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Commerzbank: Gewinne sinken – Sparkurs wird ausgeweitet


Die Commerzbank AG hat im ersten Halbjahr einen niedrigeren Gewinn eingefahren als noch vor einem Jahr. Für das zweite Halbjahr rechnet das Institut mit geringeren Gewinnen und strebt einen massiven Sparkurs an.

Marktzinsniveau und Kundenzurückhaltung belasten

Deutschlands zweitgrößte Bank hat im zweiten Quartal zwar deutlich mehr verdient als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, das Konzernergebnis stieg auf 275 Millionen Euro nach 24 Millionen Euro im Vorjahr. Auf Halbjahressicht sank das Konzernergebnis aber von 1,062 Milliarden Euro auf 697 Millionen Euro und damit um 34 Prozent. Gründe für den Rückgang sieht das Institut insbesondere im rückläufigen Marktzinsniveau und in einer weiter zunehmenden Kundenzurückhaltung.

Konzentration auf Risikoreduzierung

Martin Blessing, Vorsitzender des Vorstands der Commerzbank, stellte in seinem Kommentar zum Ergebnis nicht den Gewinn sondern andere Ziele in den Vordergrund: „Wir haben uns in den vergangenen sechs Monaten darauf konzentriert, die Kapitalbasis der Bank weiter deutlich zu stärken und Risiken zu reduzieren. Das ist uns gelungen. So haben wir trotz des nach wie vor herausfordernden Marktumfelds das EBA-Kapitalziel klar übererfüllt.“ Die Commerzbank hat das mit 5,3 Milliarden Euro von der European Banking Authority (EBA) festgelegte Kapitalziel per 30. Juni 2012 deutlich übertroffen und ein Kapitalpolster von weiteren 2,8 Milliarden Euro angelegt.

Konzernumbau mit ausgeprägtem Sparkurs

In Erwartung weiterer Marktschwäche schlägt die Commerzbank jetzt einen konsequenten Sparkurs ein, in dessen Rahmen eine Überprüfung aller Geschäftsbereiche erfolgen soll. Das Bestreben, die Risiken des Konzerns überschaubar zu gestalten und die Bank auf ein nachhaltig profitables Kerngeschäft zu fokussieren, wird durch den derzeitigen Umbauprozess sichtbar. Das Institut hat sich entschieden, einen  kompletten Rückzug aus der Finanzierung von gewerblichen Immobilien und der Schiffsfinanzierung anzutreten. Die noch vorhandenen Portfolios werden vollständig in das neue Segment Non Core Assets (NCA) übertragen und sollen veräußert werden. Mit Ulrich Sieber und Jochen Klösges sollen sich zukünftig gleich zwei Vorstände darum kümmern, Portfolios aus den Bereichen gewerbliche Immobilienfinanzierung, Staats- und Schiffsfinanzierung loszuschlagen, die zu großen Teilen aus den Beständen der defizitären Immobilientochter Eurohypo und der Schiffsbank stammen.

Bereits Ende Juli hatte die Commerzbank bekanntgegeben, sich von ihrer ukrainischen Tochter Bank Forum zu trennen, die von der ukrainische Smart Group übernommen werden soll. Im zweiten Quartal musste die Commerzbank 86 Millionen Euro auf den Buchwert von Forum abschreiben. Rund 200 Millionen Euro werden im Zuge des Verkaufs noch an Abschreibungen anfallen. Damit dürfte das Abenteuer in der Ukraine dann insgesamt rund eine Milliarde Euro verschlungen haben.

Deutliche Einschnitte sind auch im Privatkundengeschäft zu erwarten, das im zweiten Quartal nur einen Beitrag von 14 Millionen Euro zum Verdienst der Commerzbank beitrug. Die angekündigte „strategische Weiterentwicklung des Privatkundengeschäfts“ wird vermutlich von einem Stellenabbau und Filialschließungen begleitet werden.

Weitere Schwäche erwartet

Für den verbleibenden Teil des Geschäftsjahrs 2012 geht die Commerzbank von einem weiterhin schwachen Marktumfeld aus und sieht aktuell keine Anzeichen, dass sich der Druck auf das operative Ergebnis reduziert. Aus diesem Grund erwartet das Institut, dass das  Konzernergebnis im zweiten Halbjahr unter dem der ersten sechs Monate liegen wird.

 

Foto BorgQueen at the English language Wikipedia [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/), GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], from Wikimedia Commons

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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