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Wunschanalyse Osram


Herzlich Willkommen zu unserer Wunschanalyse in Zusammenarbeit mit Stephan Heibel vom Heibel-Ticker.de Börsenbrief (www.heibel-ticker.de):

 

Die Analyse von Osram ist nicht leicht, denn der Konzern hat sich gerade von einem großen Teil seines Kerngeschäfts getrennt und die Bilanz ist schwer zu lesen. Ich erkenne in der nun schlanken Bilanz ein Wachstumsunternehmen mit großen Chancen, aber die Risiken des Konzernumbaus und der Eroberung neuer Märkte wiegen gleichzeitig ebenfalls schwer, so dass auf dem inzwischen hohen Kursniveau Chancen und Risiken in meinen Augen fair bewertet werden. 

 

Kennzahlen von Osram laut Sharewise.com

 

ISIN: DE000LED4000, WKN LED400

Kurs aktuell: 67,53€


 

   

 


 

 

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Von der Glühbirne zum Infrarotsensor
 

Osram kennen wir alle von den Glühbirnen, die Jahrzehntelang in unseren Häusern von den Decken baumelten. Siemens hat die Tochter vor vier Jahren ausgegliedert und an die Börse gebracht. Schon damals war das Ende der Glühbirne beschlossene Sache (Umsatzentwicklung bei Osram -0,3%), Osram investierte in die LED-Technik. Zum 31. März dieses Jahres wurde mit Ledvance dieser Teil des Unternehmens verkauft.

 

Der LED-Markt ist jedoch bereits heiß umkämpft, Osram muss dort mit maßgeschneiderten und intelligenten Lösungen punkten. So wirbt das Unternehmen mit „intelligenten Städten“, die mit Hilfe von Osram die Verkehrsdichte zur automatischen Ampelsteuerung ermitteln können, die über Sensoren verfügbare Parkplätze automatisch in zentrale Steuerungssysteme geben können und die Straßen bedarfsgerecht ausleuchten können. Der Bereich des Specialty Lighting wächst derzeit mit 8,1% p.a.

 

Richtig spannend wird es jedoch bei der Sensorik. Bei Infrarotsensoren bezeichnet sich Osram als Marktführer. Immer mehr Sensoren werden in Autos eingesetzt, sei es der Regensensor, die 3-D Raumerkennung (LIDAR), dem Spurhalteassistenten, dem Notbremsassistent, bei der Fahrerüberwachung bis hin zur Gesichtserkennung, unsichtbare LED-Elemente aus dem Hause Osram registrieren, was sich in der Umgebung abspielt. Mit 24% Wachstum hat sich dieser Bereich, genannt Opto Semiconductors, zu einem Drittel des Konzernumsatzes heraufgeschwungen.

 

Wachstums- und Ertragsperle
 

Nein, es ist nicht so, dass irgendein kleiner Bereich mit hohem Wachstum vielleicht in vielen Jahren einmal ordentlich zum Konzernergebnis beitragen könnte: Seit dem Verkauf von Ledvance ist bei Osram das alte Glühlampengeschäft klein und mit geringer Marge ausgestattet. Die großen Bereiche wachsen stark und verfügen über eine hohe Marge. Wer Osram also als traditionelles Glühlampenunternehmen mit niedriger Marge sieht, der muss seine Meinung überarbeiten.

 

Das herkömmliche Beleuchtungsgeschäft hat einen Anteil am Konzernumsatz von 19%, schrumpft um -0,3% und trägt eine Gewinnmarge von -6%. Das rückläufige Verlustgeschäft des Traditionsunternehmens ist also nur noch für weniger als ein Fünftel des Konzernumsatzes verantwortlich.

 

Specialty Lighting ist heute der größte Konzernbereich mit 47% Umsatzanteil und einer Gewinnmarge von 13%. Dieses Geschäft wächst jährlich um 8,1%.

 

Und Opto Semi ist bereits für ein Drittel des Konzernumsatzes verantwortlich, wächst mit 24% und trägt eine Gewinnmarge von stolzen 29%.

 

Wenn diese Entwicklung so anhält, wird bereits im Jahr 2020 die Hälfte des Umsatzes von Opto Semi kommen, 40% von Specialty Lighting und nur noch 10% aus dem herkömmlichen Beleuchtungsgeschäft. Das Gewinnwachstum würde sich bei einer solchen Entwicklung weiter beschleunigen, von derzeit 18% auf 20% p.a.

 

Vermeintlich hohe Bewertung
 

In vielen Analysen habe ich von der „hohen Bewertung“ gelesen, mit der Osram bereits bewertet sei. Das KGV 2017e steht bei 22, da in diesem Jahr einige Sonderkosten für die Abspaltung von Ledvance, dem herkömmlichen Beleuchtungsgeschäft, anfallen. Schon 2018 wird das KGVe auf 18 fallen. Bei einem erwarteten Gewinnwachstum von 18-20% finde ich das KGV fair, wenn nicht günstig.

 

Osram wird mit 7 Mrd. Euro Marktkapitalisierung bewertet, 5% (370 Mio. Euro) davon liegen als Nettoliquidität in der Bilanz. Damit ist die Kriegskasse von Osram ordentlich bestückt, um gegebenenfalls Übernahmen umzusetzen.

 

Die jährliche Dividende liegt bei 1,5%, Osram investiert derzeit noch stark in den Ausbau des Geschäfts. So wird eine Chipfabrik in Kulim, Malaysia gebaut, um dem überproportionalen Umsatzwachstum der Region Asien / Pazifik (+22%) Rechnung zu tragen.

 

Geschäftlicher Ausblick
 

Das Management gibt eine in meinen Augen konservative Prognose aus. Das Umsatzwachstum werde bei 7-9% liegen. Ich komme für das laufende Jahr eher auf 10-12%. Die Gewinnmarge werde bei 16,5 bis 17,5% liegen. Ich habe oben errechnet, dass schon im laufenden Jahr aufgrund des überproportionalen Wachstums der margenstarken Geschäftsbereiche eher 18% erzielbar sind.

 

Anhaltend hohe Investitionen werden aus dem Cashflow finanziert, das Management hat sich für einen ausgeglichenen Freien Cashflow ausgesprochen.

 

Derzeit profitiert Osram von dem Bau großer Städte in Asien. Dort werden intelligente Beleuchtungssysteme inzwischen sehr häufig eingesetzt, das Geschäft brummt. Ein Ende des Wachstum ist meiner Einschätzung nach vorerst nicht in Sicht.

 

Der Automobilmarkt befindet sich in  meinen Augen noch in einer frühen Phase der Innovationen. Allerdings gibt es schon eine Menge Sensoren, die eingesetzt werden. Es fehlt noch an der Software, die für eine zeitnahe Auswertung und Umsetzung der Signale verantwortlich ist. Stichwort AI – Artificial Intelligence (Künstliche Intelligenz). Sensoren werden zwar zunehmend eingesetzt, dürften aber früher oder später zum Allgemeingut mutieren. Ob dort die hohe Gewinnspanne von heute gehalten werden kann ist fraglich.

 

Kursverdreifachung seit Börseneinführung
 

Mitte 2013 wurde Osram von Siemens an die Börse gegeben. Die Erstnotiz erfolgte bei 23,80 Euro, das war gleichzeitig bislang auch das Tief der Aktie. Seither ist die Aktie unter großen Schwankungen zwischen 30 und 50 Euro seitwärts gelaufen und seit Anfang 2017 plötzlich nach oben ausgebrochen. Heute steht die Aktie bei 67,50 Euro, fast dem Dreifachen der Erstnotiz. Dabei hat die Kursrallye gerade in den vergangenen Monaten kräftig an Fahrt aufgenommen.

 

Es ist selten eine gute Idee, Aktien auf Allzeithochs zu kaufen. Ich empfehle stets, zumindest auf eine kleine Kurskorrektur um 5-7% zu warten. Das würde die Aktie von ihrem aktuellen Höchstkurs bei 68,25 Euro auf 63,50 Euro zurückführen. Doch sollte es zu einer ausgewachsenen Korrektur an den Aktienmärkten kommen, so ist aus charttechnischer Sicht auch ein Rutsch auf das Ausbruchsniveau bei 52 Euro möglich.

 

Kursziel für 12-18 Monate
 

Auf Sicht der nächsten 12-18 Monate kann ich mir für das seit der Ausgliederung von Ledvance beschleunigte Wachstum des Konzerns gut ein KGV von 20 vorstellen. Auf Basis der aktuellen Analystenschätzungen ist da nicht mehr viel Spielraum für einen Kursanstieg. Sprich: Die guten Wachstumsaussichten sind bereits weitgehend im Aktienkurs enthalten.

 

Fraglich ist, ob Analysten mit ihren Schätzungen zu nah an der konservativen Unternehmensprognose liegen. Ich gehe davon aus, dass das Unternehmen in den kommenden Quartalen die konservativen Prognosen deutlich übertreffen wird. Meiner optimistischen Prognose zufolge gebe es dann noch Spiel nach oben.

 

Das aktuelle Wachstum lässt sich aber nicht automatisch in die Zukunft projizieren. vielmehr geht Osram mit seinen Investitionen in Vorleistung, in der Hoffnung, das exorbitante Wachtum damit beizubehalten. Sicher ist das jedoch nicht. Damit ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau aus heutiger Sicht nicht unter-, sondern fair bewertet.

 

Es besteht deutliches Wachstumspotential, doch das Wachstum unterliegt Marktrisiken. Entsprechend ist Osram eine Wachstumsaktie mit hohen Risiken.

 

FAZIT

Wenn ich mir den Konzern anschaue dann sehe ich keinen Grund, auf dem aktuellen Kursniveau noch überstürzt zu kaufen. Vielmehr haben Anleger die großen Chancen des Konzerns realisiert und die Aktie entsprechend hoch gejubelt. Gelingt es Osram, das Wachstum durch die heftigen Investitionen hoch zu halten, dann kann die Aktie durchaus noch ordentlich weiter laufen. Doch auf dem aktuellen Niveau ist die aktuelle Situation des Konzerns in meinen Augen fair bepreist. Mit einem Kauf der Aktie würde ich auf einen deutlichen Rückschlag warten. 

Interessante Anlageideen arbeite ich in meinem Heibel-Ticker aus, schauen Sie doch mal rein. Wenn ich Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten soll, melden Sie sich doch einfach und unverbindlich für meinen kostenfreien Heibel-Ticker Börsenbrief an. 

Take Share,

Stephan Heibel

Autor: Stephan Heibel, Chefredakteur & Herausgeber Heibel-Ticker.de Börsenbrief

Ersteller der Finanzanalyse

 

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker.de Börsenbriefs, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.

QUELLEN: Kurse von finance.yahoo.com, Bilanzdaten und Geschäftsdaten stammen aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens sowie von der IR-Abteilung.

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NÄCHSTE WUNSCHANALYSE (by Heibel-Ticker): Attraktive EuroStoxx-Aktien

Internationale Anleger haben Geschmack an europäischen Aktien gefunden. Insbesondere vor dem Hintergrund des Chaos' in Washington sowie in einigen Schwellenländern erscheint Europa nach dem Wahlsieg Macrons in Frankreich wieder attraktiv. 

Stimmen Sie daher hier und heute darüber ab, welche der fünf folgenden EuroStoxx-Aktien unser Experte Stephan Heibel vom Heibel-Ticker Börsenbrief in der kommenden Wunschanalyse für Sie näher unter die Lupe nehmen soll:

 

  • Anheuser-Busch Inbev
  • L'Oreal
  • LVMH
  • Enel SpA
  • Unilever N.V.


(Die Box zur Abstimmung erscheint rechts oben, sofern man noch nicht abgestimmt hat.)

Der aktuelle Stand der Abstimmung lässt sich zudem auf dieser Seite ganz unten einsehen.

 

Osram Licht AG Aktie

53,80 €
0,85 %
Heute gewinnt die Osram Licht AG Aktie leicht an Wert, ein Anstieg von 0,85 %.

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Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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