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Wunschanalyse Alibaba


Herzlich Willkommen zu unserer Wunschanalyse in Zusammenarbeit mit Stephan Heibel vom Heibel-Ticker.de Börsenbrief (www.heibel-ticker.de):

 

Wenn ganz China künftig über Alibaba einkauft, dann ist die Bewertung dieses Highflyers angemessen. Alibaba ist Amazon und Ebay in einem, verfügt noch über eine Zahlungsabwicklung, die größer ist als Paypal und baut cloud-Dienste auf, nach denen sich IBM die Finger lecken würde. Doch der Wettbewerb innerhalb Chinas ist hart, ich halte die Bewertung trotz der rosigen Aussichten für zu hoch, da bspw. JD.com im Kerngeschäft von Alibaba besser aufgestellt ist.

 

Kennzahlen von Alibaba laut Sharewise.com

 

ISIN: US01609W1027, WKN A117ME

Kurs aktuell: 106,19€


 

   

 


 

 

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Die Marktkapitalisierung von Alibaba beträgt 264 Mrd. Euro. SAP, das wertvollste DAX-Unternehmen, bringt 114 Mrd. Euro auf die Waage, Siemens 111 Mrd. Euro. Ich bin kaum in der Lage, SAP oder Siemens in all ihren verschiedenen Facetten zu analysieren, erwarten Sie also bitte keine erschlagende Analyse von Alibaba – ich werde aber mein Bestes geben, zumindest einen guten Überblick zu vermitteln.

AMAZON, PAYPAL, EBAY UND IBM

85% des Konzernumsatzes erwirtschaftet Alibaba mit „eCommerce in China”. Alibaba versteht sich als Marktplatz wie eBay oder auch Amazon, über den Käufer und Verkäufer zusammengebracht werden. Eigene Produkte oder ein eigenes Netzwerk von Versandzentren betreibt Alibaba bei weitem nicht so intensiv wie Amazon. In dieser Hinsicht ist JD.com in China eher das Pendant zu Amazon.

Alibaba bietet Einzelhändlern Cloud-Dienste. Mit 765.000 Cloud-Kunden setzt Alibaba bereits jährlich 1 Mrd. USD um, die Wachstumsrate dieses Geschäftsbereichs liegt bei über 100%. Analysten geben der „AliCloud” ein Marktpotential von 20 Mrd. USD, damit könnte dieser Geschäftsbereich allein schon auf eine Marktkapitalisierung von 60-70 Mrd. USD kommen. Aktuell sorgen über 60.000 AliCloud-Entwickler dafür, das 70% aller neuen Webshops über die AliCloud gehen.

Ähnlich wie Ebay mit Paypal hat auch Alibaba mit AliPay eine eigene Zahlungsabwicklung über das Internet angeboten. Während Paypal inzwischen 180 Mio. Kunden zählt, tummeln sich bei AliPay schlappe 450 Mio. Kunden. Alibaba hält ein Drittel der Anteile von AliPay, die japanische Softbank ist ebenfalls Anteilseigner. Die Plattform wurde kürzlich umbenannt in Ant Financials, zum einen um sich von Alibaba zu emanzipieren, zum anderen um dem Charakter der Finanzplattform gerecht zu werden: Viele Ameisen, die zwar unkoordiniert, aber doch in die gleiche Richtung arbeiten, nämlich Zahlungsabwicklungen unabhängig von Banken über das Handy zu ermöglichen.

SEIDENSTRASSE

Mit der Seidenstraße verbinden viele nostalgische Reiseberichte und längst vergessene, enge Handelsbeziehungen zwischen Europa und China. Heute braucht ein Produkt von China über Kasachstan, Russland, Weißrussland, Polen, Deutschland, Belgien und Frankreich nach London bis zu 16 Tage. Alibaba baut derzeit entlang dieser Strecke Logistikzentren auf, um die Lieferzeiten zu verkürzen.

ANT FINANCIAL

Der in meinen Augen interessanteste Geschäftsbereich ist Ant Financial, ehemals AliPay. Der Wert dieses Geschäfts wird auf 75 Mrd. USD geschätzt, Paypals Marktkapitalisierung ist bei 53 Mrd. USD und die von Visa steht bei 221 Mrd. USD.

Indien hat sich für diese drei ambitionierten Zahlungsabwickler als bevorzugte Spielwiese entwickelt. Das Schwellenland Indien hat ein unzureichendes Bankennetz, so dass die aufstrebende Mittelklasse gerne über das Handy ihre Bankgeschäfte abwickelt. Im Land sind QR-Codes für Überweisungen gang und gäbe, wobei derzeit das von Visa unterstützte BharatQR-System die Nase vorn hat. Insbesondere die indischen Banken unterstützen BharatQR und Visa ist über die Banken als Kooperationspartner dabei.

Ant Financial setzt auf ein eigenes QR-System, das jedoch nicht kompatibel zu BharatQR ist. Derzeit laufen rund 10.000 Verkäufer von Ant Financial in Indien herum, um Einzelhändler auf das eigene QR-System zu holen. Der Vorteil: Banken bleiben außen vor. Das ist insbesondere für viele kleine Einzelhändler vorteilhaft, denn sie können mit Ant Financial sofort sämtliche Bankgeschäfte über das Handy abwickeln. Sie können Kreditlinien vereinbaren, Geld anlegen, Überweisungen tätigen, Versicherungen abschließen, an Crowd Funding partizipieren oder überschüssige Liquidität in Geldmarktfonds parken.

Der Geldmarktfonds Yu’e Bao von Ant Financial hat derzeit ein Volumen von 165,6 Mrd. USD und ist damit seit kurzem der weltweit größte Geldmarktfonds. Die Nummer zwei ist der J.P, Morgan US-Staatsanleihenfonds mit 150 Mrd. USD. Aktuell zahlt Yu’e Bao 3,93% Zinsen, also deutlich mehr als in Deutschland oder den USA.

GOLDGRÄBERSTIMMUNG

Für Amazon gelten die Bewertungsmodelle der Wallstreet nicht. Amazon investiert wie ein tollwütiger Hund, so dass jegliche Einnahmen in Zukunftsprojekten untergebracht werden und das Kurs/Gewinn-Verhältnis 2018e bei sage und schreibe 81 liegt. Kalkül von Jeff Bezos ist es, möglichst schnell neue Märkte zu erschließen. Auf Gewinne wird verzichtet, solange die Wachstumsgeschwindigkeit des Umsatzes stimmt.

Alibaba hat dieses Modell übernommen. Das KGV 2018e steht bei 27, doch in den kommenden Jahren erwarten Analysten mit durchschnittlich 4% Gewinnwachstum p.a. kaum noch eine attraktive Entwicklung. Jeder Pfennig, oder besser Juan, wird reinvestiert.

Es erinnert an die Goldgräberzeit, als derjenige den größten Gewinn machte, der ein neues Gebiet als erster fand und die dort an der Oberfläche herumliegenden Goldklumpen aufsammelte. So führt der Blick auf die Gewinnentwicklung in die Irre, wenn wir uns eine faire Bewertung für dieses Unternehmen ausrechnen wollen.

Immerhin hat Alibaba in den vergangenen fünf Jahren den Umsatz um jährlich über 50% gesteigert, und die Wachstumsgeschwindigkeit beim Umsatz beschleunigt sich aktuell wieder. Der eCommerce Markt in China wird auf 900 Mrd. USD im Jahr 2016 taxiert, Alibaba hat mit 15 Mrd. USD Umsatz gerade einmal einen Marktanteil von 1,6% und somit noch viel Platz zum Wachsen.

WETTBEWERB

Damit kommen wir zur wichtigsten Frage: Was macht der Wettbewerb? Alibaba agiert in China ziemlich geschützt vor ausländischen Wettbewerbern wie Amazon oder Ebay, denen seitens des chinesischen Politik-Aparats jede Menge Steine in den Weg gelegt werden. Aber auch innerhalb Chinas gibt es Wettbewerber, die erst zu nehmen sind.

Allen voran JD.com, ein Unternehmen, das viel enger am Geschäftsmodell von Amazon agiert als Alibaba. JD.com ist im Frühjahr 2014 ein halbes Jahr vor Alibaba an die Börse gegangen und hat seither das eingenommene Kapital dazu genutzt, Logistikzentren im ganzen Land aufzubauen. 90% der Bevölkerung Chinas können inzwischen laut Aussage von JD.com binnen 24h beliefert werden. Davon ist Alibaba weit entfernt.

Den Wettkampf zwischen Alibaba und JD.com würde ich vergleichen mit dem Wettkampf zwischen Ebay und Amazon. Alibaba und Ebay konzentrieren sich auf ihren digitalen Auftritt, auf die einfache und komfortable Abwicklung über Smartphone und auf passende Versicherungen für die Transaktionen. JD und Amazon hingegen nehmen viele Produkte in die eigenen Logistikzentren, bauen einen eigenen Kundendienst auf und sorgen für günstige und schnelle Lieferungen.

Bei uns ist der Kampf in meinen Augen bereits entschieden: Amazon hat gewonnen. In China hingegen ist der Ausgang noch offen, das zeigt auch der Marktwert der beiden Unternehmen. Alibabas 264 Mrd. USD Marktkapitalisierung stehen von JD.com nur 46 Mrd. USD gegenüber. David gegen Goliath, könnte man meinen. Ist der Kampf ebenfalls bereits entschieden, in China jedoch für den Ebay-ähnlicheren Dienst?

Ein weiteres Problem für Alibaba sind immer wieder Plagiate. Chinesen lieben westliche Produkte und kaufen, was das Zeug hält. Doch da jeder alles über Alibabas Plattform anbieten kann, gibt es dort auch viele Plagiate, unerlaubte Billigkopien von westlichen Produkten, die den Ruf von Alibaba beschädigen.

HOHE BEWERTUNG TROTZ EXORBITANTEM WACHSTUM

Im Geschäftsjahr 2016 (endete März 2017) hat Alibaba 15 Mrd. USD umgesetzt. Das ist ein Zehntel dessen, was Amazon umsetzt, dennoch ist Amazon nicht zehnmal soviel wert, sondern nur 50% mehr. Ebay setzt 10 Mrd. USD um, also zwei Drittel dessen, was Alibaba umsetzt, und ist nur ein Achtel dessen wert, was Alibaba auf die Waagschale bringt.

Klar, das „Potential” von Alibaba ist viel viel größer. Aber das Potential ist noch nicht geerntet, sondern es gibt ernstzunehmende Wettbewerber wie JD.com, die vom Geschäftsmodell vielleicht sogar besser aufgestellt sind.

KURSRAKETE

Die Aktie von Alibaba hat sich in den vergangenen 12 Monaten verdoppelt. Die gute Performance ging einher mit der Erholung der Wirtschaft in China. Nach zwei Jahren mit rückläufigen Wachstumsraten und mit der vorherrschenden Angst einer harten Landung zeigte sich in den vergangenen Monaten, dass China durchaus in der Lage ist, die Wirtschaft durch gezielte Eingriffe zu steuern. Die chinesische Börse erlebte einen Aufschwung und Unternehmen, die für westliche Anleger ein verständliches Geschäftsmodell haben, und dazu gehört Alibaba, wurden überproportional in die Höhe gejubelt.

China öffnet sich, in den kommenden Jahren wird China immer stärker in den IWF integriert und entsprechend seine eigenen Finanzmärkte öffnen müssen. Da werden dann auch Aktien von lokalen Unternehmen für Anleger verfügbar. Alibaba hatte bislang den Vorteil, an der US-Börse gelistet zu sein, und galt daher auch als Vehikel, um am chinesischen Wachstum teilzuhaben.

Wenn ich mir den steil ansteigenden Kursverlauf der Aktie von Alibaba anschaue und die Bewertungskriterien mit großem Wohlwollen auslege, dann kann die Rallye durchaus noch eine Weile weitergehen. Wer also mitsegeln möchte und ein Engagement als Spekulation betrachtet, der kann gerne einsteigen.

Ich habe jedoch eine lange Liste von chinesischen Unternehmen, die ich mir in den nächsten Wochen näher anschauen möchte – angefangen mit JD.com. Und ich gehe davon aus, dass es einige chinesische Unternehmen mit ähnlichen Wachstumschancen gibt, die jedoch noch nicht so exorbitant hohe Bewertungsniveaus erreicht haben.

FAZIT

Alibaba ist ein beliebtes Vehikel westlicher Anleger, um am chinesischen Aufschwung zu partizipieren. Die Bewertung ist jedoch bereits sehr hoch und meiner Einschätzung nach wird der Wettbewerb innerhalb Chinas nicht ausreichend in Betracht gezogen. Ich werde mich auf die Suche nach anderen chinesischen Unternehmen machen, mit ähnlichen Wachstumschancen aber niedrigerem Bewertungsniveau.
 

Interessante Anlageideen arbeite ich in meinem Heibel-Ticker aus, schauen Sie doch mal rein. Wenn ich Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten soll, melden Sie sich doch einfach und unverbindlich für meinen kostenfreien Heibel-Ticker Börsenbrief an. 

Take Share,

Stephan Heibel

Autor: Stephan Heibel, Chefredakteur & Herausgeber Heibel-Ticker.de Börsenbrief

Ersteller der Finanzanalyse

 

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker.de Börsenbriefs, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.

QUELLEN: Kurse von finance.yahoo.com, Bilanzdaten und Geschäftsdaten stammen aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens sowie von der IR-Abteilung.

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NÄCHSTE WUNSCHANALYSE (by Heibel-Ticker): Performer im MDAX

Der DAX hat neue Allzeithochs erklommen, noch eindrucksvoller ist jedoch die Performance des MDAX, der ebenfalls Allzeithochs erzielte. Die folgenden MDAX-Werte haben in den vergangenen Wochen besonders gut abgeschnitten und trugen damit maßgeblich zur Rallye bei. Nähert sich die Rallye ihrem Ende oder sind die Titel noch immer günstig bewertet? Gerne gehe ich dieser Frage anhand einer Wunschanalyse eines der folgenden Titel nach.

Stimmen Sie daher hier und heute darüber ab, welche der fünf folgenden Aktien unser Experte Stephan Heibel vom Heibel-Ticker Börsenbrief in der kommenden Wunschanalyse für Sie näher unter die Lupe nehmen soll:

 

  • Hella KGaA
  • Osram Licht AG
  • Norma Group SE
  • Duerr AG
  • Jungheinrich AG Vz


(Die Box zur Abstimmung erscheint rechts oben, sofern man noch nicht abgestimmt hat.)

Der aktuelle Stand der Abstimmung lässt sich zudem auf dieser Seite ganz unten einsehen.

 

Alibaba Group Holding Ltd ADR Aktie

75,60 €
0,80 %
Die Alibaba Group Holding Ltd ADR Aktie erlebt heute einen kleinen Anstieg von 0,80 %.
Die Community sieht Alibaba Group Holding Ltd ADR positiv: Viel mehr Buy- als Sell-Einschätzungen.
Für Alibaba Group Holding Ltd ADR sieht die Community ein Kursziel von 114 €, was eine erhebliche Steigerung um über 50% gegenüber dem aktuellen Kurs von 75.6 € bedeutet.
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Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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