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3M – 6,1% Dividende! Steht die Kürzung bevor?


Aufgrund zweier Rechtsstreitigkeiten befindet sich der Aktienkurs des Mischkonzerns seit Jahren in einer Abwärtsspirale. Die niedrige Bewertung und die Dividendenrendite von über 6,1 Prozent sind für einige Investoren ein klares Kaufargument. Andere Investoren haben dagegen weniger Hoffnung. Ein Fakt ist jedoch, dass die Aktie seit ihrem Allzeithoch im Januar 2018 mehr als 60 Prozent verloren hat.

Über den Ohrstöpsel-Skandal sowie den geplanten Spin-Off des Health-Care-Segments haben wir in den letzten Analysen bereits ausführlich berichtet. Nachfolgend geben wir dir einen Gesamtüberblick über alle Rechtsstreitigkeiten und die anstehende Abspaltung. Dabei werden wir ausführlich analysieren, ob eine Dividendenkürzung bevorsteht. Abschließend bewerten wir die Chancen und Risiken der 3M Aktie, um das zukünftige Potenzial einzuschätzen.

Das Geschäftsmodell in aller Kürze

3M ist in den Segmenten Safety and Industrial (Sicherheit und Industrie), Transportation Electronics (Transport und Elektronik), Health Care (Gesundheitswesen) und Consumer (Verbraucher) tätig und zählt mit einem Jahresumsatz von über $ 34 Mrd. in über 200 Ländern zu den Schwergewichten der Industrie.

Das umsatzstärkste Segment ist Safety and Industrial mit einem Umsatzanteil von 34 Prozent. In diesem Segment werden Sicherheitsausrüstungen, Klebstoffe und -bänder, Schleifpasten und Polituren verkauft. Mit einem Umsatzanteil von 26 Prozent folgt das Segment Transportation Electronics, das elektronisches Zubehör von Anschluss- und Verbindungstechnik über Netzkabelstecker, Materialien für Brennstoffzellen sowie Batteriekomponenten oder Keramik bis hin zu Spiegelhalterungen für die Automobilindustrie umfasst. Im Segment Health Care mit einem Umsatzanteil von 25 Prozent werden Bandagen, Verbände und chirurgisches Material, aber auch Produkte für die Zahnmedizin und Kieferorthopädie vertrieben. Das mit 15 Prozent Umsatzanteil kleinste Segment Consumer umfasst Büro- und Schreibtischutensilien oder auch Haken, mit denen Bilder aufgehängt werden.

Umsatzwachstum und -anteil von 3M im Geschäftsjahr 2022 (Geschäftsbericht 2022, PDF-Seite 6)

Die Produkte von 3M sind in allen Bereichen des Lebens, der Arbeitswelt, der Medizin und der Technik zu finden. Als Verbraucher ist uns die Marke Post-it im Alltag wohl am bekanntesten. Aber auch im Smartphone, im Auto oder beim Zahnarzt begegnen uns Produkte von 3M, ohne dass wir es wissen.

Produktübersicht von 3M in Deutschland

Was gibt es Neues bei 3M?

Welche Ereignisse der letzten Monate haben den Aktienkurs von 3M bewegt und werden für den Erfolg der nächsten Quartale entscheidend sein? In dieser Analyse haben wir die Entwicklungen der letzten Monate analysiert.

Einigung im ersten Rechtstreit?

Ende Juni 2023 haben sich Gemeinden, Städte und Wasserversorger in den USA mit 3M auf einen milliardenschweren Vergleich im Zusammenhang mit PFAS-verseuchtem Trinkwasser geeinigt. PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen und wird als Industriechemikalie in vielen Produkten wie Kosmetika, Textilien oder Kochgeschirr verwendet. Diese Chemikalien stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein, und sind in der Natur schwer abbaubar, weshalb sie auch als Forever-Chemicals bekannt sind. Zuvor hatten sich bereits die 3 US-Chemiekonzerne DuPont, Chemours und Corteva zu einer Zahlung in Höhe von $ 1,2 Mrd. verpflichtet.

Der Rechtsstreit mit 3M betraf insbesondere die Verwendung von PFAS in Feuerlöschschäumen zur Brandbekämpfung auf Militärgeländen und Flugplätzen. Der Vergleich sieht vor, dass 3M über die nächsten 13 Jahre $ 10,3 Mrd. für die Untersuchung, Aufbereitung und Reinigung von Trinkwasser zahlt. Die Rückstellungen führten im 2. Quartal wurden hierfür Rückstellungen in Höhe von $ 7,9 Mrd. gebildet, was zu einer Belastung je Aktie in Höhe von $ 14,19 und so zu einem Verlust je Aktie von $ 12,35 führte.

Die Kosten für die Beilegung des Rechtsstreits um PFAS-belastetes Trinkwasser führten zu einem hohen bilanzierten Verlust je Aktie im 2. Quartal 2023 (Pressmitteilung zum 2. Quartal 2023)

Der Vergleich stellt kein Schuldeingeständnis von 3M dar und muss vom US-Bezirksgericht in South Carolina bestätigt werden. Mehrere Bundesstaaten, angeführt von Kalifornien, wollen den Vergleich blockieren, da die vereinbarte Summe ihrer Meinung nach nicht ausreicht, um das verseuchte Trinkwasser zu reinigen. Die US-Handelskammer schätzt die Kosten auf $ 17,4 Mrd. statt $ 10,3 Mrd.

Auch wenn sich 3M trotz der drohenden Blockade gelassen gibt und die Widerstände angesichts der Größenordnung des Vergleichs als nicht ungewöhnlich bezeichnet, ist die weitere Entwicklung derzeit nicht absehbar. Das Nachrichtenmagazin Time schreibt dazu treffend, dass dieser Vergleich nur die Spitze des Eisbergers ist und sicherlich nicht der größte und letzte bleiben wird. 3M wird ab Ende 2025 die Herstellung und Verwendung von PFAS in seinem gesamten Produktportfolio einstellen.

Die Zusammenfassung von 3M zur PFAS-Trinkwasser-Thematik in der aktuellen Quartalspräsentation (Präsentation zum 2. Quartal 2023, S. 5)

Einigung im zweiten Rechtstreit?

Neben der Trinkwasserproblematik sieht sich 3M auch mit einer Sammelklage von über 200.000 US-Soldaten und Veteranen konfrontiert. In dieser größten Sammelklage der US-Geschichte geht es um Gehörschutzstöpsel, die mutmaßlich nicht ausreichend vor Lärm schützten und dadurch Gehörschäden und chronischen Tinnitus verursachten. 3M argumentiert, die Ohrstöpsel seien in Zusammenarbeit mit dem US-Militär entwickelt und unter anderem von den Luftstreitkräften und der Armee getestet worden. Laut 3M funktionieren die umstrittenen Ohrstöpsel bei richtiger Einweisung und Anwendung einwandfrei.

3M hat eine eigene Website zu diesem brisanten Thema eingerichtet, um aktuelle Informationen transparent bereitzustellen.

Vorausgegangen waren ein außergerichtlicher Vergleich mit dem US-Justizministerium über $ 9,1 Mio. im Juli 2018 sowie 16 einzelne Gerichtsverfahren seit Mai 2021. Diese Einzelklagen dienten als Testverfahren, um die Erfolgsaussichten auf beiden Seiten auszuloten. 3M hat dabei 10 der 16 Verfahren verloren und den Klägern wurden mehr als $ 265 Mio. zugesprochen. Ein Analyst von JP Morgan schätzt die drohenden Strafzahlungen auf $ 10 Mrd. bis $ 20 Mrd., basierend auf der Anzahl der Kläger und den Zahlungen aus früheren Vergleichen.

3M hatte sich das Problem bereits 2008 durch die Übernahme von Aearo Technologies eingekauft und versuchte im Juli 2022, die gesamte Haftung auf Aearo abzuwälzen. Die Übernahme aller Forderungen durch Aearo hätte direkt zur Insolvenz geführt. Im Juni dieses Jahres wurde der entsprechende Insolvenzantrag abgelehnt, woraufhin 3M Berufung einlegte und nun auf eine Entscheidung des Berufsgerichts wartet. Darüber hinaus gab es bereits vor dem Insolvenzantrag mehrere Mediationssitzungen zur außergerichtlichen Konfliktlösung, die während des Insolvenzverfahrens ausgesetzt wurden und nach dessen Fortführung nun zu einem Vergleich geführt haben. Im Rahmen dieses Mediationsverfahrens gab 3M am 29. August 2023 eine Einigung bekannt, wonach das Unternehmen über einen Zeitraum von 2023 bis 2029 einen Gesamtbetrag von $ 6,0 Mrd. zahlen wird (10-Q zum 2. Quartal 2023, S. 49 und Pressemitteilung zur Einigung). Darin enthalten sind Stammaktien im Wert von $ 1,0 Mrd.. Die nächsten Monate werden jedoch zeigen, ob die Gerichte und die Kläger den Vergleich letztlich akzeptieren.

Es bleibt nun abzuwarten, ob die Gerichte und die Kläger den Vergleich akzeptieren. 3M hofft, die Angelegenheit noch in diesem Jahr abschließen zu können (Präsentation zur Einigung, S. 7)

Für die Ohrstöpsel-Rechtsstreitigkeiten hatte 3M im 2. Quartal 2022 lediglich die gesetzlich erforderliche Rückstellung in Höhe von $ 1,1 Mrd. gebildet, als 3M für Aearo Technologies Insolvenz anmeldete (Pressmitteilung zum 2. Quartal 2022). 3M wird nun im 3. Quartal 2023 eine Rückstellung vor Steuern in Höhe von rund $ 4,2 Mrd. verbuchen, was insgesamt eine Rückstellung von $ 5,3 Mrd. ergibt (Pressemitteilung zur Einigung).

Vorgeschlagener Zahlungsplan zur Beilegung der Ohrstöpsel-Sammelklage (Präsentation zur Einigung, S. 6)

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Quelle Aktienfinder

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