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Commerzbank: Zweifel an der Realisierbarkeit des Kapitalplans?


Vor knapp einer Woche legte die Commerzbank ihren Plan zur Schließung der von der europäischen Bankenaufsicht (EBA) testierten Kapitallücke von 5,3 Milliarden Euro vor. Heute nun veröffentlichte die Financial Times Deutschland (FTD) einen Bericht, nach dem hochrangige Beamte der EBA gegenüber der FTD angaben, dass sie eine  erneute Staatshilfe für das Institut als fast unausweichlich ansehen würden und damit anzweifelten, dass der Plan ausreichen würde, um die Kapitalschwäche zu überwinden.

Der Plan der Commerzbank sieht vor, dass durch den Abbau von Risiken 2,7 Milliarden und durch die Einbehaltung von Gewinnen gut 1 Milliarde Euro aufgebracht werden sollen. Über den Rückkauf nachrangiger Anleihen sollen weitere 700 Millionen Euro beschafft werden. Als sicher kann angenommen werden, dass im Einvernehmen mit der Allianz 750 Millionen Euro aus der Umwandlung der stillen Einlage der Allianz in hartes Kernkapital zu erwarten sind. Und 200 Millionen Euro dürfte der Verkauf der früheren Dresdner-Bank-Zentrale bereits in die Kasse des Frankfurter gespült haben.

Zwar hielten bisher auch Analysten den Plan der Commerzbank für ambitioniert, doch eine offizielle Stellungnahme der EBA zum jetzigen Zeitpunkt wäre deutlich verfrüht. Der Zeitplan sieht vor, dass die Institute, bei denen eine Kapitallücke gesehen wird, bis Donnerstag zunächst den nationalen Aufsehern ihre Pläne vorlegen. Für die Commerzbank bedeutet das, dass die deutsche Aufsicht BaFin erst einmal prüft und gegebenenfalls Nachbesserungen fordert, ehe die Papiere spätestens am 27. Januar an die EBA übergeben werden. Eine Bewertung des Kapitalplans durch die Londoner kann also offiziell erst dann erfolgen.

Als völlig konträr zur von der FTD skizzierten Situation, erweist sich ein Artikel des Handelsblattes, ebenfalls vom heutigen Tage, nach dem Vorstandschef Martin Blessing heute versicherte, die Bank könne nicht nur die Kapitallücke von 5,3 Milliarden Euro rechtzeitig aus eigener Kraft schließen, sondern die Kernkapitaldecke bis Ende Juni insgesamt sogar um 6,3 Milliarden Euro erhöhen.

Vor dem Hintergrund der deutlichen Überzeugung Blessings, die Ziele ohne eine Kapitalerhöhung und ohne staatliche Hilfe zu erreichen und einer angekündigten Überdeckung der Kapitallücke um 1 Milliarde Euro, schießt die Aktie am heutigen Handelstag deutlich nach oben und gewinnt bis zum frühen Abend mehr als 13 Prozent.

Für Erleichterung dürfte dabei zusätzlich die Meldung des Handelsblatts gesorgt haben, dass  die Europäische Kommission die Pläne der Commerzbank über die Integration der Tochter Eurohypo in den Konzern aller Voraussicht nach genehmigen werde. Der, im Gegenzug für die vor drei Jahren gewährten Staatshilfen, geforderte Verkauf der kriselnden Tochter bis Ende 2014 würde damit hinfällig werden.

Wenn es der Commerzbank gelungen ist, die Europäische Kommission von der Unmöglichkeit der Auflage zu überzeugen, kann das zwar als Erfolg gewertet werden, andererseits verbleibt damit eine nicht unerhebliche Risikoposition im Konzern.

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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