Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF) Wikifolio
438,68 €
Deine Einschätzung
Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF) Wikifolio
Rendite von Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF) im Vergleich
Wertpapier | Ver.(%) | 1W | 1M | 1J | YTD | 3J | 5J |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF) | 0,00 % | 0,76 % | 5,15 % | 5,11 % | 13,69 % | 34,09 % | 149,84 % |
iShares S&P 500 | 1,40 % | 1,28 % | 6,95 % | 8,28 % | -6,65 % | 41,20 % | 98,35 % |
iShares Nasdaq 100 | 1,43 % | 1,65 % | 9,80 % | 9,69 % | -6,03 % | 63,13 % | 123,75 % |
iShares Core DAX® | 0,32 % | 1,14 % | 4,58 % | 29,83 % | 21,75 % | 63,37 % | 84,95 % |
iShares Nikkei 225® | 1,22 % | 0,41 % | 1,29 % | 1,73 % | -4,46 % | 15,72 % | 23,10 % |
Kommentare
Na, das hat sich mal gelohnt - ich habe zu 6 Euro wieder verkauft, das sind 58 Prozent Gewinn in nur zwölf Tagen!
Da kann man sich jetzt ärgern, nicht stärker investiert zu haben - oder sich einfach mal über den tollen Trade freuen :)
Neu im Wikifolio ist net digital!
Da der Wert nicht sehr liquide ist, blieb der Depotanteil eher gering. Aber ich konnte dafür andererseits noch ziemlich günstig einsteigen, nämlich für 3,80 Euro je Aktie noch kurz vor dem Wochenende - nun steht der Kurs bereits rund einen Euro höher.
Nun ist es nicht undenkbar, dass die Volatitlität der Aktie auch noch Kursrückschläge mit sich bringt, allerdings kommt der Weg nach oben nicht von ungefähr. Ich habe die Aktie bereits seit Herbst 2024 auf der engeren Watchlist - und am vergangenen Mitwoch kam die entscheidende Unternemensmeldung, die mittels einer erneuerten Jahresprognose bestätigte, dass hier genau der Aufwärtstrend im Geschäft beginnt, der absehbar war. Demnach soll das EbitDA noch dieses Jahr auf rund 1,4 Mio Eur steigen.
Zum Hintergrund. Ich lasse mal das bisherige, häufig kleinteilige Geschäft gedanklich beiseite und komme direkt zum großen, neuen Deal:
In Deutschland baut 1&1 gerade ein viertes Mobilfunknetz auf und stellt bisherige Kunden sukzessive auf das eigene Netz um. An Orten, wo das eigene Netz noch nicht steht, wechselt der Kunde unbemerkt, kostenfrei und vollautomatisch per "national roaming" auf Vodafone-Funkzellen. Das ist aber für net digital eher zweitrangig, wichtig ist die grundsätzliche Umstellung der Kunden ins eigene 1&1-Netz. Net digital betreibt für 1&1 nämlich die Abrechung von Sonderrufnummern und Sonder-SMS. Der ESC am vergangenen Wochenende dürfte da für eine Menge Umsatz gesorgt haben, "Wer wird Millionär" fordert bspw. ebenfalls Zuschauer zur Gewinnspiel-Teilnahme auf. 0900er-Nummern und andere eher dubiose Angebote sollen nicht Teil dieser Vereinbarung sein. Für die weitestgehend automatisierte Abwicklung erhält net digital eine prozentuale Provision, die zwischen 10 und 20 Prozent geschätzt wird.
Je mehr Kunden nun auf das neue Netz umgestellt werden, desto lauter klingeln also die Kassen bei ND. Da die Umstellung erst gegen Ende 2025 abgeschlossen sein wird, ist 2025 sogar nur ein Übergangsjahr und 2026 wird als erstes vollständiges Jahr mit dem neuen Kundenstamm sicherlich noch wesentlich besser.
Schon die (aus meiner Sicht immer noch defensiven) 1,4 Mio EbitDA für 2025 sind aber nicht von schlechten Eltern, wenn man bedenkt, dass weiter unten in der GuV nur noch wenig davon abgeht: Rund 0,6 Mio Euro Abschreibungen, die bis einschließlich 2024 noch jährlich anfielen, laufen nun aus. Zinslasten fallen mangels Verschuldung nicht an. Steuerlich fällt wegen Verlustvorträgen wohl auch erstmal wenig an, so dass 1 Mio JÜ in 2025 anfallen könnten, bei einer Marktkapitalisierung unter 10 Mio. Und 2026 könnte die Freude dann dank Skalierungsefekten in den hochautomatisierten Prozessen dann erst richtig losgehen, da dürfte der heutige Kurs von 5 Euro nch ziemlich günstig sein...
Neu im Wikifolio ist die Proximus, einigen vielleicht noch bekannt als Belgacom, denn es handelt sich um die belgische Telekom. Nachdem ich mit der Telekom Austria in der Vergangenheit schon gute Gewinne erwirtschaftet habe und das Geschäftsfeld nicht ganz neu ist, habe ich mich hier wegen der attraktiven Bewertung zu einem Einstieg entschlossen.
Proximus hat telekom-typisch ein sehr stabiles und planbares Geschäft mit langfristigen Verträgen. Analog zur Deutschen Telekom betreiben sie das beste Mobilfunknetz in Belgien, viele Internetzugänge und sind in Kabel und TV aktiv. Dabei halten sie auch wichtige Fußballrechte.
Jahrelang hat Proximus weiter sein langweiliges Geschäft betrieben, sehr gutes Geld verdient und sehr hohe Dividenden ausgeschüttet. Mittlerweile setzte ein neues Denken im Unternehmen ein und man hat begonnen, im großen Stil neue Investitionen zu tätigen und Kapital neu zu allokieren. Hierfür kürzte man auch die Dividende, was in der Vergangenheit bei vielen Investoren wohl nicht gut ankam. Langfristig betrachtet war es aber die richtige Entscheidung. Denn erstens ist der belgische Markt zu klein, um weiter zu wachsen, weshalb man nun verstärkt auch im Ausland investiert hat. Während das EbitDA in Belgien konstant bleibt, soll es im Ausland 2025 um 20 Prozent wachsen. Aber auch innerhalb Belgiens investiert man hohe Summen – vor allem in den Glasfaserausbau. Wer hier erster Anbieter ist, bleibt häufig der einzige Anbieter und sichert sich seine Kunden für Jahrzehnte.
Gleichzeitig hat man ein Sparprogramm aufgesetzt, das auch Stellenstreichungen in Belgien vorsah. Dies gefiel der eher linksgerichteten belgischen Regierung nicht, und der belgische Staat ist Hauptaktionär Proximus‘. Verständlich war es daher, dass der Kurs aufgrund solch politischer, für das Unternehmen hinderlicher Einflussnahme, in den letzten Jahren zurückging. Die linksgerichtete Regierung wurde kürzlich jedoch abgewählt, so dass sich die unternehmerische Lage hier aufhellen dürfte.
Schon unabhängig davon erzielte Proximus 2024 einen Gewinn von 1,39 Euro je Aktie, was einem KGV von unter 5 entspricht. Gleichzeitig zahlt man auch nach der Kürzung weiterhin 60 Cent Dividende im Jahr, was fast 9 Prozent Dividendenrendite bedeutet – ein mehr als angenehmes Trostpflaster solange der Kurs nicht steigt, und gleichzeitig eine starke Absicherung nach unten. In 2-3 Jahren könnten auch Dividendenanhebungen wieder relevant werden.
Im Jahr 2025 möchte Proximus insgesamt 2% EbitDA-Wachstum erreichen (0% in Belgien, 20% im Ausland). Unterm Strich könnte das Ergebnis noch stärker wachsen, da erstens die Zinsen aktuell fallen und zweitens einige wenig gewinnbringende Unternehmensteile wie Funktürme (eine weitere Analogie zur Telekom Austria) verkauft werden sollen, um die Verschuldung trotz hoher Investitionen möglicherweise wieder zu drücken.
Insgesamt handelt es sich um ein äußerst krisenfestes Geschäft mit starkem KGV, weshalb ich mit Kurssteigerungen in den kommenden Jahren rechne. Alleine schon die stark Dividendenrendite dürfte für viele Investoren spannend sein, und Proximus ist noch nicht sonderlich bekannt in Investorenkreisen, denke ich. Privatanleger haben dafür etwas Aufwand mit der belgischen Quellensteuer. Neun Prozent Dividendenrendite versüßen jedenfalls die Wartezeit auf steigende Kurse enorm.