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VW und Porsche: Umsetzung des „Schlupfloch-Deals“ bereits zum August


Nachdem die Fusion von Volkswagen und Porsche zunächst monatelang immer wieder verschoben wurde und es den Anschein hatte, der Zusammengang der beiden bereits eng verbandelten Autohersteller würde noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, überraschten die beiden Autohersteller jetzt mit der Mitteilung, dass Volkswagen das Porsche Sportwagengeschäft komplett übernehmen werde und die Umsetzung bereits zum 1. August vollzogen sein solle.

Steuerfreie Umsetzung spart Abgaben in Milliardenhöhe

„Jetzt zünden wir gemeinsam die nächste Stufe“, verkündete der Vorstandsvorsitzende der Vokswagen AG, Martin Winterkorn am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz. Kern des Deals zwischen der Volkswagen AG und der Porsche Automobil Holding SE als Porsche-Dachkonzern ist, dass Volkswagen die zweite Hälfte der Anteile an Porsches Autogeschäft zum 1. August für 4,46 Milliarden Euro und eine Aktie übernehmen wird. Damit weist Volkswagen den Zusammenschluss nicht als einen Kauf aus – der grundsätzlich steuerpflichtig gewesen wäre – sondern als Umstrukturierung, die steuerfrei ist.

Nach dem Vorliegen entsprechender verbindlicher Auskünfte der Finanzbehörden haben die beiden Unternehmen die Fusion nun schnell vollzogen und sparen Steuern auf Erträge aus Körperschaft-, Gewerbe- und Grunderwerbsteuern, die fällig geworden wären, wenn die Porsche AG unter Offendeckung der stillen Reserven von Volkswagen übernommen worden wäre. Verschiedene Quellen beziffern die Steuerlast, der die Unternehmen nun entgehen konnten, mit bis zu 1,5 Milliarden Euro.

Kritik am Vorgehen wird abgewehrt

Der geplante Deal und das Schlupfloch im Umwandlungssteuerrecht waren bereits Anfang Juni bekannt geworden. In den Medien bereits als Jahrhundert-Coup gefeiert, ruft das Vorhaben selbstverständlich auch kritische Stimmen auf den Plan. So äußerte sich zum Beispiel der FDP-Fraktionschef und frühere Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle am Donnerstag gegenüber dem Handelsblatt (Freitagsausgabe) wie folgt: „Das mag alles legal sein, zeigt aber, wie dringend wir ein einfacheres und gerechteres Steuerrecht brauchen.“ Brüderle führte weiter aus, jeder Steuerzahler müsse sich veräppelt fühlen, wenn Weltkonzerne mit solchen Tricks Milliarden an Steuern sparen anderenorts jedoch keine Nachsicht der Finanzämter gespürt werde.

VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch hielt dem am Donnerstag in Wolfsburg entgegen, dass zum einen im Zuge der Transaktion sehr wohl Steuern von deutlich über 100 Millionen Euro anfallen würden. Er verwies dabei insbesondere auf transaktionsbedingte Steuern wie z.B. Grunderwerbsabgaben. Zum anderen würde der Staat auch künftig von höheren Gewinnen der beiden Autobauer profitieren, die durch die erlangten Kostenvorteile entstehen würden

Zu berücksichtigen bleibt auch, dass die Übernahme von Porsche steuerfrei gewesen wäre, wenn Volkswagen bis Mitte 2014 gewartet hätte. Solange wollte Winterkorn sich allerdings nicht gedulden.

Foto von Keith Williams, erstellt am 03.Juli.2008, bereitgestellt unter creative commons, via flickr.com: http://www.flickr.com/photos/92306213@N00/2634399798/

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