder deutlich stärker.

Bei Varengold war die Präsenz-HV dagegen deutlich spannender! Es wurde gut und ausführlich begründet, warum sich Aktionäre wenig Sorgen um die alten Cum-Ex-Geschichten machen müssen, auf Nachfragen hierzu wurde ebenfalls ausführlich eingegangen – hieran könnte LuS sich mal ein Beispiel nehmen. Das aktuelle Geschäft wächst immer stärker, die Halbjahreszahlen waren schon geradezu sensationell (10 Mio sehr allgemeine Rückstellungen für mögliche Wirtschaftskrisenausfälle kommen eigentlich beim Gewinn noch oben drauf), der Juli soll sogar nochmal stärker gewesen sein. Dabei werde das Geschäft zunehmend diversifiziert: Der Iran-Anteil sank von 25% auf 21%, mittlerweile wickeln 8 der 10 größten globalen Lebensmittelkonzerne Geschäfte über Varengold ab. Hier hat man eine richtig schöne Nische gefunden. Natürlich bekommen es die Konzerne auch mit Großbanken hin, Geschäfte zwischen Deutschland und den USA abzuwickeln, aber wenn man Kaffee von Venezuela nach Pakistan exportieren will, dann braucht man schon eine Bank mit sehr spezialisierter rechtlicher Expertise und guten lokalen Netzwerken in diesen Nischenländern – in solchen sehr speziellen Märkten hat Varengold tatsächlich einen signifikanten Marktanteil. Mittlerweile hat Varengold auch Dividendenfähigkeit erreicht. Es wurde dieses Jahr noch keine Dividende ausgeschüttet, um das weitere Wachstum (Stichwort: Eigenkapitalunterlegung) nicht unnötig zu bremsen, was von fast allen Aktionären (inklusive mir) als richtige Entscheidung gelobt wurde. Gleichzeitig äußerte Verständnis dafür, wenn Aktionäre angesichts der sehr hohen erwarteten Gewinne für das kommende Jahr eine Dividende erwarten. Eine Dividendenpolitik soll in absehbarer Zeit festgelegt und verkündet werden. Größtes Hindernis für die Aktie sind aktuell einzelne institutionelle Investoren, die größere Positionen abstoßen wollen und noch auf Käufer warten – erst wenn diese Positionen abgeschmolzen werden, kann der Kurs richtig anziehen. Wenn erstmal eine Dividende angekündigt werden sollte (eine Dividendenrendite von über 10% kann schnell erreicht werden angesichts der hohen Gewinne), kann hier auch schnell Bewegung in den Kurs kommen. Die Aufnahme eines Handels bei LuS habe ich auf der HV angeregt.