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Praktiker verliert mehr als ein halbe Milliarde - Zukunft ungewiss


Die angeschlagene Baumarktkette Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte Holding AG rutscht weiter ab und schreibt im dritten Jahr in Folge rote Zahlen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erreicht der Verlust allerdings Rekordniveau. Nach einem Verlust von 33,6 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2010 vermeldet die Holding nun für das Geschäftsjahr 2011 einen Nettoverlust von 554,7 Millionen Euro.

Umsatzrückgang und Sanierungsbemühungen belasten deutlich

Als Gründe für den deutlich höheren Verlust nannte das Unternehmen vor allem Kosten für den Konzernumbau sowie Abschreibungen auf Vermögens- und Firmenwerte und Rückstellungen. Früheren Angaben zufolge fiel der Umsatz in 2011 um 7,7 Prozent auf 3,18 Milliarden Euro. Auf Grund der rückläufigen Einnahmen musste die Praktiker AG nicht nur die Werte des Anlagevermögens und des Vorratsvermögen senken, auch Wertberichtigungen auf Geschäfts- und Firmenwerte waren vorzunehmen und Rückstellungen für vertragliche Belastungen zu bilden. Zusammen mit den Kosten für das Sanierungsprogramm, verursachten diese Sonderposten insgesamt einen Verlust von 473 Millionen Euro. Aber selbst das Betriebsergebnis (EBITA) vor diesen Sondereffekten wird mit einem Verlust von 61,6 Millionen Euro beziffert. Im Jahr 2010 lag das EBITA vor Sondereffekten noch mit 67,7 Millionen Euro im Plus. Insgesamt hat das Unternehmen mit den jetzigen Zahlen die Erwartungen des Marktes deutlich verfehlt. Analysten hatten lediglich mit einem Verlust vor Sondereffekten von 23,6 Millionen Euro und einem Nettoverlust von 369 Millionen Euro gerechnet.

Zukunft ungewiss

Die Vorstellung des vollständigen Konzernabschlusses durch Praktiker soll am Donnerstag erfolgen. Dann werden vor allem die Aussagen des seit Oktober amtierenden Vorstandschefs Thomas Fox bezüglich des Verlaufs der Sanierung auf hohes Interesse stoßen. Im Vordergrund dürfte dabei die Frage stehen, wie Fox das benötigte frische Geld beschaffen will, denn der Handlungsdruck für die Praktiker AG wächst immens. Auf Grund des massiven Verlusts im vergangenen Jahr, ist das Eigenkapital von den rund 840 Millionen, die Ende 2010 noch zu Buche standen, auf nur noch knapp 279 Millionen Euro geschrumpft. Die Eigenkapitalquote sank von 41,4 Prozent (Ende 2010) auf 18,4 Prozent.

Bislang waren die Bestrebungen des Unternehmens frisches Geld zu beschaffen nicht von Erfolg gekrönt. Erst kürzlich war das Unternehmen damit gescheitert, die Anleihegläubiger durch Zinsverzicht am Sanierungskonzept zu beteiligen. Anlegervertreter sahen die Besitzer der Anleihen im Nachteil und riefen erfolgreich dazu auf, der Forderung des Unternehmens nicht zuzustimmen. Das die Not des Unternehmens zunehmend wächst, wird vielfach deutlich. So verkündete Fox noch im November in einer Telefonkonferenz, dass es nicht darum gehe, Praktiker zu zerschlagen oder komplett bzw. in Teilen abzuwickeln. Nun kommt diese Thematik jedoch wieder aufs Tapet. Die österreichische Investmentgesellschaft Maseltov, die mit mehr als zehn Prozent größter Aktionär bei Praktiker ist, bringt unter anderem den Verkauf des Osteuropa-Geschäfts ins Spiel.

 

Foto von Stephan Mosel, erstellt am 07.Oktober.2006, bereitgestellt unter creative commons, via flickr.com:http://www.flickr.com/photos/moe/268645829/

Praktiker AG

Startkurs
Kursziel
Rendite (%)
1,78 €
13.03.12
1,00 €
07.06.12
0,00 %
07.06.12

Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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