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Solarworld: Steht der ehemalige Branchenprimus jetzt vor dem Aus?


Am Mittwochabend verkündete der angeschlagene Bonner Solarkonzern einen Verlust von 520 Millionen bis 550 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2012. Damit hat das Unternehmen die Hälfte seines Grundkapitals verloren und beruft die Aktionäre zu einer außerordentlichen Hauptversammlung ein.

Da, nach aktueller Einschätzung der Geschäftsleitung, das Eigenkapital des Konzerns im HGB-Einzelabschluss für das Geschäftsjahr 2012 in den Bereich von rund minus 20 Millionen Euro bis minus 50 Millionen Euro fiel,  ist das Solarunternehmen jetzt in extrem hohem Maße von den Gläubigern abhängig.

Mit der Anzeige über den Verlust der Hälfte des Grundkapitals und der Einberufung der Hauptversammlung erfüllt das Unternehmen zunächst lediglich die gesetzlichen Vorschriften. Unmittelbare Auswirkungen auf den Restrukturierungsprozess oder das operative Geschäft habe die Mitteilung nicht, erklärte Vorstandschef Frank Asbeck in einer schriftlichen Stellungnahme.

Asbeck verhandelt seit Monaten mit den Unternehmensgläubigern über einen Ausweg aus der Krise, die die Existenz des Unternehmens bedroht. Im März wurde aus diesem Grunde die Vorlage der aktuellen Geschäftszahlen verschoben. Nun ist der geschätzte Verlust offengelegt. Nach Unternehmensangaben resultiert das Minus nur zu einem Fünftel aus dem Geschäftsverlauf 2012 und zu vier Fünfteln aus Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen.

Jedoch sind weitere unangenehme Überraschungen nicht auszuschließen, denn ausdrücklich weist das Unternehmen darauf hin, „dass etwaige Bilanzkorrekturen im Rahmen der Jahresabschlussprüfung die Schätzungen wesentlich verändern können“.

Von Expertenseite wurde dem Unternehmen in der Vergangenheit bescheinigt, dass eine Chance auf Sanierung bestünde und Solarworld auch bei einer Überschuldung einen Insolvenzantrag vermeiden könne. Asbeck setzt weiterhin auf diese positive Fortführungsprognose und teilte mit, dass sich das Unternehmen in konstruktiven Gesprächen mit den Gläubigern befände.

Zudem wies er Einschätzungen zurück, wonach die Verhandlungen mit den Gläubigern bis zum Monatsende abgeschlossen sein müssten. Nach seinen Aussagen würden die Gespräche aktuell ohne zeitliche Limitierung geführt. Dennoch, viel Zeit wird er nicht haben. Spätestens auf der außerordentlichen Hauptversammlung, die jetzt anstelle der ordentlichen Hauptversammlung ansteht, wird Asbeck den Aktionären erklären müssen, wie er sein Unternehmen aus der Krise herausführen will und unter anderem den aktuell nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag ausgleichen kann. Dass Anleihegläubiger dabei zumindest einem Teilverlust ihres Engagements entgegensehen müssen, ist sehr stark zu vermuten.

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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