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Sky Deutschland: Integration in multinationales Pay-TV-Konglomerat durch BSkyB


Nun liegt das seit Mai angekündigte Angebot des britischen Bezahlfernsehsenders BSkyB für das Schwesterunternehmen Sky Deutschland vor. Wie erwartet wollen die Briten nicht mehr als den aktuellen Börsenkurs bezahlen, sondern bieten den Mindestpreis.

Am Freitag teilte BSkyB mit, dass der Mehrheitsanteil aus dem Besitz der 21st Century Fox übernommen werden soll und gab über eine deutsche Tochtergesellschaft ein Gebot für die verbleibenden börsennotierten Aktien in Höhe von 6,75 Euro ab. Da die Sky-Aktien am Donnerstag bei einem Kurs von 6,66 Euro schlossen, entspricht das Angebot einem Aufschlag von 9 Cent oder knapp 1,4 Prozent. Im frühen Handel am Freitag notiert die Aktie von Sky daraufhin bei 6,80 Euro und damit in einem sonst eher schwächeren Marktumfeld rund 2 Prozent höher.

Dass BSkyB nur den Mindestpreis bieten würde, wurde von Unternehmensseite bereits im Mai angekündigt. BskyB erfüllt damit die Auflage des Pflichtangebotes, das fällig wurde, weil der britische Sender mit dem Kauf der Sky-Deutschland-Aktien den Mehrheitsanteil der Muttergesellschaft beider Unternehmen kauft. BSkyB und Sky Deutschland gehören wie auch Sky Italia, das ebenfalls übernommen werden soll, zum Reich des Medienzaren Rupert Murdoch.

Er hält über den US-Medienkonzern 21st Century Fox Anteile an Sky Deutschland in Höhe von 57,4 Prozent und Anteile an BSkyB in Höhe von 39,1 Prozent. Sky Italia gehört vollständig der 21st Century Fox. Mit der Zusammenführung der drei europäischen Sky-Bereiche, die noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die aufsichtsrechtlichen Behörden steht und auch noch durch die Aktionäre von BSkyB abgesegnet werden muss, entstünde ein führende Pay-TV-Konzern in Europa.

Rund 20 Millionen Abonnenten würden vereinigt, wovon Sky Deutschland mit rund 3,7 Millionen zahlenden Kunden den kleinsten Teil ausmacht. BSkyB hat etwa 10,5 Millionen Kunden und Sky Italia rund 5 Millionen Kunden. Der gemeinsame Umsatz der neuen Gruppe wird von BSkyB auf 11,2 Milliarden Pfund beziffert. Über die Zusammenführung sollen vor allem Synergieeffekte durch die gemeinsame Nutzung branchenführender Lösungen und das Erreichen marktführender Kompetenz, z.B. bei Inhalten, Innovationen und Serviceangeboten für die Kunden geschaffen werden.

Zudem sieht BSkyB deutlich mehr Chancen für das Wachstum der vereinigten Gruppe im weitgehend noch unerschlossenen europäischen Pay-TV-Markt. Das Potenzial beziffert BSkyB mit 66 Millionen Haushalten, die nach Angeben des Unternehmens noch kein Bezahlfernsehen nutzten. Und auch Rupert Murdoch dürfte zufrieden sein. Mindestens 6,7 Milliarden Euro (rund 9 Milliarden US-Dollar) flössen durch den Deal der 21st Century Fox als Barmittel zu. Das Geld wird der Medienriese gut für die angestrebte, rund 80 Milliarden Dollar teure Übernahme des Medienkonzerns Time Warner gebrauchen, über die der weltweit größte Medienkonzern mit einem Umsatz von rund 50 Milliarden Dollar entstehen soll.

Foto von Yoostar (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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