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Wunschanalyse BASF


Herzlich Willkommen zu unserer Wunschanalyse in Zusammenarbeit mit Stephan Heibel vom Heibel-Ticker.de Börsenbrief (www.heibel-ticker.de).

 

Weltweit wird die Chemiebranche neu strukturiert, doch BASF spielt nur als Resteverwerter mit. Nach dem Vorstandswechsel im Mai wird BASF eine neue Richtung einschlagen. Die Aktie dürfte in den kommenden Monaten volatil werden bis der neue CEO die neue Richtung ausgegeben hat.

 

Kennzahlen von BASF laut Sharewise.com

 

ISIN: DE000BASF111, WKN BASF11

Kurs aktuell: 95,34€

 

 

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  13 Mitglieder

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  29 Analysten

  101,00 €

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Kernkompetenz der Deutschland AG
 

Deutschland ist weltweit bekannt für seine Autos? Für den Maschinenbau? Beide Branchen wären verloren, wenn nicht eine weltweit führende Chemieindustrie das Rückgrat dafür bilden würde. Nachdem Hoechst in den 90ern ausgespalten wurde und Bayer sich traditionell stark um Pharma und Agrar kümmert, ist BASF nun die unangefochtene Nummer Eins in Deutschland und die Nummer Zwei weltweit hinter DowDuPont.

 

Funktionswäsche für Sportler, die Farbe Ihres Autos, aber auch die Innenverkleidung, Trockentücher und Windeln, Reinigungsmittel bis hin zu Kosmetika in Ihrem Badezimmer, Verpackungen und auch viele Nahrungsmittelzusatzstoffe sind auf die Forschung unserer Chemiebranche zurückzuführen.

 

Das Geschäft von BASF wird in Chemikalien (23%), Reinigungs- und Pflegeprodukte (26%) und Farben und Baumaterialien (33%) untergliedert. Die Bereiche Agrar (10%) und Öl und Gas (5%) sind lukrative Randaktivitäten, die überproportional von Synergien aus dem Konzern profitieren.

 

Fusionskarussell

 

Vor zwei Jahren ist Dow Chemical mit DuPont zusammengegangen, mit einer Marktkapitalisierung von 145 Mrd. Euro ist der neue Chemiegigant mit Abstand Weltmarktführer, BASF bringt nur 87 Mrd. Euro auf die Waage.

 

Doch die Marktkapitalisierung der beiden Unternehmen hat sich seit der Fusion parallel entwickelt. Es ist bislang nicht der Fall, dass DowDuPont seine Größenvorteile ausspielen könnte, um Marktanteile zu gewinnen. Vielmehr gelingt es bislang BASF, durch effizientes Kostenmanagement eine überproportionale Gewinnentwicklung zu seinem Wettbewerber vorzuzeigen.

 

CEO Kurt Bock ist es gelungen, die Fusion der beiden Giganten zum eigenen Vorteil zu nutzen. Im Rahmen der Kartellverhandlungen zur Fusion mussten DuPont und Dow Chemical einige Unternehmensbereiche verkaufen, BASF stand als Käufer parat und konnte so gezielt seine Geschäftsbereiche ausbauen.

 

Überhaupt ist CEO Kurt Bock eher ein Mann der kleinen Schritte anstelle von medienwirksamen Mega-Fusionen: Kürzlich kaufte BASF Chemetall für 3,1 Mrd. USD und ergänzte dadurch seinen größten Geschäftsbereich um Chemikalien für die Oberflächenbehandlung. Im Verlauf des laufenden Jahres werden für 1,6 Mrd. Euro Bereiche von Solvay dem eigenen Chemikalienbereich zugefügt.

 

Und anstatt selber ein Gebot für den letzten verbleibenden unabhängigen Saatguthersteller Monsanto abzugeben steht BASF im Rahmen der Kartellverhandlungen von Bayer und Monsanto erneut als Käufer überschüssiger Unternehmensbereiche parat: Für 5,9 Mrd. Euro wird BASF Agarbereiche von den beiden Fusionspartnern übernehmen.

 

Hinter der Strategie von Bock steckt eine messerscharfe Analyse: für innovative Wachstumsbereiche mit großen Synergien im Konzern wird zugekauft, eigenständige Bereiche, in denen überwiegend einfache Massenprodukte hergestellt werden, stehen zum Verkauf.

 

Doch damit hat Bock seinen Konzern ins Abseits manövriert: Nicht nur Dow Chemical und DuPont haben sich zusammen geschlossen, in der rabischen Welt wird ein Zusammenschluss von Saudi Aramco mit Sabic diskutiert und in China  sprechen Sinochem und Chemchina miteinander. BASF könnte schon bald vollständig vom Siegerpodest der weltweiten Chemieriesen gestoßen werden.

 

Wechsel an der Konzernspitze
 

Im Jahr 2011 folgt Kurt Bock, BWLer, dem damaligen Konzernchef Jürgen Hambrecht (Chemiker). Wenige Monate nach seinem Amtsantritt setzte Bock sich ein Ziel: Umsatz und Gewinn von BASF wolle er binnen 10 Jahren verdoppeln. Heute, sieben Jahre später, ist der Umsatz durch eine Reihe von Verkäufen (siehe oben) um 10% geschrumpft. Die Effizienz im Konzern konnte etwas verbessert werden, doch der Umsatzrückgang konnte nur ausgeglichen werden.

 

Zum Jahreswechsel wurde überraschend bekannt gegeben, dass Bock seinen bis 2021 laufenden Vertrag diesen Mai vorzeitig auflöst, um Platz für einen neuen CEO und damit eine neue Strategie zu machen. Sein Nachfolger heißt Martin Brudermüller (Chemiker). Bock selbst wird in zwei Jahren den Aufsichtsratsvorsitz von Hambrecht übernehmen. Während also bislang ein im Detail des Chemiekonzern verwurzelter Aufsichtsratschef die Finanztricks seines Vorstandsvorsitzenden beaufsichtigte, wird in der Zukunft ein Finanzjongleur im Aufsichtsrat einen Chemmiker im Vorstand beaufsichtigen. Grundsätzlich halte ich die neue Rollenverteilung für viel sinnvoller.

 

Als ich vor zwei Jahren im Rahmen meiner damaligen Wunschanalyse zu BASF die Möglichkeit diskutierte, dass BASF doch Monsanto kaufen könnte, fügte ich umgehend hinzu, dass Kurt Bock ein Manager ist, dem ein solch mutiger Schritt kaum zuzutrauen ist. Der Chemiker Brudermüller ist nach alter BASF-Tradition tief in der Chemie verwurzelt und gilt als mutig und angriffslustig. Mit Bock als Oberaufseher, der die Finanzierungsmöglichkeiten von mutigen Ideen kontrolliert, ist es Brudermüller durchaus zuzutrauen, die BASF im weltweiten Chemiekarussell neu auszurichten.

 

Rekordergebnis führt Aktie auf Allzeithoch
 

Die Aktie hat vor einer Woche ein neues Allzeithoch knapp unter 100 Euro erzielt. Die Kritik an Kurt Bock kann man nur verstehen wenn man sich vor Augen hält, dass DowDuPont schon seit 2016 unzählige neue Allzeithochs erklommen hat.

 

Gerade das Öl- und Gasgeschäft sowie die Sparte Chemikalien haben im abgelaufenen vierten Quartal 2017 positiv überrascht. Zudem konnte BASF durch die US-Unternehmenssteuerreform einen außerordentlichen Gewinn von 400 Mio. Euro verbuchen.

 

Nach einem problematischen Jahr 2016 konnte 2017 damit ein deutlicher Umsatz- und Gewinnsprung erzielt werden. Der Umsatz stieg um 12%, der Gewinn (EBIT) sogar um 36%. Damit wurden insbesondere beim Gewinn die Analystenschätzungen deutlich übertroffen.

 

Der Geschäftsverlauf im Jahr 2017 war positiv, aber das vierte Quartal hat nochmals die Zahlen nach oben gerissen. Vor dem Hintergrund, dass dies das letzte Jahresergebnis des CEOs Kurt Bock ist, werde ich skeptisch: Es liegt in der Natur des Menschen, sich zum Abschied in ein gutes Licht zu setzen. Ich habe den Eindruck, dass in diesen Zahlen alles positive enthalten ist, was Bock irgendwo ausgraben konnte.

 

Und wie es in der Wirtschaft so üblich ist dürfte auch sein Nachfolger Brudermüller keine Ausnahme darstellen und als erste Amtshandlung alle Leichen aus dem Keller holen. Sprich: Nach Amtsübernahme von Brudermüller wird es ein bis zwei Quartale dauern bis dann ein „überraschend“ schlechtes Quartalsergebnis mit jeder Menge Sondereffekten veröffentlicht wird. Damit drückt der neue CEO erst einmal den Reset-Knopf und zeigt, wie problematisch das Unternehmen in Wirklichkeit ist, das er übernommen hat. Und von nun an wird der neue CEO an der Konzernentwicklung gemessen.

 

Wenn man sich die Vorgeschichte von Brudermüller anschaut ist nicht mit einem wohlwollenden Verhalten gegenüber seinem Vorgänger zu rechnen. Schon 2011 stand Brudermüller als CEO-Kandidat in der Warteschlange, musste sich jedoch Bock gegenüber geschlagen geben. Jetzt endlich darf er ran, und er wird genau wissen, wo er nach Leichen suchen muss.

 

Faire Bewertung
 

Für 2019 erwarten Analysten ein Gewinnwachstum von 5,5% für BASF. Das KGV 2019e von 14 erscheint für dieses mickrige Gewinnwachstum ziemlich hoch, wird jedoch durch die attraktive Dividendenpolitik des Konzerns relativiert: 3,5% Dividendenrendite lassen den Anleihemarkt unattraktiv aussehen. Das Unternehmen verfügt über einen hohen freien Cashflow, die Dividende könnte meiner Ansicht nach noch erhöht werden.

 

Die Verschuldung des Konzerns ist niedrig, da ist noch Luft für größere Übernahmen.

 

Fazit: Ende 2018 könnte guter Kaufzeitpunkt werden
 

Kurt Bock hat sich mit einem Rekordergebnis in der Geschichte von BASF ein Denkmal gesetzt. Der neue CEO Brudermüller wird im Verlauf des Jahres jedoch den Reset-Knopf betätigen und die Ist-Situation, als auch die Wachstumserwartungen deutlich dämpfen. Langfristanleger können diesen Prozess gerne aussitzen, doch wer einen Einstieg erwägt, der sollte ein paar Monate warten.

 

Interessante Anlageideen arbeite ich in meinem Heibel-Ticker aus, schauen Sie doch mal rein. Wenn ich Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten soll, melden Sie sich doch einfach und unverbindlich für meinen kostenfreien Heibel-Ticker Börsenbrief

 

Take Share,

Stephan Heibel
 

Autor: Stephan Heibel, Chefredakteur & Herausgeber Heibel-Ticker.de Börsenbrief

Ersteller der Finanzanalyse

 

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker.de Börsenbriefs, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.

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NÄCHSTE WUNSCHANALYSE (by Heibel-Ticker): Frühjahrsrallye 2018

Die Rallye ist breit aufgestellt, viele Branchen profitieren, die in den vergangenen Jahren vergessen wurden: Finanzen, Gesundheit, Einzelhandel, Industrie, ja sogar Luxusartikel profitieren.

Stimme jetzt darüber ab, welche der fünf folgenden Aktien unser Experte Stephan Heibel vom Heibel-Ticker Börsenbrief in der kommenden Wunschanalyse näher unter die Lupe nehmen soll:

  • Deutsche Bank
  • Fresenius
  • Adidas
  • Siemens
  • Hugo Boss

(Die Box zur Abstimmung erscheint rechts oben, sofern man noch nicht abgestimmt hat.)

Der aktuelle Stand der Abstimmung lässt sich zudem auf dieser Seite ganz unten einsehen.

 

 

BASF SE Aktie

51,00 €
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Ein geringfügiger Verlust für BASF SE heute, um -0,70 %.
Die BASF SE Aktie wird von der Community stark bevorzugt: Mehrere Buy-Einschätzungen, keine Sell-Einschätzungen.
Das Kursziel von 60 € für BASF SE weist auf ein leicht positives Potenzial gegenüber dem aktuellen Kurs von 51.0 € hin.
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Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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