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UBS: Milliardenstrafe für Libor-Manipulation wird den Quartalsverlust deutlich erhöhen


Rund 1,4 Milliarden Franken (ca. 1,16 Milliarden Euro) zahlt die UBS, um sich aus den Verstrickungen im Libor-Skandal zu lösen und wird damit im laufenden Quartal einen Verlust von 2 bis 2,5 Milliarden Franken ( ca. 1,7 bis 2,1 Milliarden Euro) ausweisen, wie die Schweitzer Großbank am Mittwoch in Zürich mitteilte.

Mit ihren freiwilligen Strafzahlungen erzielte die UBS eine Einigung mit Aufsichtsbehörden in den USA, in Großbritannien und in der Schweiz. Dem größten Schweizer Geldinstitut war im Rahmen des Libor-Skandals von den ermittelten Behörden vorgeworfen worden, den Libor-Zins manipuliert zu haben. Der Libor regelt als täglich festgelegter Referenzzinssatz im Interbankengeschäft, die Höhe des durchschnittlichen Zinssatzes zu dem sich die Banken untereinander Geld leihen.

In die Manipulation des Libors sollen zahlreiche Großbanken verstrickt sein. Insgesamt werden derzeitig weltweit mehr als ein Dutzend Institute von Aufsichtsbehörden durchleuchtet, unter anderem auch die Deutsche Bank. Im Sommer zahlt bereits die britische Barclays Bank eine Strafe von rund 360 Millionen Euro. Die Royal Bank of Scotland rechnet in Kürze mit einer Einigung, die ersten Schätzungen zufolge bei rund 430 Millionen Euro liegen könnte.

Mit den Strafzahlungen in Milliardenhöhe kauft sich die UBS aus fast allen Ermittlungen im Libor-Skandal heraus. Dabei ging mit 1,2 Milliarden Franken die größte Summe an das US-amerikanische Justizministerium und die US-Handelsaufsichtsbehörde CFTC. Die UBS bekannte sich zu mehreren Verstößen. Unter anderem gestand die Tochterfirma UBS Securities Japan ein, durch Missbrauch elektronischer Kommunikation Referenzzinssätze manipuliert zu haben.

UBS-Vorstandschef Sergio Ermotti bestätigte die Entlassung von rund 40 Mitarbeitern in Japan und drückte sein Bedauern über das Fehlverhalten von Mitarbeitern aus. „Wir bedauern dieses unangemessene und unethische Verhalten zutiefst. Kein Gewinn, unabhängig vom Betrag, ist wichtiger als die Reputation der Bank. Wir legen größten Wert auf integres Geschäftsgebaren.“ Das Renommee des Instituts hat in den letzten Jahren erheblich gelitten. Nicht nur die Offenlegung eines Verlustes von rund 2,3 Milliarden Dollar durch die Zockerei eines ihrer Londoner Investmentbanker im September 2011 schädigte den Ruf. In den USA steht die Bank seit 2007 wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung am Pranger und aktuell ermittelt die Mannheimer Staatsanwaltschaft aus gleichem Grund gegen die deutsche Tochter der UBS.

Entsprechend setzen sich die roten Zahlen im aktuellen vierten Quartal nicht nur aus den Strafzahlungen im Libor-Skandal zusammen, sondern auch aus Rückstellungen für weitere Rechtsfälle. Und auch der Konzernumbau die Bank verschlingt weitere Gelder. Vor allem im Investmentbanking wird drastisch abgebaut. Insgesamt soll die Investmentbank deutlich verkleinert und auf ihre traditionellen Stärken ausgerichtet werden. Die Zahl der Angestellten soll bis 2015 um rund 10.000 auf 54.000 reduziert werden.

Die Strategie Ermottis, der sein Amt erst seit gut einem Jahr innehat und seit Mai 2012 mit Axel Weber als Verwaltungsratspräsidenten die UBS umbaut, wird jedoch von vielen Seiten als positiv bewertet.

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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