Novo Nordisk: Damit nehmen die Probleme zu!

Liebe Leser,

der US-Politiker Bernie Sanders hat Novo Nordisk ins Visier genommen. Der Vorwurf: Der dänische Insulinhersteller würde durch seine hohen Medikamentenpreise viele amerikanische Bürger von der medizinischen Versorgung ausschließen und damit letztlich für den Profit auch den Tod vieler Diabetes-Patienten in Kauf nehmen.

Ein echtes Problem

Sanders könnte zu einem echten Problem für den dänischen Konzern werden. Dem deutschen Publikum ist er vor allem als Konkurrent von Hillary Clinton bei der Nominierung des Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei bekannt. Im Hauptberuf ist Sanders jedoch Anwalt und Senator aus Vermont. Vor Novo Nordisk hatte er ganz ähnlich gegen den US-Pharmakonzern Eli Lilly gewettert. Die Folge: Der Aktienkurs von Eli Lilly stürzte umgehend ab. Bernie Sanders ist ein echter Menschenfänger, der enormen politischen Druck entfalten kann.

Damit nehmen die Probleme zu

Novo Nordisk hat ohnehin schon Probleme auf dem amerikanischen Markt. Dort verhalten sich die Abnehmer zunehmend wählerischer und kostenbewusster angesichts der Einschnitte im Gesundheitssystem. Sie greifen nun häufiger zu Generika. Novo Nordisk hatte beispielsweise vor einigen Wochen einen lukrativen Vertrag für das Topprodukt NovoLog verloren, wie Firmenboss Lars Rebien Soerensen gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg einräumte.

Dies führte dazu, dass der Konzern im Sommer seine Jahresprognose kürzen musste und zusätzlich einen umfangreichen Stellenabbau ankündigte. Der einflussreiche Sanders kann diese Probleme nun noch verschärfen. Das Erfolgsmodell von Novo Nordisk basiert auf einer starken Marktposition und großen Gewinnmargen. Die USA waren für die Dänen der Topmarkt. Wenn dieser Markt nun wegbricht oder die Gewinne dort schmelzen, wird sich dies zwangsläufig auf die weitere Kursentwicklung von Novo Nordisk auswirken.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse