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Wunschanalyse Infineon: Im Auge des Sturms um das E-Auto


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Herzlich Willkommen zu unserer Wunschanalyse in Zusammenarbeit mit Stephan Heibel vom Heibel-Ticker.de Börsenbrief (www.heibel-ticker.de).  

Infineon ist im Auge des Sturms um die Elektrifizierung des Automobils. Die besten Chiphersteller positionieren sich für den kommenden Boom im E-Automarkt. Infineon ist gut positioniert, muss aber eine aktive Rolle übernehmen. Nach den jüngsten Kursgewinnen würde ich jedoch auf einen Rücksetzer warten. 

 

Infineon (WKN 623100, ISIN: DE0006231004, Marktkapitalisierung: ca. 17 Mrd. €)

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Die japanische Softbank, bekannt für zukunftsweisende Technologiebeteiligungen (E*Trade, Yahoo!, Alibaba), hat vor zehn Tagen ein Übernahmegebot über 31 Mrd. USD für den britischen Chiphersteller ARM Holding abgegeben. ARM ist Entwickler und Lizenzgeber für die meisten Chip-Architekturen, die in Smartphones, Tablets sowie „embedded systems“ – eingebetteten Systemen – zum Einsatz kommen. 

Diese Woche gab Analog Devices den Kauf von Linear Technology für 15 Mrd. USD bekannt. Analogs Datenwandler und Signalgeber werden mit Linears Energiemanagementchips verknüpft. 

Vor einem halben Jahr hatte die niederländische NXP die amerikanische Freescale für 16,7 Mrd. USD übernommen. NXP ist bekannt für Chips, die im Bankensektor (EC-Karten), Autos und Mobiltelefonen verwendet werden und höchsten Sicherheitsansprüchen genügen. Freescale wiederum konzentrierte sich auf Energiemanagementchips. 

Begonnen hatte der Übernahmewahnsinn bereits vor fünf Jahren, als Texas Instruments National Semiconductor für 6,5 Mrd. USD übernahm. Ein Schnäppchen, wenn wir uns die heutigen Preise anschauen. Texas Instruments war im Automobilsektor groß, National Semi hingegen steuerte sein Energiemanagement-Knowhow bei. 

Infineon ist derzeit 17 Mrd. Euro wert und verfügt über eine Nettoliquidität von einer halben Milliarde Euro. Größter Absatzmarkt ist der Automobilmarkt. Analysten sehen in Infineon aufgrund der guten Vernetzung in der Automobilwelt eher einen aktiven Konsolidierer (sprich: Käufer) als ein Übernahmeziel. So hat Infineon erst International Rectifier für 2,5 Mrd. USD gekauft und vor zwei Wochen die Übernahme der Cree-Tochter Wolfspeed für 850 Mio. USD verkündet. Wolfspeed, Sie werden es kaum glauben, ist spezialisiert auf das Energiemanagement. 

Warum stürzt sich die Halbleiterbranche auf alles, was mit Energiemanagement zu tun hat? Ganz einfach: War das Energiemanagement in durch Verbrennungsmotoren angetriebenen Autos noch unwichtig, so wird das Thema zur Kernkompetenz, wenn es sich um Elektroautos handelt. Über Einparkhilfen und elektronische Reifendrucksensoren können Tesla-Fahrer nur lächeln, denn dort gibt es inzwischen schon ganze Systemsoftwareupdates über das Mobilfunknetz. 

Chips, vernetzte Systeme und Kommunikationsfähigkeiten von Autos werden künftig zum erfolgskritischen Faktor der Automobilbranche. Darüber lassen sich nicht nur die Betriebskosten besser kontrollieren und durch intelligente Instandhaltung auch senken, sondern künftig wird sich die Individualität eines Fahrzeugs nicht mehr nur durch das Äußere, sondern verstärkt durch die Software-Konfiguration bestimmen. 

Apple und Google forschen intensiv über das Fahrzeug von morgen. Tesla hat den Denkprozess angestoßen oder zumindest deutlich beschleunigt. Und so langsam kommen auch die etablierten Automobilhersteller mit E-Konzepten auf den Markt. Die Chipindustrie möchte für diesen Megamarkt rechtzeitig gerüstet sein. 

Wechselhafte Geschichte der Siemens-Ausgliederung



1999 wurde das Chip-Geschäft von Siemens ausgegliedert und als Infineon an die Börse gebracht. Doch im Bereich der PC-Chips und später auch Smartphone- und Tablet-Chips konnte Infineon der internationalen Konkurrenz nicht das Wasser reichen. So fiel der Kurs nach einem anfänglichen Höhenflug bis 92,50 Euro im Jahr 2000 anschließend auf 0,39 Euro im Jahr 2009 ein. 

Sicherheit und Stromeffizienz spielen neben der puren Leistungssteigerung in den vergangenen Jahren jedoch eine immer wichtigere Rolle und da kommen die Qualitäten von Infineon ins Spiel. Im Jahr 2013 wurde die Talsohle der rückläufigen Umsatzentwicklung durchschritten, seither zieht das Geschäft stark an. Von 3,8 Mrd. Euro Umsatz im Jahr 2013 über 4,3 Mrd. Euro im Jahr 2014 und 5,8 Mrd. Euro im Jahr 2015 wuchs der Umsatz jährlich um durchschnittlich 20% an. 

Die Gewinnentwicklung hält mit, das KGV 2017e von Infineon liegt inzwischen bei nur noch 17. Gleichzeitig häufen sich die Barreserven in der Bilanz, bis Ende 2017 soll eine Milliarde erreicht sein. Die Eigenkapitalquote liegt inzwischen bei komfortablen 53%. 

Mit dieser Entwicklung ist Infineon tatsächlich bestens gerüstet für die Konsolidierungsphase im Chipsektor. Neben dem Automobilmarkt ist Infineon auch im Bereich der Industrieelektronik unterwegs und bietet hochwertige Chipkarten- und Sicherheitslösungen an. Dieses breite Spektrum sowie die solide Bilanz macht Infineon eher zu einem aktiven Part im Übernahmekarussell, denn gekauft werden eher Spezialisten. 

Bewertungsniveau spiegelt Chancen wider

Die fulminante Entwicklung hat nun erst einmal stattgefunden, die Aktie ist von 0,39 Euro im Jahr 2009 auf heute 15 Euro geschossen. Für die kommenden Jahre erwarten Analysten ein Umsatzwachstum von 7-8%. Der Gewinn soll mit durchschnittlich 12% anwachsen. Insbesondere der freie Cashflow wird Analystenerwartungen zufolge ab dem laufenden Jahr stark anspringen und die Barreserven um jährlich eine halbe Milliarde Euro erhöhen. 

Nochmals: Das alles zeigt deutlich, dass Infineon einen aktiven Part im Konsolidierungsprozess einnehmen kann. Wenn die Energieeffizienz der besondere Faktor der Zukunft ist, wie die vielen Übernahmen im Chip-Sektor zeigen, dann wäre vielleicht Dialog Semiconductor mit seinen 2,7 Mrd. Euro Marktkapitalisierung noch ein geeigneter Übernahmekandidat. Infineon hingegen dürfte zu den Käufern gehören. 

Ich würde sogar sagen, Infineon muss zu den Käufern gehören. Texas Instruments setzt jährlich 13 Mrd. USD um. Analog Devices setzt 3,4 Mrd. USD um, ARM Holding 1,4 Mrd. USD, NXP setzt 6,9 Mrd. USD um. Infineon ist mit 6,3 Mrd. USD Jahresumsatz nicht in der Position, sich auf seiner Marktstellung auszuruhen. Sollte die Konsolidierungswelle fortschreiten, und danach sieht es derzeit aus, werden eine Reihe größerer Unternehmen entstehen, die durch Skaleneffekte dann Marktführerschaften übernehmen. 

Charttechnik: Ausbruch über 13-Jahreshochs



Seit 2003 stand der Kurs der Infineon-Aktie nicht mehr bei 15 Euro. Heute wurde mit 14,995 Euro ein 13-Jahreshoch geschrieben.
 

Im Juli 2007 hatte die Aktie schon einmal einen Anlauf genommen, um über 14 Euro zu springen, die Finanzkrise kam jedoch dazwischen. Ende 2015 gelang schließlich der Ausbruch über 14 Euro, doch der anschließende Crash zum Jahreswechsel führte die Aktie wieder zurück auf 10,50 Euro. 

Im nunmehr dritten Anlauf ist der Sprung geglückt und der Weg nach oben ist nun frei, wie die Charttechniker sagen. Das heißt, es gibt nun keine technischen Widerstände mehr, deren Erreichen zu Verkäufen führt, was eine Kursrallye bremsen oder beenden könnte. Die Rallye kann also andauern. 

Voraussetzung dafür ist jedoch ein anhaltend hohes Interesse an Infineon, gemessen in täglichem Handelsvolumen in der Aktie. Doch das Handelsvolumen ist in den vergangenen Wochen vor dem Hintergrund der Kursrallye rückläufig. Das Interesse nimmt ab und somit läuft die Rallye Gefahr, auszulaufen. 

So ist nun zumindest eine Verschnaufpause, wenn nicht gar ein Rücksetzer zu erwarten. Wenn wir die Rallye von Februar bis jetzt betrachten, konnte die Aktie 4,50 Euro zulegen (von 10,50 auf 15 Euro). Sollte nun ein typisches Fibonacci-Retracement um zwei Drittel des zuvor erfolgten Anstiegs erfolgen, würde die Aktie also um 3 Euro zurückfallen, also bis auf 12 Euro. Dort befinden sich auch wichtige Unterstützungen aus den Vorjahren, so dass ich die weitere Entwicklung der Aktie von diesem Niveau abhängig machen würde: Führt der Rücksetzer die Aktie auf 12 Euro zurück, dann können Sie zugreifen. Sollte die Aktie jedoch deutlich unter 12 Euro fallen, dann stimmt irgendwas mit der Zukunftsaussicht des Unternehmens nicht mehr und ich würde die Aktie abstoßen. 

Fazit 

In wenigen Jahren wird sich im Technologiesektor alles ums Auto drehen. Und das Auto von morgen wird elektrifiziert sein, Chips werden eine zentrale Rolle spielen. Im Wettlauf um die beste Wettbewerbsposition für diesen Zukunftsmarkt kaufen sich Chiphersteller derzeit fehlendes Know-how zu, Infineon kann eine aktive Rolle in diesem Prozess spielen. 

Gelingt es Infineon, in diesem Zukunftsmarkt eine Führungsposition einzunehmen, dann ist das Wachstum des Unternehmens erst am Anfang, die Aktien dürften noch deutlich höher steigen. Kurzfristig ist jedoch erst einmal die Luft raus, ich würde mit einem Einstieg auf einen Rücksetzer warten. 

Wenn wir Sie über die weitere Entwicklung der Aktie von Infineon sowie zu anderen interessanten Aktien auf dem Laufenden halten sollen, melden Sie sich doch einfach und unverbindlich für den kostenfreien Heibel-Ticker Börsenbrief an.

Take Share, 

Stephan Heibel

Autor: Stephan Heibel, Chefredakteur & Herausgeber Heibel-Ticker.de Börsenbrief

Ersteller der Finanzanalyse

 

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker.de Börsenbriefs, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.

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NÄCHSTE WUNSCHANALYSE (by Heibel-Ticker): Catch the Bear

Als Special zum sharewise "Catch the Bear Contest", mit dem die schlechteste Aktie gefunden werden soll, haben wir Ihnen ein paar Vorschläge für die nächste Wunschanalyse ausgearbeitet, die eine unsichere Zukunft vor sich haben und durchaus Kandidaten sind, mit denen man ordentliche Verluste einfahren könnte. 

  • Pfizer 
  • Nintendo 
  • Deutsche Bank 
  • RWE  
  • Wirecard 

(Die Box zur Abstimmung erscheint rechts oben, sofern man noch nicht abgestimmt hat.)

 

Infineon Technologies AG Aktie

36,10 €
-0,77 %
Ein geringfügiger Verlust für Infineon Technologies AG heute, um -0,77 %.
Die Infineon Technologies AG Aktie wird von der Community stark bevorzugt: Mehrere Buy-Einschätzungen, keine Sell-Einschätzungen.
Für Infineon Technologies AG ergibt sich ein leicht positives Potenzial, angesichts eines Kursziels von 38 € im Vergleich zu 36.1 €.
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