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Bilfinger: Gewinneinbruch vermeldet, aber Aktie gewinnt deutlich


Am heutigen Montag legte die Bilfinger SE ihre Zahlen für das zweite Quartal vor. Wie erwartet, verzeichnete das Unternehmen in der Zeit von Anfang April bis Ende Juni einen Gewinneinbruch. Die Aktie legt dennoch deutlich zu.

Dass die Zahlen von Bilfinger für das zweite Quartal schlecht ausfallen würden, war an der Börse erwartet worden, gut 44 Prozent hatte der Kurs bis zum vergangenen Freitag seit den Höchstständen dieses Jahres im April verloren. Die Gewinnwarnungen vom 30. Juni und 04. August sorgten nicht nur für den Abschied des früheren hessischen Ministerpräsidenten Ronald Koch als Unternehmenslenker sondern waren auch jeweils von deutlichen Kursverlusten bei hohem Volumen begleitet. 

Auf den ersten Blick sehen die Zahlen, die Bilfinger am frühen Morgen präsentierte, nicht schön aus. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITA) ist im zweiten Quartal um 30 Prozent von 93 Millionen Euro auf 65 Millionen eingebrochen. Auch bei den Halbjahreszahlen sorgt der Einbruch für deutliche Spuren. Hier liegt das bereinigte Ergebnis mit 111 Millionen Euro 26 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraumes (150 Millionen Euro). Als Gründe für die Einbußen nennt der Bau- und Dienstleitungskonzern vor allem die negative Entwicklung im Geschäftsfeld Power, wo die fühlbare Investitionszurückhaltung von europäischen Energieversorgern sowie einige schwächer als erwartet ausgefallende Projektergebnisse für eine schlechte Performance sorgen. Fehlender deutsche Kraftwerksprojekte und die Situation im europäischen Öl- und Gassektor drückten auch im Bereich Industrial das Ergebnis. Damit einhergehend verzeichnet Bilfinger einen um 6 Prozent niedrigeren Auftragseingang im ersten Halbjahr.

Dennoch blickt das Unternehmen recht zuversichtlich in die Zukunft. Auf Jahressicht will man, trotz der als unverändert schwierig eingeschätzten Verhältnisse im europäischen Energiemarkt und der Vermutung eines sich eher verschlechternden Umfeldes in Teilen des europäischen Öl- und Gassektors, bei leicht steigenden Umsätzen ein bereinigtes EBITA zwischen 340 und 360 Millionen Euro erzielen. Nach einem Vorjahresergebnis von 419 Millionen Euro wäre das ein Rückgang um 14 bis 19 Prozent. Bei seiner Prognose setzt die Unternehmensleitung vor allem darauf, dass sich im zweiten Halbjahr die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen positiv auf das Ergebnis auswirken werden.

Analysten zeigen sich am Montagmorgen vom Ergebnis eher positiv überrascht und auch die Anleger zeigten sich kauffreudig. In einem insgesamt von steigenden Kursen dominierten Aktienhandel konnte die Aktie von Bilfinger eine der Spitzenpositionen im M-Dax einnehmen und lag im Vormittagshandel auf Xetra zeitweise mehr als 6 Prozent im Plus.

Dass hier eine Trendwende bereits erreicht wurde, dürfte allerdings zu bezweifeln sein. Bilfinger befindet sich in einer langwierigen Phase der Neuausrichtung vom originären Baukonzern hin zum Dienstleistungsunternehmen rund um Bauprojekte. Diese Neuformung und auch die Schwierigkeiten im Energiemarkt dürften an sich schon hohe Belastungen für das Unternehmen darstellen, dass nicht erst unter Koch die Erwartungen deutlich zu hoch ansetzte. Hinzu könnten noch rezessiven Tendenzen in der Weltwirtschaft kommen. So steht die Vermutung nahe, dass Bilfinger auch auf Jahressicht seine neu gesteckten Ziele nicht erreichen wird.

Bilfinger SE Aktie

44,75 €
0,67 %
Einen Gewinn von 0,67 % verzeichnet heute die Bilfinger SE Aktie.
Derzeit ist die Community gegenüber der Bilfinger SE Aktie mit 3 Buy-Einschätzungen und 0 Sell-Einschätzungen positiv gestimmt.
Ein überraschend negatives Potenzial von -1.68% für Bilfinger SE, trotz eines Kursziels von 44 €, das unter 44.75 € liegt.
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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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