Lufthansa: Dank Sparkurs wieder im Aufwind

Nach einem schlechten Start in das laufende Geschäftsjahr, in dem das erste Quartal Deutschlands größter Fluggesellschaft einen Verlust einbrachte, konnte die Deutsche Lufthansa AG sich im zweiten Quartal wieder stabilisieren und einen Gewinn verzeichnen.

Operativer Gewinn steigt

Operativ fiel der Gewinn für den Zeitraum von April bis Juni mit 361 Millionen Euro um 27,6 Prozent höher aus als im zweiten Quartal des Vorjahres. Die Schätzungen der Analysten, die im Schnitt bei 261 Millionen Euro lagen, wurden damit übertroffen. Sowohl der Sparkurs, gute Geschäfte bei den Servicegesellschaften und Restrukturierungserfolge bei der kriselnden Tochter Austrian Airlines trugen zu den positiven Ergebnissen bei. Auf Halbjahressicht konnte der Verlust aus dem operativen Geschäft auf 20 Millionen Euro reduziert werden.

Hohe Kosten belasten das Konzernergebnis

Der Umsatz der Fluggesellschaft lag im zweiten Quartal 2012 bei 7,89 Milliarden Euro und damit um 6,4 Prozent höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitrum. Dennoch verringerte sich das Konzernergebnis im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 23,9 Prozent auf 229 Millionen Euro. Der Überschuss wurde durch eine deutliche Steigerung der betrieblichen Aufwendungen gedämpft. Nach Angaben des Konzerns belasteten insbesondere die hohen Treibstoffkosten, der aufgrund des scharfen Wettbewerbs anhaltende Preisdruck, die von Deutschland und Österreich eingeforderten Luftverkehrsteuern sowie die Entgelte für Emissionshandelszertifikate. Zudem beklagte das Unternehmen eine schwächelnde Nachfrage im Bereich der Frachtflüge. Unter dem Strich belief sich der Verlust nach dem ersten Halbjahr jedoch nur noch auf 168 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2011 lag der Verlust noch bei 206 Millionen Euro.

Ausblick für 2012 bestätigt

Am Ausblick für das Geschäftsjahr 2012 hält die Lufthansa fest. Zum Jahresende will der Dax-Konzern einen operativen Gewinn im mittleren dreistelligen Millionen Euro Bereich erwirtschaftet haben. Die im Rahmen des Sparprogramms entstehenden Kosten sind in dieser Prognose allerdings noch nicht enthalten. Aktuell geht die Airline davon aus, dass hier im laufenden Jahr noch Aufwendungen in Höhe von 100 bis 200 Millionen Euro anfallen werden.

Ehrgeiziges Sparprogramm

Lufthansa hatte Anfang des Jahres ein massives Sparprogramm angekündigt. Einerseits soll so den wachsenden Kosten begegnet werden, die zum Beispiel durch steigende Treibstoffpreise oder zusätzliche Steuern bedingt sind. Andererseits soll auf diesem Wege auch dem Konkurrenzdruck standgehalten werden, der durch Billigflieger wie zum Beispiel Ryanair aber auch durch schnell wachsende Rivalen aus aufstreben Ländern in Asien oder der arabischen Welt  entsteht. Im Rahmen des Zukunftsprogramms SCORE will der Konzern auf Basis der Zahlen aus dem Jahr 2011 das operative Ergebnis bis Ende 2014 um mindestens 1,5 Milliarden Euro verbessern. Bei einem operativen Gewinn von 820 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2011 würde das ein Ziel von rund 2,3 Milliarden Euro für das Jahresende 2014 bedeuten.

Foto By Lasse Fuss (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons