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RWE: Werden unter dem Sparzwang jetzt auch Ökostrombereiche gekappt?


Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ treffen die Sparmaßnahmen des Essener Stromkonzerns RWE jetzt auch die Ökostromsparte. So sollen nicht nur Spezialschiffe für den Bau von Offshore-Windanlagen verkauft werden, sondern auch insgesamt die Investitionen in Windparks an der Deutschen Küste erheblich reduziert werden.

Nach den Darstellungen des Spiegels will RWE-Vorstandschef Peter Terium mit einer erheblichen Reduktion der Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien auch die Konzern-Tochter Innogy, die das Segment schwerpunktmäßig bedient,  deutlich verkleinern. Neue Anlagen will RWE nach den Informationen des Nachrichtenmagazins nur noch mit Partnern bauen. Ein Sprecher der RWE bestätigte am Sonntag zwar das Sparprogramm des Konzerns, direkt zur Verkleinerung von Innogy oder zum Verkauf der Schiffe, die Teriums Vorgänger Jürgen Großmann erst vor wenigen Jahren bauen ließ, um den Ausbau von Windparks zu forcieren, äußerte er sich jedoch nicht. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärte er lediglich, dass RWE bereits mehrfach ein großes Sparprogramm angekündigt habe und dass die Maßnahmen alle Bereiche treffen würden. Bereits im August hatte der Konzern verkündet, dass zusätzlich zum Sparprogramms „RWE 2015“, mit dem Einsparziel von rund 1 Milliarde Euro, das Programm „RWE Neo“ aufgelegt worden sei, über das mindestens weitere 500 Millionen Euro, eher aber 600 bis 700 Millionen Euro eingespart werden sollen. Die Schließung von schlecht ausgelasteten Kraftwerken und ein Abbau von Stellen wurden in diesem Rahmen ebenfalls vermeldet.

Terium steht aktuell vor der Aufgabe, den Energieriesen RWE fit für die Zukunft zu machen. Dabei spürt das Unternehmen aktuell vor allem den Konjunktureinbruch in den südeuropäischen Staaten, der aufgrund der zurückgehenden Nachfrage die Großhandelspreise für Strom in den Keller geschickt hat. Aber auch die Ausweitung des Stromangebots aus alternativen Quellen drückt auf die Preise. Dass Terium nun recht offensiv den Bereich der erneuerbaren Energien auf den Prüfstand stellt, mag überraschen. Immerhin gilt dieser Bereich als Schlüssel für die Zukunft. So wird die aktuelle Nachrichtenlage von manchen auch als Säbelrasseln vor der am kommenden Wochenende stattfindenden Bundestagswahl interpretiert.

Tatsache ist aber in jedem Fall, dass die Komfortzone der großen Energieproduzenten in Deutschland mit dem Mitte 2011 beschlossenen Atomausstieg deutlich geschrumpft ist. Und RWE hat sein Ergebnis nach Steuern nicht nur von 2009 bis Ende 2012 mehr als halbiert, auch im laufenden Geschäftsjahr schrumpfte der Gewinn weiter. Im ersten Halbjahr brach der Überschuss um fast 40 Prozent ein und die Nettoschulden des Konzerns wuchsen auf Jahressicht um 2 Milliarden Euro auf nun rund 35 Milliarden Euro.

Berücksichtigt man noch, dass aktuell die Produktion von Strom über Kohlekraftwerke günstiger ist, als über alternative Quellen, erscheint es nicht verwunderlich, wenn der Konzern auch den Bereich alternativer Energien zur Disposition stellt und sei es nur, um politisch Gehör zu finden.

 

Foto By Elke Wetzig (elya) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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