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Wunschanalyse ThyssenKrupp


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Herzlich Willkommen zu unserer Wunschanalyse in Zusammenarbeit mit Stephan Heibel vom Heibel-Ticker.de Börsenbrief (www.heibel-ticker.de). 

ThyssenKrupp hat seine Hausaufgaben gemacht und ist in stürmischen Gewässern profitabel, Tendenz steigend. Sollte sich nun noch die Konjunktur stabilisieren oder gar verbessern, könnte die Aktie deutlich ansteigen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Marktsituation ist die Aktie jedoch bereits sehr hoch bewertet und damit anfällig für einen Rückschlag im Rahmen einer Marktkorrektur.

 

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ThyssenKrupp AG (WKN 750000, Marktkapitalisierung: ca. 12 Mrd. €)

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Übernahmekarussell

CEO Dr. Heinrich Hiesinger hat die Marschrichtung ausgegeben: Es wird zuviel Stahl produziert auf dieser Welt und Abhilfe wird durch Fusionen und Übernahmen geschaffen. Seit nunmehr zwei Jahren spekulieren nun Anleger wild über mögliche Verhandlungsgespräche und Zusammenschlüsse. 

Zuletzt wurde eine Fusion von ThyssenKrupp mit Salzgitter ins Gespräch gebracht. Es gebe Verhandlungsgespräche, so wurde plötzlich gemeldet. Doch aus Unternehmenskreisen war zu hören, dass man derzeit mit sämtlichen Stahlkonzernen Rede. Zudem war es wohl die Bundesregierung, die ThyssenKrupp und Salzgitter zu Gesprächen aufgefordert hat, um die Probleme auf dem europäischen Stahlmarkt gemeinsam zu lösen. 

Auch Tata Steel gilt als interessierter Gesprächspartner für ThyssenKrupp. Die Inder haben einige Stahlwerke in Großbritannien und den Niederlanden gekauft, mit denen sie heute nicht glücklich sind. Insbesondere in Großbritannien schreiben die Werke kontinuierlich hohe Verluste. Als Möglichkeit wird eine Ausgliederung von ThyssenKrupps und Tatas europäischen Stahlaktivitäten in eine eigene, neue Gesellschaft diskutiert. 

Hiesinger sitzt dabei in einer komfortablen Verhandlungsposition, denn ThyssenKrupps europäische Werke zählen zu den profitabelsten Stahlwerken. Hiesinger will den Konzern zwar umbauen und sich auf rentablere Geschäftsbereiche konzentrieren, doch es sitzt ihm niemand im Nacken und übt Druck aus, wie es bei Tata Steel der Fall ist. 

Überkapazitäten belasten Preisentwicklung

Mit 17 Mio. Tonnen jährlicher Stahlproduktion rangiert ThyssenKrupp auf Platz 16 der weltweiten Stahlkocher. Unangefochtener Marktführer ist ArcelorMittal mit 97 Mio. Tonnen, gefolgt von einer reihe von Chinesen und Koreanern. Eine Reduktion der Stahlproduktion seitens ThyssenKrupp hat auf dem Weltmarkt für die Preisbildung kaum einen Einfluss. 

ThyssenKrupp kann also nur durch Effizienzsteigerungen dem zeitweilig ruinösen Preiskampf entgegentreten. Der ruinöse Preiskampf wurde durch chinesische Stahlproduzenten ausgelöst. Nachdem in China die Phase des ungezügelten Wachstums (<12%) endete und sich das Land nun mit 6-7% zufrieden geben muss, gab es plötzlich Überkapazitäten bei der Stahlproduktion. 

Wenngleich der chinesische Billigstahl nicht mit dem hochwertigen europäischen Stahl zu vergleichen ist, setzten Billigimporte aus China dennoch das gesamte Preisgefüge in Europa unter Druck. Es fanden sich erstaunlich viele Anwendungen, wo der hochqualitative europäische Stahl gar nicht erforderlich war. Die europäische Stahlindustrie machte Druck in Brüssel und seit Februar müssen chinesische Unternehmen 13,8-16% Importzoll auf ihren Stahl zahlen, russische Unternehmen sogar 19,8-26,2%. 

Auch die USA haben sich gegen die Billigimporte aus China gewehrt, dort liegt der Importzoll sogar noch deutlich höher. Entsprechend monierte der europäische Stahlverband die Maßnahmen als nicht ausreichend. 

Immerhin, der größte Preisdruck ist nun weg. Das macht die Stahlsparten aber noch lange nicht zu lukrativen Cashcows. 

Industriegüter als neuer Unternehmensfokus

Im Wesentlichen kann das Geschäft von ThyssenKrupp in zwei Unternehmensbereiche geteilt werden: Materialien und Industriegüter. Das Unternehmen selbst unterscheidet sechs Bereiche: Components Technology, Elevator Technology und Industrial Solutions sowie Materials Services, Steel Europe und Steel Americas. Ich würde die ersten drei Bereiche unter Industriegütern zusammenfassen und die letzten drei als Materialien. 

Materialien erwirtschaftet einen Umsatz von 24,8 Mrd. Euro, Industriegüter liegt bei 20,3 Mrd. Euro. Verdient werden im Bereich Materialien jedoch nur 560 Mio. Euro (2,2%) während bei Industriegütern 1.531 Mio. Euro (7,5%) hängen bleiben. Mit 5,6% Gewinnmarge sieht der Materialien-Bereich Europäischer Stahl noch am besten aus. Entsprechend entspannt kann CEO Hiesinger in die Fusions- und Übernahmegespräche mit den Wettbewerbern gehen. 

Drücken tut ihn der Schuh in Amerika, dort werden seit Jahren Verluste geschrieben. Im Bereich der Industriegüter sprudeln die Gewinne. 

Fahrstühle und U-Boote, Auto-Antriebswellen Spezialanhänger, Rolltreppen und Laufbänder bis hin zu ganzen Chemie- und Zementfabriken werden angeboten. Hier zahlt sich das Produkt-Knowhow des Konzerns aus, der spezielle Stahllegierungen für unterschiedliche Anforderungen anbieten kann. 

Ich habe den Schwenk vom Massenprodukt zum Spezialanbieter bei Alcoa beobachtet: CEO Kleinfeld hat sich konsequent auf die hochmargigen Spezialprodukte konzentriert, die in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Kunden erstellt wurden, und konnte sich so zu einem großen Teil vom Preiswettbewerb des Massenmarktes lösen. 

Schon bei Alcoa war ich begeistert von diesem Schwenk, entsprechend vielversprechend sehe ich diese Entwicklung bei ThyssenKrupp. 

Effizienzsteigerung führt zu Jahresüberschuss

Das Wegbrechen des ungezügelten Wachstums Chinas führte zu heftigen Verlusten in den Jahren 2010 bis 2013. Hiesinger hat Effizienzsteigerungen durchgesetzt und konnte seither mit niedrigerem Umsatzniveau wieder schwarze Zahlen präsentieren. Der Konzern hat sich seit 2014 auf die veränderte Marktlage eingestellt. Altlasten wurden abgestoßen, Problembereiche umstrukturiert. 

Im laufenden Jahr führen nochmals die chinesischen Billigimporte zu einem schwachen Ergebnis. Die im Februar eingeführten Importzölle werden sich nur bedingt in das laufende Geschäftsjahr niederschlagen, denn in der Stahlbranche werden in der Regel langfristige Abnahmeverträge mit den Kunden geschlossen, mit Laufzeiten von 6 oder 12 Monaten. Die inzwischen deutlich gestiegenen Stahlpreise werden sich also nur teilweise in der zweiten Jahreshälfte auf den Gewinn auswirken, vollständig erst im nächsten Geschäftsjahr. 

Bewertung nimmt positive Entwicklung vorweg

Mit einem KGV 2016e von 29 sieht der Konzern hoffnungslos überbewertet aus. Doch schon für 2017 rechnen Analysten mit einer Gewinnverdopplung, was zu einem KGV 2017e von nur noch 14 führt. Es wird auch mit einer Verdopplung der Dividende gerechnet, doch auch dann ist die Dividendenrendite mit 1,4% noch immer recht mäßig. 

ThyssenKrupp ist ein Zykliker. Das heißt, das Unternehmen verdient in konjunkturell guten Zeiten überproportional gut, in schlechten Zeiten hingegen extrem wenig. Bislang ist die Aktie dahingehend bewertet, dass die unternehmenseigenen Effizienzsteigerungen berücksichtigt werden. Auch die zu erwartende bessere Gewinnmarge aufgrund des höheren Stahlpreises in den kommenden Quartalen ist bereits im Bewertungsniveau berücksichtigt. Wer also meint, die Bestätigung dieser Entwicklung würde die Aktie weiter in den Orbit treiben, den muss ich enttäuschen. 

Nicht eingepreist ist allerdings eine eventuelle konjunkturelle Besserung. Die Konjunktur in Europa zeigt sich derzeit trotz de Brexits erstaunlich robust. In den USA wird über Zinserhöhungen diskutiert, was ebenfalls ein Zeichen für die dortige gesunde Konjunktur ist. Und China hat in der vergangenen Wochen die Sorgen über eine „Harte Landung“, ein deutliches Abflauen des dortigen Wirtschaftswachstums, zerstreut. Auch die chinesische Konjunktur hält sich ziemlich robust auf dem Wachstumsniveau von 6-7%. 

Es würde mich nicht überraschen, wenn die Konjunktur weltweit weiter anzieht. Vor dem Hintergrund der weithin publizierten Chaos-Szenarien, in denen Europa kollabiert, China eine harte Landung vollzieht und in den USA ein verrückter Präsident Trump das Ruder ergreift, gibt es an dieser Front durchaus positives Überraschungspotential. Und sollten diese Chaos-Szenarien tatsächlich nicht eintreten, dann dürfte auch der Stahlpreis weiter anziehen. 

Aufwärtstrend seit Februar

Anfang 2008 stand die Aktie von ThyssenKrupp mal bei 50 Euro. Das war im Rahmen des Rohstoffbooms, der gemeinsam mit der Immobilienblase platzte. Ende 2008 notierte der Konzern bei 12 Euro. 

Seither folgten mehrere Aufholversuche, 2011 stieg die Aktie bis 36 Euro, im vergangenen Jahr konnte die Aktie bis 26 Euro steigen. Jedes mal folgte ein Rückschlag unter 13 Euro, zuletzt, wie oben gesagt, im Februar des laufenden Jahres im Rahmen der Neujahrskorrektur. 

Im Februar wurden die EU-Importzölle für China und Russland verabschiedet und seither hat sich die Aktie fast verdoppelt. Nun herrscht ein wenig Enttäuschung, dass die Importzölle so lange brauchen, bis sie sich in steigenden Gewinnen zeigen, so pendelt die Aktie seit April seitwärts. 

Aktuell bei 21 Euro ist der Aufwärtstrend intakt, solange sich die Aktie über 18 Euro halten kann. Das ist ein großer Puffer doch ist würde nach den heftigen Kursgewinnen der vergangenen Monate nicht zu früh zugreifen, sondern auf einen Rücksetzer auf die untere Begrenzung dieses Aufwärtstrends warten.  
 

Fazit

ThyssenKrupp hat seine Hausaufgaben gemacht: Der Konzern ist profitabel und kann sich dem Druck der Branche entziehen. Durch den Fokus auf komplexe und spezielle Industriegüter sichert sich der Konzern gute Gewinnmargen, im Fall einer leichten Konjunkturbesserung ist ein weiterer Gewinnsprung zu erwarten. 

Mit einem KGV 2017e und einer Dividendenrendite von nur 1,4% ist das Bewertungsniveau jedoch für einen Stahlkocher nicht günstig und entsprechend könnte die Aktie im Rahmen einer schlechten Börsenstimmung vorübergehend unter Druck geraten. Ich würde 18 Euro als Untergrenze betrachten und auf diesem Niveau zugreifen, darunter einen Stopp Loss setzen. 

Mittelfristig könnten Ausgliederung der Stahlsparte und Fokus auf Industriegüter zu einem höheren Bewertungsniveau führen, doch für dieses Szenario werden Anleger Geduld und Nerven brauchen. 

Interessante Anlageideen arbeite ich in meinem Heibel-Ticker aus, schauen Sie doch mal rein. Wenn ich Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten soll, melden Sie sich doch einfach und unverbindlich für meinen kostenfreien Börsenbrief Heibel-Ticker an.

 

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Stephan Heibel

Autor: Stephan Heibel, Chefredakteur & Herausgeber Heibel-Ticker.de Börsenbrief

Ersteller der Finanzanalyse

 

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker.de Börsenbriefs, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.

QUELLEN: Kurse von http://finance.yahoo.com, Bilanz- und Geschäftsdaten stammen aus dem Geschäftsbericht sowie von der IR-Abteilung des Unternehmens selbst.

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NÄCHSTE WUNSCHANALYSE (by Heibel-Ticker): Halbleiter unter der Lupe

Im Semiconductor-Bereich gab es zuletzt eine Reihe von Übernahmen, das Internet der Dinge (IoT) scharrt mit den Füßen, die Anzahl von Chips dürfte sich in den kommenden Jahren vervielfachen.

Stimme daher hier und heute darüber ab, welche der fünf folgenden Halbleiter-Aktien unser Experte Stephan Heibel vom Heibel-Ticker Börsenbrief in der kommenden Wunschanalyse näher unter die Lupe nehmen soll:

  • NXP Semiconductors
  • Skyworks Solutions
  • Marvel Technologies
  • Maxim Integrated Products
  • Cypress Semiconductor

(Die Box zur Abstimmung erscheint rechts oben, sofern man noch nicht abgestimmt hat.)

 

thyssenkrupp AG Aktie

4,85 €
-1,83 %
Ein merklicher Verlust für thyssenkrupp AG heute, der Kurs sinkt um -1,83 %.
Die thyssenkrupp AG Aktie wird positiv bewertet: Mehrere Buy-Einschätzungen, keine Sell-Einschätzungen.
Für thyssenkrupp AG sieht die Community ein Kursziel von 9 €, was eine erhebliche Steigerung um über 50% gegenüber dem aktuellen Kurs von 4.85 € bedeutet.
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Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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