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Wunschanalyse Catch the Bear Special: Wirecard AG


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Herzlich Willkommen zu unserer Wunschanalyse in Zusammenarbeit mit Stephan Heibel vom Heibel-Ticker.de Börsenbrief (www.heibel-ticker.de). Erstmals sollten unsere Mitglieder ein Unternehmen wählen, dem Sie den größten Kursverlust zutrauen. Wirecard hat gewonnen und ich untersuche das Unternehmen im Rahmen der Wunschanalyse. Wirecard verfügt über ein tragfähiges Geschäftsmodell und befindet sich in einem absoluten Wachstumsmarkt. Lediglich Vorwürfe über Schmuddelgeschäfte könnten das Management zu Fall bringen, darauf würde ich aber nicht spekulieren. 

 

 

Wirecard AG - Sentiment Prognostiziertes Kursziel kaufen halten verkaufen
34 Mitglieder Ø 46,45€ 31 - 3
26 Analysten Ø 50,72€ 22 3 1

Wirecard AG (WKN 747206, Marktkapitalisierung: ca. 5 Mrd. €)

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Fintech-Boom versus Schmuddelgeschäft

Anders als sonst haben wir dieses mal nach der Aktie gefragt, der Sie das größte Risiko zuschreiben. Sie haben mich gebeten, Wirecard in diesem Sinne zu untersuchen und so schaue ich zunächst einmal nach möglichen Gründen für einen baldigen Kurseinbruch der Aktie.

Der Hauptgrund ist schnell gefunden: Wirecard wickelt Transaktionen für Online-Glücksspielbetreiber ab. Es wird immer wieder behauptet, dass gerade das Wirecard-Geschäftsmodell dazu geeignet ist, solche Geldtransfers zu verschleiern. Zuletzt hatte Zatarra Research ausführliche Beweise vorgelegt, die eine Möglichkeit der Verschleierung von Transaktionen in verschiedenen Ländern belegen sollen.

Zatarra Research ist dabei ein Research-Haus, das es vor dieser Veröffentlichung nicht gab und das auch keine anderen Research-Projekte betreibt. Das Unternehmen wurde also nur dazu ins Leben gerufen, die Geschäftspraktiken von Wirecard in Frage zu stellen. Der Aktienkurs von Wirecard war in Folge der Vorwürfe im Februar über Nacht um 20% eingebrochen. Seither gibt es eine Schlammschlacht, in der Zatarra immer wieder auf ihren Behauptungen beharrt und weitere Beweise ankündigt, während Wirecard immer wieder sämtliche Vorwürfe abstreitet.

Kurz gesagt: Zatarra behauptet, das Geschäftsmodell von Wirecard sei auf Lug und Trug aufgebaut und das ganze Unternehmen werde daher früher oder später in sich zusammenfallen. Wirecard bestreitet die Vorwürfe und baut sein Geschäft weiter aus. Wenn Sie sich ein Bild über die Vorwürfe und Gegendarstellung machen wollen, dann können Sie auf der Seite von Zatarra Research die entsprechenden Dokumente einsehen: http://www.zatarra-research.com/Response_document_German_Zatarra.pdf

Wirecard profitiert dabei von dem Boom im Fintech-Bereich, der in diesem Jahr an Fahrt gewinnt. Etablierte Banken stöhnen unter neuen Regularien und werden ihre Altlasten nicht los. Fintechs fallen mit speziellen Nischenprodukten noch nicht unter die neu geschaffenen Regularien und können so neue Geschäftsmodelle kostengünstig im Markt etablieren. Wirecard setzt voll auf die Zahlungsabwicklung über das Internet sowie auf die mobile Zahlungsabwicklung. 

 

Definierte Wachstumsstrategie

Wirecard hat eine Wachstumsstrategie. Die Zahlungsabwicklung über das Internet sowie über mobile Zahlungswege sollen aus eigener Hand angeboten werden. Dazu wurde beispielsweise kürzlich ein amerikanischer Anbieter von Prepaid-Kreditkarten übernommen. Wirecard erschließt sich so den US-Markt sowie auch die Möglichkeit der Zahlungen im Einzelhandel.

Auf der Wunschliste stehen virtuelle Kreditkarten, Treue-Systeme und die mobile Zahlungsabwicklung. Dazu sollen die eigenen Dienste ausgeweitet werden und neue Kunden für die neuen Angebote gewonnen werden. Die Ausweitung und Kundengenerierung kann durch Eigenentwicklungen erfolgen (organisch), oder aber auch durch Übernahmen. Am Ende der Entwicklung steht boon, das mobile Wirecard-Portemonnaie, das per Smartphone, im Internet oder auch im Einzelhandel genutzt werden kann und deren Transaktionen vollständig von Wirecard abgewickelt werden.

Soweit die technische Wachstumsstrategie. Doch wir leben in einer Welt, in der Google, Facebook und Amazon zu den fünf wertvollsten Unternehmen der Welt gehören. Und diese Unternehmen gelten als die größten Datenkraken, die es je gegeben hat. Davon möchte sich auch Wirecard ein Scheibchen abschneiden.

So wird in der Zukunftsstrategie explizit das Ziel definiert, mit den im eigenen Zahlungsabwicklungsuniversum generierten Daten Geld zu verdienen. Sämtliche Transaktionen der Kunden sollen ausgewertet und für Zusatzprodukte verwendet werden. Sei es, indem man die Daten verkauft, sei es indem man den Kunden eigene Zusatzprodukte anbietet, die zu ihrem bisherigen Zahlungsverhalten passen.

Es ist der nächste Schritt zum gläsernen Menschen: Nicht mehr nur Ihr Surfverhalten wird ausgewertet, sondern nun werden Fakten analysiert. Ihre Mietzahlungen, Ihre Stromrechnung, Ihre Urlaube. Ich spare mir hier die Diskussion über den Datenschutz, denn Datenschutz ist in unserer Gesellschaft eine nachgelagerte Verpflichtung, die etablierte Neuerungen auf ein verträgliches Maß des individuellen Schutzes zurückholt. Niemals jedoch hat ein erforderlicher Datenschutz bis dato eine Entwicklung verhindert.

Natürlich sind die Expansionspläne von Wirecard mehrdimensional. Gleichzeitig zum Produktausbau werden neue geographische Märkte erschlossen: Die Türkei steht oben auf der Wunschliste, gemeinsam mit Schwellenländern wie Indien und Südostasien. 

Hohe Wachstumsrate führt zu hoher Bewertung

Seit fünf Jahren wächst der Umsatz von Wirecard kontinuierlich um über 20%. Und das Wachstum ist profitabel, denn auch der Gewinn wächst kontinuierlich mit. In den vergangenen Jahren sogar überproportional, meist mit 30-40%.

Das Wachstum ist nicht durch Größenwahn erzeugt, denn trotz einiger Übernahmen häuft das Unternehmen Barreserven an. Derzeit besteht eine Nettoliquidität in Höhe von rund 280 Mio. Euro, Ende 2017 werden es Analystenschätzungen zufolge sogar 410 Mio. Euro sein. Ängste, das Wachstum könnte kreditfinanziert sein und auf tönernen Füßen stehen, sind also unbegründet.

Bis 2020 will Wirecard 2,1 Mrd. Euro Umsetzen. Das entspricht einer jährlichen Umsatzwachstumsrate von 19-20%. Wenn der Gewinn mit ebenfalls 20% p.a. mitwächst, dürften im Jahr 2020 etwa 640 Mio. Euro Gewinn erwirtschaftet werden, das KGV 2020e stünde dann bei 8.

Doch das sind ferne Zukunftsaussichten. Aktuell notiert die Aktie auf einem KGV 2017e von 18. Eine kleine Dividende wird ausgeschüttet, doch mit 0,4% Dividendenrendite fällt das kaum ins Gewicht. Für ein Unternehmen mit 20% Gewinnwachstum p.a. halte ich ein KGV von 40 für vertretbar, die Aktie könnte sich also in den kommenden 18 Monaten verdoppeln, wenn diese Entwicklung anhält. 

Charttechnik

Von 2011 bis Ende 2015 stieg die Aktie unter großen Schwankungen von 10 auf 49 Euro. Im Februar folgen die Zatarra-Vorwürfe und die Aktie brach auf 31 Euro ein. Es dauerte bis Mai, bis Anleger wieder Vertrauen in das Unternehmen fassten und die Aktie wieder über 40 Euro bugsierten. Seither pendelt die Aktie seitwärts zwischen 38 und 42 Euro, wohl nach wie vor aus Angst vor weiteren Enthüllungen durch Zatarra oder andere Shortseller.

Ein Ausbruch könnte schon auf Grund der am gestrigen Donnerstag vorgelegten Quartalszahlen erfolgen.

Fazit

Wirecard wird wohl ewig der schlechte Ruf der Vergangenheit anhängen, da nachweislich viele Transaktionen der Glücksspielindustrie über das damals noch junge Netzwerk abgewickelt wurden. Doch die heutigen Wachstumsmärkte haben nicht mehr viel mit dem Glücksspielmarkt zu tun und so dürfte diese Vergangenheit Wirecard auch nicht mehr einholen.

Das Management hingegen ist nach wie vor das gleiche und darauf beziehen sich wohl die Sorgen der Anleger. Das Management, das heute die Wachstumsstrategie konsequent und erfolgreich umsetzt, könnte von der Vergangenheit eingeholt werden. Das hätte dann wiederum tatsächlich negative Auswirkungen auf das heutige Geschäft.

Entsprechend volatil dürfte die Aktie bleiben. Exorbitante Wachstumsaussichten könnten zu einer Kursverdopplung binnen 18 Monaten führen. Doch das Management steht unter besonderer Beobachtung und darf sich keinen Fehltritt leisten.

Da ich nach Wirecard im Rahmen einer Shortstrategie gefragt wurde, hier mein eindeutiges Urteil: Nein, mit diesem Unternehmen würde ich nicht auf fallende Kurse spekulieren. Dazu ist die Geschäftsentwicklung zu gut. Als Shortspekulant spekulieren Sie auf ein negatives Ereignis (bspw. neue Beweise für die Vorwürfe von Zatarra), dessen Eintreten Sie jedoch nicht abschätzen können: Weder ob es weitere Vorwürfe gibt, noch ob diese Vorwürfe von jemandem öffentlich gemacht werden. Sie verlieren also Geld, solange es keine neue Schmuddelaffaire gibt. Das wäre mir zu riskant.

Interessante Anlageideen arbeite ich in meinem Heibel-Ticker aus, schauen Sie doch mal rein. Wenn ich Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten soll, melden Sie sich doch einfach und unverbindlich für meinen kostenfreien Heibel-Ticker Börsenbrief an. 

 

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Stephan Heibel

Autor: Stephan Heibel, Chefredakteur & Herausgeber Heibel-Ticker.de Börsenbrief

Ersteller der Finanzanalyse

 

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker.de Börsenbriefs, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.

QUELLEN: Kurse von http://finance.yahoo.com, Bilanz- und Geschäftsdaten stammen aus dem Geschäftsbericht sowie von der IR-Abteilung des Unternehmens selbst.

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NÄCHSTE WUNSCHANALYSE (by Heibel-Ticker): Chancen und Risiken von DAX-Aktien

Der Sommer hat viele Aktien nach oben gejubelt. Ist das ein Zeichen dafür, dass wir zu neuen Bewertungsniveaus unterwegs sind? Oder lässt der nächste heftige Rücksetzer nur auf sich warten?

Stimme daher hier und heute darüber ab, welche der fünf folgenden DAX-Aktien unser Experte Stephan Heibel vom Heibel-Ticker Börsenbrief in der kommenden Wunschanalyse näher unter die Lupe nehmen soll:

  • Adidas
  • Siemens
  • BMW
  • Infineon
  • ThyssenKrupp

(Die Box zur Abstimmung erscheint rechts oben, sofern man noch nicht abgestimmt hat.)

 

Wirecard AG Aktie

0,049 €
-35,57 %
Die Wirecard AG Aktie verzeichnet heute einen großen Rückgang um -35,57 %.

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Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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