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RWE trennt sich vom Risiko-Projekt Nabucco


Der Essener Energiekonzern RWE hat sich von seiner Beteiligung an der europäischen Gaspipeline Nabucco getrennt und an den österreichischen Konzern OMV verkauft. Sprecher der beiden Unternehmen teilten am Sonntag mit, dass der Anteil  von RWE in Höhe von rund 17 Prozent bereits mit Wirkung zum 1. März übertragen worden sei.

Der Ausstieg von RWE kommt nicht überraschend. Bereits Mitte 2012 hatte der Versorger die Überprüfung des Pipeline-Projekts hinsichtlich der strategischen und kommerziellen Anforderungen des Konzerns verkündet. Zum Jahresende 2012 verdichteten sich dann die Anzeichen für einen Verkauf an die OMV. Auch der ungarische Öl- und Gaskonzern MOL drohte in der Vergangenheit auf Grund der hohen Kosten mit einem Ausstieg aus dem Projekt.

Das von der OMV im Jahr 2002 aus der Taufe gehobene Nabucco-Projekt hatte in der Vergangenheit immer wieder Rückschläge erlitten. Durch die ursprünglich auf eine Länge von fast 4.000 Kilometern geplante Pipeline sollte zunächst Erdgas von den kaspischen Feldern über die Osttürkei  und den Balkan zum österreichischen Baumgarten transportiert werden, wo das zentrale Verteilerzentrum der OMV für Erdgas liegt. Die Realisierung wurde im Zeitablauf jedoch immer wieder in Frage gestellt. Die zunächst mit 8 Milliarden Euro veranschlagten Kosten wurden von Branchenkreisen als deutlich zu niedrig eingestuft. Inzwischen werden Summen von bis zu 15 Milliarden Euro genannt. Hinzu kommt, dass die notwendige jährliche Transportkapazität von rund 30 Milliarden Kubikmetern Gas anscheinend bei weitem nicht erreicht werden kann. Deshalb wurde von den Nabucco-Partnern zuletzt eine auf 1.300 Kilometer massiv verkürzte Pipeline favorisiert, bei der ein Gastransport lediglich von der türkisch-bulgarischen Grenze bis nach Baumgarten erfolgen soll. Den Transport durch die Türkei würden bei dieser Variante andere Betreiber übernehmen. Bis jetzt wurde von den Partnern, zu denen nun neben der OMV noch die ungarische MOL, die türkische Botas, die rumänische Transgaz und die BEH aus Bulgarien gehören, weder eine Investitionsentscheidung getroffen, noch kamen Lieferverträge zustande. So verzögerte sich auch der Baubeginn immer wieder. Zuletzt noch für das Jahr 2013 festgelegt, wurde er inzwischen auf 2015 verschoben.

Russland hat unterdessen mit dem Bau des Konkurrenz-Projektes South Stream begonnen. Die Mega-Pipeline mit rund 2380 Kilometern Länge soll unter Umgehung der Ukraine zunächst Gas nach Bulgarien transportieren, wo es dann in zwei Strängen nach Österreich und Italien weitergeleitet wird. Die jährliche Transportkapazität soll rund 68 Milliarden Kubikmeter betragen.

Vor dieser Hintergrundkulisse erscheint der Ausstieg der RWE aus dem Risiko-Projekt Nabucco  durchaus sinnvoll. Auch wenn über die finanziellen Details des Beteiligungsverkaufs keine Stellungnahmen zu erhalten waren, kann sich der Konzern immerhin die Kosten für den Bau der Pipeline sparen.

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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