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Wunschanalyse Alphabet


Herzlich Willkommen zu unserer Wunschanalyse in Zusammenarbeit mit Stephan Heibel vom Heibel-Ticker.de Börsenbrief (www.heibel-ticker.de):

 

Die Google-Mutter Alphabet dominiert den Werbemarkt im Internet, egal ob auf dem heimischen PC, oder auf dem mobilen Smartphone oder Tablet. In den vergangenen Wochen ist die Aktie jedoch unter Druck geraten. In der vorliegenden Wunschanalyse schaue ich auf die Gründe und gebe eine Einschätzung über das vermeintlich hohe Bewertungsniveau der Aktie.

 

 

Kennzahlen von Alphabet Inc. laut Sharewise.com

ISIN: US02079K3059, WKN A14Y6F

Kurs aktuell: 780€  


 
 

 

Ø Kursziel €

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Mitglieder

866 €

3

-

1

43 Analysten

902 €

37

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1


 

 

EXORBITANTES WACHSTUM GÜNSTIG BEWERTET

Analysten erwarten in den kommenden fünf Jahren für die Google-Mutter Alphabet ein jährliches Gewinnwachstum von durchschnittlich 19%. Ich bin bereit, einen Marktführer mit einem KGV zu bewerten, das der doppelten Gewinnwachstumsgeschwindigkeit entspricht, also für Alphabet bis zu 2 x 19 = 38. Das KGV 2018e von Alphabet beträgt aber nur 23. Die Wunschanalyse könnte bereits hier enden, Alphabet ist ein Kauf, nicht umsonst befindet sich die Aktie in unserem Heibel-Ticker Portfolio.

Doch schauen wir uns das Unternehmen dennoch näher an.


AUSVERKAUF NACH JÜNGSTEN QUARTALSZAHLEN

Ende Juli veröffentlichte
Alphabet Quartalszahlen, die hinter den Erwartungen der Analysten lagen. Die Kosten für das Generieren von Traffic (TAC) stiegen unerwartet stark an, gleichzeitig sanken die Werbeeinnahmen pro Klick stärker als erwartet. Zudem wurde die durch die EU-Kartellbehörde verhängte Kartellstrafe in Höhe von 2,7 Mrd. USD verbucht, was den Gewinn schmälerte. Die Aktie von Alphabet ist infolge dieser Hiobsbotschaft um 10% ausverkauft. Zu Unrecht, wie ich meine.


KARTELLSTRAFE ALS ANZEICHEN FÜR WIRTSCHAFTSKRIEG ZWISCHEN EU UND USA

Die EU Kartellbehörde hat Ende Juni die bislang höchste Kartellstrafe der Geschichte der EU verhängt. Google wird vorgeworfen, seine dominante Position im Suchmaschinengeschäft (in der EU meist über 90%) dahingehend auszunutzen, um eigene Shopping-Ergebnisse prominenter zu präsentieren als Shoppingergebnisse Dritter. Damit würden in Europa Online-Einzelhändler benachteiligt, so die EU Kartellbehörde.

Die Strafe folgt dem Vorwurf gegenüber Facebook, WhatsApp Nutzerdaten interkontinental auszutauschen und damit die Persönlichkeitsrechte der europäischen Nutzer zu verletzen. Auch hier ist die EU Kartellaufsicht aktiv und auch hier droht eine Strafe in Milliardenhöhe.

Nicht zu vergessen ist auch die Klage auf 13 Mrd. Euro Steuerrückzahlungen gegen Apple, denn das Unternehmen habe in Irland zu wenig Steuern gezahlt, so die EU.

Diese Verfahren zeigen, dass die Zeit des großzügigen Tolerierens der Raubzüge von US-Unternehmen durch das europäische System endet. Die Verfahren wurden bereits vor dem überraschenden Wahlsieg Donald Trumps eingeleitet, ich würde sie also nicht als Antwort auf seine protektionistische Neigung sehen. Vielmehr ist die EU endlich in der Lage, die Geschäftsmodelle der jungen amerikanischen Tech-Unternehmen zu verstehen und Probleme für unser Wirtschaftssystem, sei es wettbewerbsrechtlich, sei es steuerrechtlich, anzugehen.

Während das Internet in Wildwest-Manier von US-Unternehmen gestaltet wurde, folgt nun die Anpassung an unser Wirtschaftssystem. Ich gehe davon aus, dass es weitere aufsehenerregende Verfahren mit weiteren Strafen in Milliardenhöhe geben wird. Und ja, die Strafen werden um so höher ausfallen und um so konsequenter eingefordert, je stärker US-Präsident Donald Trump sein „America First” umsetzt.

Es kommen also zwei Dinge zusammen: Zum einen entwickelt sich endlich ein Verständnis in der EU über die Geschäftsmodelle der jungen Internetunternehmen. Zum anderen fordern die USA uns geradezu auf, die „America First”-Politik zu erwidern.

Wenn also Analysten die 2,7 Mrd. USD Kartellstrafe als einmalige Zahlung bei der Bewertung des Konzerns unberücksichtigt lassen, würde ich dennoch dem veränderten Geschäftsumfeld dadurch Rechnung tragen, dass es künftig für Google nicht mehr ganz so einfach sein wird, neue Angebote in eine Monopolstellung zu bringen.


STEIGENDE KOSTEN BEI SINKENDEN PREISEN

Der andere große Vorwurf, der zu dem Ausverkauf der Aktien führte, ist in meinen Augen jedoch irrelevant. Da beschweren sich Analysten über die angestiegenen Kosten und lassen völlig außer Acht, dass Umsatz und Gewinn deutlich über den Erwartungen angesprungen sind. Der Umsatz ist im abgelaufenen Quartal um 21% auf 26 Mrd. USD gesprungen und lag um 1,5% über den Erwartungen, der Gewinn sprang um 20,3% auf 8,42 USD/Aktie und lag damit um 6% über den Erwartungen.

Google hat also mehr Umsatz generiert als von Analysten erwartet. Dazu muss Google mehr Surfer auf die eigenen Webseiten leiten. Das kostet Geld, und mit zunehmender Anzahl von Nutzern steigt der Preis. Es wird immer teurer, noch einen zusätzlichen Nutzer zu gewinnen. Google hat mehr Nutzer gewonnen als gedacht, natürlich werden dadurch die TACs, also die durchschnittlichen Kosten für die Gewinnung neuer Nutzer in die Höhe getrieben.

Gleichzeitig verdient Google mit Werbeanzeigen Geld, die es den Nutzern zeigen kann. Werbetreibende haben ihre Preise und Google holt sich so viel Werbung, wie es Nutzer anbieten kann. Zuerst wird natürlich genau die Werbung eingeblendet, die am besten bezahlt wird, und dann geht es bei dem Preis für die Werbung so lange runter, bis auch der letzte Nutzer mit Werbeanzeigen beglückt wurde. Je mehr Nutzer, desto niedriger wird also der Preis für die letzte Werbung und dadurch natürlich auch der durchschnittliche Werbepreis.

Google fährt weiterhin eine Eroberungsstrategie. Wir befinden uns weiterhin in der Zeit, in der sich die Werbeplattformen ihr Stück am Kuchen der Werbetreibenden sichern. Es geht hier um Marktanteile, die nach erfolgreicher Eroberung über Jahre konstant bleiben. Wer sich heute eine gute Position erobert, wird in den kommenden Jahren dank größerer Marktanteile mehr Werbeeinnahmen erzielen.

So stehen sich nun zwei verschiedene Anlegertypen gegenüber: Die einen sind zufrieden mit der Marktmacht Googles und wünschen sich einfach nur hohe Gewinne. Die anderen verzichten auf heutige Gewinne, wenn Google dadurch seine Marktmacht ausbauen kann. Google ist ein Wachstumsunternehmen, daher werden sich die Wachstumsprotagonisten früher oder später wieder durchsetzen. Doch kurzfristig besteht Verkaufsdruck durch diejenigen Anleger, die sich ein weniger aggressives Vorgehen Googles gewünscht hätten, zugunsten des Gewinns.


MARKTANTEIL GOOGLES

So einfach wie in Europa hat es Google anderswo nicht. In Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland und vielen anderen EU-Ländern verfügt Google über einen Marktanteil im Bereich der Suchmaschine von 94% und mehr. Das kann man getrost als Monopol bezeichnen.

Auch Australien, Südamerika und einige westlich orientierte Länder Südostasiens, wie Singapur, zeigen eine Marktmacht von Google von über 94%.

In Russland (52%) und China (2%) hingegen tut sich Google schwer. Überraschend ist der geringe Anteil von Google in den USA (63%). Dort verfügen Bing (22%, gehört zu Microsoft) und Yahoo! (12%) noch über nennenswerte Marktanteile. Wachstum findet derzeit dadurch statt, dass immer mehr Internettraffic über die Mobilfunknetze läuft. Hier gelingt es Google, selbst in den USA den beiden Wettbewerbern Bing und Yahoo! Anteile abzunehmen.

85% der Einnahmen von
Alphabet stammen aus dem Suchmaschinengeschäft. Entsprechend sensibel verfolgen Analysten die Entwicklung in diesem Geschäftsbereich und entsprechend panisch reagieren sie, wenn da vermeintliche Wolken am Horizont auftauchen.


ÜBERSICHT GESCHÄFTSBEREICHE

Natürlich kennen wir Google als Suchmaschine, egal ob auf dem PC oder auf dem Handy. Viele von Ihnen nutzen ein Gmail-Account von Google. Zudem bietet Google mit dem Google Drive auch einen Online-Speicher für Dokumente an. Picasa heißt das entsprechende Angebot für Photos, die dann Freunden als Album gezeigt oder auch zum Herunterladen zur Verfügung gestellt werden können.

Ich selbst nutze Google News und Maps intensiv. Auch Youtube verwende ich immer häufiger, wenn ich nach bestimmten Videos oder Infos suche.

Google Hangouts hat sich im Bereich der Socials einen Namen unter Entwicklern gemacht. Dort steht auch das Smartphone-Betriebssystem Android und der Browser Chrome hoch im Kurs.

Ans Geld verdienen ohne Werbung denkt Google beim Online Shopping, wo sich das Unternehmen ein Scheibchen des Umsatzes der Einzelhändler abschneidet. Diese werden begleitet durch den Google Appstore oder aber auch das Google Wallet. Dreh und Angelpunkt dieser Angebote sind Google AdWords für Werbetreibende und AdSense für Webseitenbetreiber, wo Angebot und Nachfrage nach Werbung in Einklang gebracht werden und Google sich ebenfalls ein kleines Scheibchen davon abschneidet.

Die Menge an Diensten, die Google in der Hand hält, erschlägt einen, oder?


ZUKUNFTSMUSIK

Und dabei haben wir noch nicht einmal die Bereiche gesehen, mit denen Google in der Zukunft Geld verdienen möchte. Allen voran YouTube, die Videoplattform, die von Content lebt, den Nutzer einstellen. Google hat bislang erst sehr zaghaft begonnen, diese Videos mit Werbung zu versehen. Analysten erwarten von diesem Geschäft den nächsten Wachstumsschub für Google.

Doch langsam aber sicher kämpft sich Google auch in den Markt der Hardware vor: Google Glases war ein erster Testballon, wie auch das Nexus als eigenes Smartphone. Beide Geräte werden derzeit überarbeitet, es wird erwartet, dass Google einen zweiten Anlauf unternimmt, um diese Produkte im Markt zu platzieren (das Smartphone unter dem neuen Namen Pixel). Und der Google Home Speaker à la Alexa von Amazon, der im Wohnzimmer die Wünsche seiner Nutzer aufschnappt, wird derzeit erfolgreich verkauft.

Dann ist da noch Waymo, Googles Vorstoß zum autonomen Fahren. Kaum ein anderes Unternehmen hat derzeit so viele auswertbare Fahrkilometer von autonom fahrenden Autos wie Google Waymo. Ich kann mir zwar nur schwer vorstellen, dass Google mal Autos bauen wird, aber wenn meine Erwartung richtig ist, wird künftig der Anteil der Softwarekosten in Autos deutlich höher sein als heute – Stichwort Bord Entertainment und eben autonomes Fahren. Dies ist einer der wenigen heute schon absehbaren Megatrends und Google positioniert sich frühzeitig, um auch dort eine führende Rolle einzunehmen.

Bei all diesen Zukunftsentwicklungen hat Google sein Kerngeschäft im Visier: die Auslieferung von Werbung an so viele Kunden wie möglich. Sei es aus Youtube, über neue Geräte wie Glases, sei es im selbstfahrenden Auto. Ich glaube nicht, dass Google Autobauer oder Brillenhersteller angreifen wird, aber das Unternehmen positioniert sich geschickt, diese Bereiche mit passenden Werbeformaten ins eigene Werbeuniversum einzubeziehen.


FAZIT

Na, mein Fazit habe ich ja schon in die Einleitung geschrieben. Die Bewertung ist günstig, das Wachstum auf absehbare Zeit gesichert. Ich halte den aktuellen Rückschlag im Aktienkurs für eine günstige Kaufgelegenheit. Aufkommender Gegenwind seitens der EU könnte noch eine Reihe von kostenintensiven Maßnahmen erfordern, die das Gewinnwachstum ein wenig verlangsamen. Doch auch dann bleibt noch genügend Spielraum für eine höhere Bewertung der Aktie.

 

Interessante Anlageideen arbeite ich in meinem Heibel-Ticker aus, schauen Sie doch mal rein. Wenn ich Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten soll, melden Sie sich doch einfach und unverbindlich für meinen kostenfreien Heibel-Ticker Börsenbrief an. 

 

Take Share,

Stephan Heibel
 

Autor: Stephan Heibel, Chefredakteur & Herausgeber Heibel-Ticker.de Börsenbrief

Ersteller der Finanzanalyse

 

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker.de Börsenbriefs, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.

QUELLEN: Kurse von finance.yahoo.com, Bilanzdaten und Geschäftsdaten stammen aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens sowie von der IR-Abteilung.

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NÄCHSTE WUNSCHANALYSE (by Heibel-Ticker): MDAX-Unternehmen
 

Während der Sommer immer gut ist für eine überraschende Korrektur, scheiden sich für den Herbst die Geister: Wird eine fulminante Rallye folgen oder kommt es zum Crash? Ich bin auf der Seite der Optimisten und würde mich daher bullisch positionieren. Gerne schaue ich mir für Sie ein MDAX-Unternehmen näher an. 

Stimme jetzt darüber ab, welche der fünf folgenden Aktien unser Experte Stephan Heibel vom Heibel-Ticker Börsenbrief in der kommenden Wunschanalyse näher unter die Lupe nehmen soll:
 

  • Zalando
  • Aurubis
  • Dürr
  • Krones
  • Uniper

(Die Box zur Abstimmung erscheint rechts oben, sofern man noch nicht abgestimmt hat.)

Der aktuelle Stand der Abstimmung lässt sich zudem auf dieser Seite ganz unten einsehen.

 

 

 

Alphabet Inc. A Aktie

156,56 €
-0,22 %
Einen leichten Verlust von -0,22 % verzeichnet heute die Alphabet Inc. A Aktie.
Die Aktie ist derzeit ein absoluter Favorit unserer Community mit 79 Buy-Einschätzungen und keiner einzigen Sell-Einschätzung.
Die Community prognostiziert für Alphabet Inc. A ein Kursziel von 162 €, was einen leichten Anstieg gegenüber 156.56 € darstellt.
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Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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