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Wunschanalyse Alibaba


Herzlich Willkommen zu unserer Wunschanalyse in Zusammenarbeit mit Stephan Heibel vom Heibel-Ticker.de Börsenbrief (www.heibel-ticker.de).

 

 

Die chinesische Version von Amazon unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten: Insbesondere das rein digitale Geschäftsmodell macht Alibaba agiler, dafür aber auch verletzbarer. In der vorliegenden Wunschanalyse habe ich eine Bewertung unter Berücksichtigung dieses Unterschieds vorgenommen.Das Ergebnis: Die Aktie dürfte bis auf weiteres weiterlaufen, doch einInvestment ist nur für nervenstarke Anlegern ratsam, die ihre Spekulation mit einem engen Stopp Loss absichern.

 

Kennzahlen der Alibaba laut Sharewise.com

ISIN: US01609W1027, WKN A117ME

 

 

Kurs aktuell: 209,06 €

 

 

  Ø Kursziel

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  15 Mitglieder

  220,61 €

  14

    -

   1

  45 Analysten

  202 €

   43

  2

  -


 

„Globaler Handel startet hier“

Mit diesem Slogan beansprucht Alibaba den globalen B2B-Markt im Einzelhandel für sich. Während Amazon weltweit den Konsumenten als Hauptkunden sieht, wendet sich Alibaba dem internationalen Händler zu, der Produkte in großen Stückzahlen aus China kauft und dann über eigene Vertriebswege, im Zweifel auch über Amazon, an den Kunden bring. 

Auf dem Heimatmarkt China sieht es dennoch genauso aus wie bei Amazon, der chinesische Konsument sorgt für 72% des Konzernumsatzes, Tendenz stark wachsend mit 43% Umsatzwachstum p.a.

 

Der in der Überschrift zitierte Slogan „Globaler Handel startet hier“ ist daher eher ein Wunsch als eine Feststellung. Doch es ist eine interessante Strategie, die sich von Amazons vorgehen abhebt. 

 

Anders als Amazon überlässt Alibaba die Lieferlogistik zum größten Teil Drittanbietern. Der Amazon-Ansatz des Einzelhändlers mit eigenen Logistikzentren wird in China von JD.com verfolgt. Dafür hat Alibaba einen starken Arm im Cloud-Geschäft aufgebaut, ähnlich wie Amazon.

 

Ali Baba und die 40 Räuber

 

Wie kommt ein chinesisches Unternehmen dazu, sich bei der Namensgebung an eine arabische Geschichte anzulehnen, die der Überlieferung zufolge erst in Frankreich in die Geschichtensammlung 1001 Nacht eingefügt wurde? Ali Baba ist ein armer Holzfäller, der eine Räuberbande bezwingt und am Ende Ihren Schatz erobert.

 

Chinesen sind abergläubisch und dem Glücksspiel zugeneigt. Wenn man also einen Bezug schafft, der die Phantasie anregt, dann hat das in China mehr Zugkraft als bei den skeptisch veranlagten Deutschen. Am Ende der Geschichte steht der unermessliche Reichtum Ali Babas, und genau diese Aussicht soll Kunden dazu bringen, über Alibaba gewinnbringend Handel zu betreiben. 

 

Gründer Jack Ma sieht in diesem Versprechen die Aussicht für Chinesen, in einer besseren Welt zu leben, wenn Alibaba den Handel effizienter gestaltet.

 

Ein paar Zahlen

 

Ich kann Ihnen vorrechnen, dass Alibaba günstig bewertet ist. Dazu nehme ich die Wachstumsgeschwindigkeit des Gewinns (35%) und setze sie ins Verhältnis zum erwarteten Kurs/Gewinn Verhältnis (24). Ich kann auch vorrechnen, dass die Aktie exorbitant teuer ist. Dazu nehme ich die Marktkapialisierung (450 Mrd. EUR) und setze sie ins Verhältnis zum Jahresumsatz (21 Mrd. EUR). 

 

Die PEG-Ratio (KGV zum Gewinnwachstum) ist mit 0,68 sehr günstig. Werte bis 1 gelten als fair, für Wachstumsunternehmen wie Alibaba wird aber auch gerne mal das zweifache bezahlt. 

 

Das Kurs/Umsatz-Verhältnis von 21 sprengt jeden Rahmen, denn auch hier gelten Werte über 2 als viel zu teuer. 

 

Wie lässt sich dieser offensichtliche Widerspruch auflösen? Ist es etwa so, dass Alibaba mit Tricks einen vorübergehend viel zu hohen Gewinn ausweist, der sich nicht nachhaltig halten lässt? Ist die Gewinnmarge überhaupt langfristig haltbar? Oder ist zu befürchten, dass der Gewinn in der Zukunft unterproportional zum Umsatz ansteigt? 

 

Hmm, genau das Gegenteil ist der Fall, und genau deswegen ist Alibaba so viel wert. Das Geschäft von Alibaba ist hochprofitabel. Die Gewinnmarge von aktuell 30% ist zwar tatsächlich rückläufig, nicht jedoch weil die Kosten steigen, sondern weil das Unternehmen immer mehr in neue Technologien investiert. Alibaba investiert in die Zukunft. Wir kennen das von Amazon, der Konzern hatte in seiner Geschichte so gut wie immer extrem viel investiert, so dass die Gewinnmarge sehr gering ausfiel, häufig sogar ins Minus rutschte. 

 

Nur sporadisch ist bei Amazon zu sehen, wie lukrativ das Geschäft ist. Nur sporadisch, wenn die neue Idee des Gründers und CEOs Jeff Bezos noch keine Milliarden verschlingt, kommen plötzlich Gewinnsprünge von über 100% bei dem einen oder anderen Quartalsergebnis von Amazon vor.

 

Kritiker merken an, dass die Investitionen bei Amazon auf ewig erforderlich seien, um im Haifischbecken des Einzelhandels zu bestehen. Daher dürfe man die Investitionen nicht aus der operativen Marge herausrechnen, die Investitionen gehören zum Tagesgeschäft. 

 

Ob diese Kritik stimmt oder nicht ist noch nicht entschieden, wir warten seit 20 Jahren auf eine entsprechende Antwort. 

 

Und das ist die entscheidende Frage, die wir uns bei Alibaba stellen müssen: Baut sich Alibaba eine Kundenbindung auf, die langfristig Bestand hat? 

 

Bewertungsansatz

 

Es ist schwer, die Zukunft von Alibaba vorher zu sehen. Schauen wir uns also einmal einen optimistischen Fall an, und dann einen pessimistischen. 

 

Optimistisch:

Da Alibaba nicht in eine Offline-Infrastruktur investiert, sind deutlich höhere Gewinnmargen möglich. Im rein digitalen Geschäft sind 40-50% keine Seltenheit.

 

Der Umsatz wächst derzeit schneller als der Gewinn. Mit einem Umsatzsprung von 58% im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr wird der Entwicklung in China Rechnung getragen, das immer mehr Chinesen in Städte ziehen, die Städte immer voller und die Straßen immer verstopfter werden, so dass Online-Bestellungen und Lieferungen nach Hause immer beliebter werden.

 

Bei einem chinesischen Wirtschaftswachstum im hohen einstelligen Bereich wirkt dieser Effekt noch beschleunigend. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass die 58% gehalten werden können, aber Wachstumsraten von 40% könnten auch in den kommenden Jahren möglich sein.

 

Wenn wir nun diese Zahlen einmal für fünf Jahre in die Zukunft ansetzen, dann komme ich auf einen Jahresumsatz von 112 Mrd. Euro im Jahr 2023. Bei einer Gewinnmarge von 50% würde Alibaba dann 56 Mrd. EUR Gewinn abwerfen. Legen wir nun ein KGV von 20 für diesen Zeitpunkt an, so erhalte ich eine Marktkapitalisierung von 1,1 Bio. Euro, die, die dann anzulegen wären. Um in diese Bewertung hineinzuwachsen könnte die Aktie in den kommenden fünf Jahren jährlich um 20% steigen.

 

Pessimistisch: 

Die Wachstumsgeschwindigkeit könnte nachlassen, da der chinesische Markt irgendwann gesättigt ist und das Geschäftsmodell nicht so einfach international anwendbar ist. Immerhin ist im internationalen Geschäft Amazon ein schlagkräftiger Konkurrent. Ich nehme also mal an, dass das Umsatzwachstum bis 2023 auf 30% p.a. sinkt.

 

Auch die Gewinnmarge könnte obigen Einwänden folgend aufgrund der immer wieder erforderlichen, hohen Investitionen bei 30% stagnieren.

 

Wende ich diese Annahmen auf die obige Rechnung an, so komme ich auf ein jährliches Kurswachstum bei Alibaba von 8%. 

 

Es zeigt sich also, dass Alibaba durchaus in den kommenden Jahren in die aktuelle Bewertung hinein wachsen kann. Selbst wenn Umsatzwachstum und Gewinnmarge rückläufig sind, dürfte sich immer noch eine attraktive Rendite erwirtschaften lassen. 

 

Was ich glaube und was ich mache

 

Wenn ich mir die Angebote auf Alibaba anschaue, dann juckt es mich in den Fingern, zehn Playstations zu extrem günstigen Preis zu kaufen und die neun überschüssigen Playstations dann mit 10% Aufschlag über eBay anzubieten. Der Preis wäre immer noch deutlich günstiger als alles andere, was ich sehe. Okay, Lieferzeit 1-2 Wochen, aber ich denke, so könnte ich mir eine Playstation „verdienen“.

 

Das geht aber nur, solange die Zollbehörden bei Kleinsthändlern wie mir nicht nachkommen. Solche Geschäfte könnten weltweit für einen Run auf Alibaba-Angebot sorgen. Das dürfte zu ordentlichen Wachstumsraten im internationalen Geschäft von Alibaba führen und die Phantasie der Anleger beflügeln. Wir befinden uns hier noch in einem sehr frühen Stadium des Wachstums. 

 

Doch früher oder später werden Zollbehörden solche Geschäfte ebenfalls erfassen, und dann ist ein Großteil des möglichen Preisvorteils dahin.

 

Ich glaube also, dass die Aktie von Alibaba in den kommenden Monaten, vielleicht sogar Jahren, noch deutlich weiter ansteigen kann. Alibaba wird zu einem schlagkräftigen Wettbewerber von Amazon heranwachsen.

 

Die rein digitale Ausrichtung des Konzerns macht das Geschäftsmodell auf der einen Seite anfällig für den Wettbewerb, denn die Markteintrittsbarrieren sind nicht so hoch wie beim Offline-Geschäft. Auf der anderen Seite ist Alibaba dadurch jedoch viel agiler und flexibler als andere Einzelhändler wie bspw. auch Amazon. 

 

So könnten Sie bei Alibaba als Investor auf den rollenden Zug aufspringen, sollten aber stets ein relativ enges Stopp Loss mitführen, um im Falle von Turbulenzen frühzeitig raus zu kommen. Das rein digitale Geschäftsmodell macht Alibaba angreifbar, zumindest seitens Analysten, die den Kurs auch über längere Zeit belasten können. 

 

Ich habe mir ein anderes chinesisches Unternehmen aus diesem Bereich ausgesucht, in das ich investiere. Welches das ist erfahren Sie in meinem Börsenbrief Heibel-Ticker.

 

FAZIT

 

Alibaba ist ein schnell wachsender Online-Einzelhändler mit rein digitalem Geschäftsmodell und daher hoher Agilität. Die Bewertung des Unternehmens lässt viel Spielraum für Annahmen, daher ist die Kursentwicklung ziemlich volatil – je nachdem, welcher Analyst zuletzt seine Meinung veröffentlicht hat.

 

Somit ist die Aktie von Alibaba nur etwas für Anleger mit guten Nerven. Zudem deutet vieles auf einen baldigen Machtkampf zwischen Amazon und Alibaba hin, daher sollten Sie Ihre spekulative Position mit einem engen Stopp Loss gut absichern. 

 

Interessante Anlageideen arbeite ich in meinem Heibel-Ticker aus, schauen Sie doch mal rein. Wenn ich Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten soll, melden Sie sich doch einfach und unverbindlich für meinen kostenfreien Heibel-Ticker Börsenbrief

 

Take Share,

Stephan Heibel
 

Autor: Stephan Heibel, Chefredakteur & Herausgeber Heibel-Ticker.de Börsenbrief

Ersteller der Finanzanalyse

 

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker.de Börsenbriefs, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.

 

QUELLEN: Kurse von finance.yahoo.com, Bilanzdaten und Geschäftsdaten stammen aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens sowie von der IR-Abteilung.

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NÄCHSTE WUNSCHANALYSE
(by Heibel-Ticker): 

Europäische Automobilhersteller


Europa unter Druck, US-Präsident Trump hat erklärt, den Handelsstreit auch auf die Automobilbranche auszuweiten, sofern er dort "unfaire Abkommen" findet. Ich werfe gerne einen Blick auf die europäische Automobilindustrie für Euch. 

 

Stimme jetzt darüber ab, welche der fünf folgenden Aktien unser Experte Stephan Heibel vom Heibel-Ticker Börsenbrief in der kommenden Wunschanalyse näher unter die Lupe nehmen soll:

 

  • Daimler
  • Fiat Chrysler
  • Renault
  • Ferrari
  • VW

(Die Box zur Abstimmung erscheint rechts oben, sofern man noch nicht abgestimmt hat.)

Der aktuelle Stand der Abstimmung lässt sich zudem auf dieser Seite ganz unten einsehen.

 

 

 

Alibaba Group Holding Ltd ADR Aktie

67,00 €
0,90 %
Einen Gewinn von 0,90 % verzeichnet heute die Alibaba Group Holding Ltd ADR Aktie.
Die Aktie ist durchaus ein Favorit unsere Community mit 35 Buy-Einschätzungen und 1 Sell-Einschätzungen.
Die Community erwartet für Alibaba Group Holding Ltd ADR ein Kursziel von 114 €, was eine deutliche Steigerung von über 50% gegenüber dem aktuellen Kurs von 67.0 € bedeuten könnte.
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Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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